Chrysler Group Gesundungs- und Transformationsplan soll Rentabilität wiederherstellen und entwirft neues Business Modell
Auburn Hills, Michigan (ots/PRNewswire)
- Finanzielle Auswirkungen - Rückkehr zur Rentabilität bis 2008 - Auswirkungen für die Mitarbeiter - 13.000 Stellen werden gestrichen; Montagewerk in Newark soll stillgelegt werden, Schichten werden gestrichen und die Produktionskapazität wird um 400.000 Einheiten reduziert - Neues Businessmodell für langfristige Wettbewerbsfähigkeit, mit stärkerer Betonung Kraftstoff sparender Produkte, globalen Wachstums und Partnerschaften - 2,3 Mrd. Euro (3 Mrd. USD) Investitionen im Antriebsstrang führen zu Kraftstoff sparender Aufstellung - DaimlerChrysler sucht nach weiteren strategischen Möglichkeiten mit Partnern
Die Chrysler Group der DaimlerChrysler AG stellte heute einen auf drei Jahre angesetzten Gesundungs- und Transformationsplan vor, der die Rückkehr zu Rentabilität bis 2008 und die Schritte zur Änderung des Business Modells für die langfristigen Ziele bringen soll. Der Plan wird eine Streichung von 13.000 Stellen zwischen 2007 und 2009 zur Folge haben.
Tom LaSorda, Chrysler Group President und CEO, skizzierte den Plan auf der DaimlerChrysler AG Jahrespressekonferenz in Auburn Hills, Michigan (USA).
Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender DaimlerChrysler: "Das Chrysler Team hat einen umfassenden Gesundungs- und Transformationsplan unter Einsatz aller Ressourcen innerhalb von DaimlerChrysler erarbeitet. Zusätzlich prüfen wir, zur Optimierung und Beschleunigung des vorgelegten Planes, weitere strategische Optionen über unsere Geschäftspartner hinaus. Dabei schliessen wir keine Option aus, um die beste Lösung für beide, die Chrysler Group und DaimlerChrysler, zu finden."
Insgesamt zielt der Gesundungs- und Transformationsplan auf die Rückkehr zur Rentabilität, wobei der Schwerpunkt eindeutig auf den Kosten liegt. Er auf Mehrleistung ausgelegt und soll den unerwarteten Marktgegenwind ausgleichen und 3,5 Mrd. Euro (4,5 Mrd. USD) an finanziellen Verbesserungen - bzw. eine Umsatzrentabilität von 2,5 Prozent - bis 2009 einfahren.
"In dem Plan gibt es zwei Teile", sagt LaSorda. "Erstens muss die Chrysler Group ihre Position auf dem nordamerikanischen Markt festigen. Darüber hinaus wird der Schlüssel zu langfristigen Erfolg unsere Fähigkeit sein, unsere Organisation in ein Unternehmen mit langfristiger und nachhaltiger Rentabilität umzuformen."
Das Programm wird von einem 2,3 Mrd. Euro (3 Mrd. USD) teuren Investment in neue Motoren, Getriebe und Achsen gestützt, das einer Produktoffensive von über 20 komplett neuen und 13 überarbeiteten Modellen zwischen 2007 und 2009 den Weg ebnen wird.
GESUNDUNG
Der Gesundungsplan zielt auf die Rückkehr zur Rentabilität durch eine Kombination von Umsatzprogrammen und durch starke Fokussierung auf die Kosten.
