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Pflege und Ärzteschaft gemeinsam gegen den medizinischen Versorgungsmangel!

Berlin (ots)

Wie kann die Pflege gemeinsam mit der Ärzteschaft
die drohende medizinische Unterversorgung in ländlichen Regionen 
abwenden? Sind Modellprojekte wie die "Gemeindeschwester" oder 
"AGnES" in Mecklenburg-Vorpommern oder Brandenburg eine Chance zur 
Versorgungslösung oder werden hier überflüssige Doppelstrukturen 
aufgebaut? Diesen und weiteren Fragen wurde während der heutigen 
Fachtagung des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste 
e.V. (bpa) und des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) 
nachgegangen. Vertreter aus Wissenschaft, Politik, Ärzteschaft, 
Pflegeeinrichtungen und Verbänden diskutierten über Wege zur 
künftigen medizinisch-pflegerischen Versorgung.
Die brandenburgische Sozialministerin Dagmar Ziegler eröffnete die
Veranstaltung und wies auf das grundsätzliche Problem der 
medizinisch-pflegerischen Versorgung hin: "Es wird immer schwerer, 
frei werdende Arztsitze wieder zu besetzen. Deshalb brauchen wir 
intelligente Lösungsansätze."
Waren es zunächst Pflegefachkräfte, die im Rahmen von 
Modellprojekten wie  "AGnES" und "Gemeindeschwester" die Ärzte 
entlasten sollten, sind es  zwischenzeitlich Arzthelferinnen. Diese 
sollen Hausbesuche mit Überwachungsuntersuchungen wie Blutdruck- oder
Pulsmessungen sowie weitere Pflegetätigkeiten übernehmen.
Die Leistungen ambulanter Pflegedienste erstrecken sich bereits 
jetzt nicht nur auf die Grund- und Behandlungspflege. Sie reichen von
Pflegeberatungen über Überleitungspflegen bis hin zur Unterstützung 
bei der Hilfsmittelversorgung. Durch die bestehenden Projekte 
befürchten bpa und DBfK das Entstehen von Doppelstrukturen.
"Die Potenziale der Pflegedienste müssen - wie z. B. in den 
Niederlanden sehr erfolgreich mit den so genannten "Nurse 
Practitioners"- stärker genutzt und erweitert werden", erklärt Franz 
Wagner. Der bpa teilt diese Ansicht und ergänzt: "Nur durch eine 
Kooperation von Pflege und Ärzteschaft kann dem drohenden Ärztemangel
nachhaltig begegnet werden", so Bernd Tews. Tews und Wagner sprechen 
sich deshalb für einen Modellversuch aus, bei dem erprobt wird, 
inwieweit Ärzte durch Pflegedienste und dort angesiedelte 
"Gemeindeschwestern" entlastet werden können.
Einstimmig forderten die Experten Prof. Dr. Hasseler und Dr. 
Büscher aus der Pflegewissenschaft, die Potenziale der Pflegekräfte 
in den ambulanten Diensten stärker zu nutzen, die Kompetenzen 
auszubauen und von den Erfahrungen anderer Länder zu lernen.
Pressekontakt:

Pressekontakt:

bpa: Bernd Tews Tel.: 030 / 30 87 88 60
DBfK: Franz Wagner Tel.: 030 / 219157-0