Forum Managed Care: Förderpreis 2014 für das Projekt FamilyStart
Zürich (ots)
Das Forum Managed Care (fmc) verleiht seinen mit 10'000 Franken dotierten Förderpreis 2014 an das Projekt FamilyStart beider Basel, ein Modell für die koordinierte Betreuung von Familien nach einer Geburt. Mit der Einführung von Fallpauschalen in den Spitälern werden Mutter und Kind meist schon drei Tage nach der Geburt entlassen. Studien aus den USA zeigen aber, dass frühe Entlassungen ohne häusliche Nachbetreuung zu einem signifikanten Anstieg von Komplikationen führen.
Vor diesem Hintergrund entwickelten Gesundheitsfachleute FamilyStart: Das Angebot definiert die Übergänge vom Spital zu den nachbetreuenden Stellen, fördert die interprofessionelle Koordination und garantiert allen Familien Zugang zur Versorgung. «Dank FamilyStart erhalten nun gerade jene Neugeborenen und Familien eine professionelle Nachbetreuung, denen es vor der Geburt an Wissen oder Energie fehlte, um sich selbst eine Hebamme zu organisieren», sagt Elisabeth Kurth, Initiatorin und Geschäfts-führerin des Projektes.
Realisiert wurde das Modell in Leistungsverträgen zwischen den Geburtskliniken des Universitätsspitals und des Bethesda Spitals in Basel sowie dem neu gegründeten FamilyStart-Hebammennetzwerk. Das Netzwerk gewährleistet die Nachbetreuung zu Hause und die Nutzung einer Helpline. Im ersten Betriebsjahr nahm FamilyStart 1105 Anfragen entgegen; 87 Prozent erkundigten sich nach einer Hebamme, 13 Prozent liessen sich telefonisch beraten. Aufgrund der positiven Erfahrungen ist in der Region Zürich ein zweites FamilyStart-Angebot im Aufbau.
Die Preisverleihung fand im Rahmen des fmc-Symposiums 2014 in Zürich statt. Rund 300 Fachleute aus dem In- und Ausland befassten sich unter dem Titel «Wirksamer integrieren - Gesundheitsberufe als Erfolgsfaktor» mit neuen Arbeits- und Kompetenzaufteilungen zwi-schen ärztlichen und nichtärztlichen Fachleuten. Peter Berchtold, Präsident des fmc ist über-zeugt, dass damit mögliche Engpässe bei den ärztlichen Kapazitäten aufgefangen werden können, ohne dass die Betreuungsqualität leidet: «Solche Projekte bringen uns weiter als lange Streitgespräche über Delegation oder Substitution ärztlicher Leistungen zu führen». Ähnlich äusserte sich Beat Sottas, Mitglied des Leitenden Ausschusses der Careum Stiftung: «Es bringt für die Leistungsfähigkeit und Qualität nichts, doppelt so viel Mediziner auszubilden, wenn diese nicht auf die kommende Versorgunglast vorbereitet werden - Arbeitsteilung wird zum entscheidenden Erfolgsfaktor.»
Das Forum Managed Care (fmc) ist eine unabhängige, breit abgestützte Schweizer Plattform, die den Wissens- und Erfahrungsaustausch zur horizontalen und vertikalen Vernetzung der Gesundheitsversorgung fördert. Damit trägt das fmc dazu bei, die Qualität und Effizienz der Patientenbetreuung zu verbessern sowie die Sicherheit und Handlungsfähigkeit der Patienten zu erhöhen. Weitere Informationen sind auf der neu gestalteten des fmc Website zu finden: www.fmc.ch
Kontakt:
Peter Berchtold, Präsident fmc, 079 287 27 16
Elisabeth Kurth, Geschäftsführerin FamilyStart beider Basel, 079 206
44 52