Die wichtigsten Massnahmen auf einen Blick:
Umsatzmanagement - Fortsetzung der Produktoffensive mit acht neuen und fünf überarbeiteten Produkten im Jahr 2007. Zu den wichtigsten Produkten gehören der neue Chrysler Town & Country und die Dodge Grand Caravan Minivans, die Mid-size Limousine Dodge Avenger, Chrysler Sebring Cabriolet und Jeep(R) Liberty, der die Modernisierung und Erweiterung der Jeep-Modelle abrundet. - Bessere Aufstellung der Modellpalette für den Handel, Fahrt aufnehmen mit neuen Angeboten auf den weltweiten Märkten und Verbesserung bei Marketingeffizienz und der Incentive-Ausgaben. - Verringerung und Optimierung des Händlernetzes zur Verbesserung der Händlerrentabilität. Materialaufwand und Festkosten - Verringerung des Materialaufwandes um bis zu 1,15 Mrd. Euro (1,5 Mrd. USD) bis 2009. - Sondierung des Verkaufs von Supportbetrieben, einschliesslich der Speditionsbetriebe. Produktionskapazität & Effizienz - Verringerung der Gesamtproduktionskapazität um 400.000 Einheiten pro Jahr. - In 2007 Eliminierung einer Schicht im Montagewerk in Newark (Delaware) und im LKW-Werk in Warren (Michigan). In 2008 Eliminierung einer Schicht im Werk im Montagewerk in St. Louis (Missouri) South. - Schliessung des Montagewerks in Newark im Jahr 2009. - Schliessung des Teilevertriebszentrums in Cleveland (Ohio) im Dezember 2007. - Herunterfahren der Antriebsstrang-, Stanz- und Komponentenbetriebe auf die reduzierte Produktionskapazität. Stellenstreichungen - Insgesamt wird die Chrysler Group die Mitarbeiterzahl um 13.000 bzw. rund 16 Prozent verringern. - Im Verlauf von drei Jahren wird die Zahl der Angestellten um 11.000 reduziert, davon 9.000 in den USA und 2.000 in Kanada (4.700 in den USA und 1.100 in Kanada allein im Jahr 2007). - Von den Lohnempfängern in den USA werden 4.000 Arbeitnehmer von Massnahmen in den Montagewerken betroffen sein; 1.000 von den Verringerten Kapazitäten in den Antriebsstrang-, Stanz- und sonstigen Komponentenbetrieben; 1.000 durch andere Massnahmen, einschliesslich Des möglichen Verkaufs von Supportfunktionen; und 3.000 durch Technologie, Effizienz und Produktivität. - Die Zahl der Gehaltsempfänger wird im Verlauf der nächsten zwei Jahre um 2.000 verringert, jeweils 1.000 im Jahr 2007 und 2008. - Spezielle Rentenprogramme und andere Kündigungs- und Stellenkürzungsprogramme werden separat bekannt gegeben.
Laut LaSorda ergänzen diese Massnahmen bedeutende weitere, seit 2001 unternommene Umstrukturierungsmassnahmen. Vor dieser Bekanntgabe hatte das Unternehmen bereits 16 Werke geschlossen, heruntergefahren oder verkauft (fünf Montagewerke, 11 Komponentenwerke) und die Belegschaft um ein Drittel reduziert.
Die finanzielle Auswirkung dieser Gesundungsmassnahmen wird ab 2007 zu sehen sein, bei einem Umstrukturierungsaufwand von bis zu 1 Mrd. Euro (1,3 Mrd. USD), einer Wirkung für die Nettobarmittel des Jahres von rund 800 Mio. Euro (1 Mrd. USD). In der Bilanz wird sich das in den beiden darauf folgenden Jahren auswirken.
Die Chrysler Group erwartet zudem, die Lagerbestände der Händler im Jahr 2007 entsprechend der Marktnachfrage zu verringern, was zu einer Verringerung des operativen Ergebnisses von rund 230 Mio. Euro (300 Mio. USD) führen wird.
TRANSFORMATION
Die wichtigsten Teile der Transformation sind ein grösserer globaler Footprint und eine Verschiebung der Produktpalette hin zu kleineren, Kraftstoff sparenderen Fahrzeugen.
Derzeit macht das Nordamerikageschäft etwa 90 Prozent der Geschäfte der Chrysler Group aus, und die Produktpalette hat ihr Schwergewicht traditionell auf Minivans, Nutzfahrzeugen und SUVs (Sport Utility Vehicles). "Früher waren diese beiden Faktoren ein Vorteil der Chrysler Group" sagt LaSorda, "aber die Regeln auf dem globalen Marktplatz haben sich geändert. Hohe Kraftstoffpreise und andere dramatische Verschiebungen im Markt haben eine Verschiebung in den Kundenpräferenzen hin zu kleineren Fahrzeugen mit geringerem Kraftstoffverbrauch gefördert. Wir müssen einige Berichtigungen unserer Strategie vornehmen, um unsere traditionellen Stärken wieder auszuspielen, dürfen uns aber nicht so sehr auf sie verlassen, dass sie für uns zum Wettbewerbsnachteil werden", so LaSorda.
"Das macht die Überarbeitung unseres Business Modells erforderlich, wobei drei Bereiche im Vordergrund stehen" sagte LaSorda. "Zunächst wird die Chrysler Group eine stärkere Kunden- und Markenorientierung schaffen und zugleich die Produktführung beanspruchen. Darüber hinaus müssen wir eine bessere weltweite Bilanz erreichen und mehr Gewicht auf die Nutzung von Partnerschaften legen, um die Kosten zu beherrschen und Wachstumsmöglichkeiten zu finden."
LaSorda hob insbesondere folgende Initiativen hervor:
Kunden- und Markenorientierung - Bis 2009 Fortsetzen der Produktoffensive mit 20 komplett neuen und 13 überarbeiteten Fahrzeugmodellen. - Aufbau der Stärken der Produkte durch neue Beiträge bei den Minivans, Pick-ups und ausgewählten heckgetriebenen Full-size Fahrzeugen. Gleichzeitig wird das Unternehmen lernen, mehr mit weniger zu erreichen mit einem Plan zur Verringerung der Produktplattformen von derzeit 12 auf sieben bis zum Jahr 2012. - Ausdehnung in neue gewerbliche Fahrzeugsegmente, darunter erstmalig die Class 4 & 5 LKW-Segmente. - Fortsetzen der Verschiebung hin zu einer PKW-/LKW-Mischung, die weniger Gewicht auf LKW legt. - Investitionen in den Antriebsstrangbereich mit 2,3 Mrd. Euro (3 Mrd. USD) für neue Motoren, Getriebe und Achsen, um ein Kraftstoff sparendes Portfolio voranzubringen. Dazu gehört auch ein gemeinsames Achsenprogramm für alle Fahrzeuge und die Arbeit an einer neuen Getriebetechnik. In der vergangenen Woche hat das Unternehmen eine nicht bindende Absichtserklärung mit dem (in Deutschland ansässigen) Zulieferer Getrag zur Entwicklung einer Kraftstoff sparenden "Dual Clutch" Getriebetechnologie unterzeichnet. - Im Rahmen der Antriebsstranginitiative hat das Unternehmen eine V-6 Motorreihe (Codenamen "Phoenix") in der Entwicklung, wodurch die Sechszylinder-Motorenfamilien von derzeit vier auf eine Sechszylinder Motorreihe reduziert werden soll. - Darüber hinaus wird die Chrysler Group ihr erstes Full-Hybrid- Fahrzeug mit zwei Betriebsmodi mit dem 2008er Modell des Dodge Durango herausbringen und prüft derzeit eine Mild-Hybrid Variante für künftige Anwendungen. - Schliesslich wird das Unternehmen die Aufstellung seiner Dieselmotoren erweitern, darunter verschiedene BLUETEC-Fahrzeuge, eine sinnbildliche Bezeichnung für das sauberste Dieselfahrzeug seiner Klasse. Verbesserung der weltweiten Präsenz - Vermeiden von Typenschildredundanzen in Nordamerika und Entwicklung und Vorstellung von Fahrzeugprogrammen für den weltweiten Automobilmarkt. - Nutzen von Drittanbietern, um den Zugang zu regionalen Produkten und Märkten zu erhalten, wo immer das wirtschaftlich sinnvoll ist. - Ausgewogenes Einkaufen bei Zulieferern weltweit mit dem Ziel, ein Auftragsvolumen von zusätzlich 3,8 Mrd. Euro (5 Mrd. USD) an Low-Cost Zulieferer zu vergeben, um das globale Wachstum des Unternehmens zu ergänzen. Partnerschaften - Bessere Nutzung von Allianzen und Partnerschaften der Chrysler Group in aller Welt, so wie derzeit: - In der industriellen Fertigung mit einer Vereinbarung mit Volkswagen über den Bau von Minivans in Nordamerika für die VW-Händler. - Im Handel in Mexiko, wo das Unternehmen ein von Hyundai produziertes Fahrzeug als Dodge Atos verkauft bzw. in Kürze einen kleinen, in Taiwan produzierten Cargo Van verkaufen wird - Im Importgeschäft, wie beispielsweise die Produktion eines Kleinwagens im Rahmen der kürzlich bekannt gegebenen Grundsatzvereinbarung mit der Chery Automobile Company in China (Kontingent vorbehaltlich der Bewilligungen durch den DaimlerChrysler Aufsichtsrat und die Chinesische Regierung), der in Nordamerika und Europa verkauft werden soll. - Sowie im Rahmen von Schwerpunktpartnerschaften, wie beispielsweise das GEMA World Engine Projekt mit Hyundai und Mitsubishi in Dundee, Michigan, oder das DaimlerChrysler Konsortium mit General Motors und BMW zur Hybridentwicklung.
Weitere Informationen zu DaimlerChrysler finden Sie im Internet unter www.media.daimlerchrysler.com.
Website: http://www.media.daimlerchrysler.com http://www.daimlerchrysler.com
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