Vertreter der Brattle Group debattiert mit EU-Kommissarin Neelie Kroes über Trennungsvorschläge für die europäische Energiewirtschaft
New York (ots/PRNewswire)
Die EU-Kommission hatte vergangene Woche ein Gesetzespaket vorgeschlagen, welches die europäischen Energiekonzerne zu einer Abtrennung ihrer Übertragungsgeschäfte zwingen würde und welches das Ziel hat ein gleiches Spielfeld für die Konkurrenz auf den europäischen Energiemärkten zu schaffen. Carlos Lapuerta, ein Vertreter des Londoner Sitzes der Brattle Group, sprach zu diesem Thema während einer Rundtischdiskussion auf der 34. Jahreskonferenz zum Internationalen Kartellrecht & Regulierung im Fordham Competition Law Institute unter der Leitung von Neelie Kroes, der Europäischen Kommissarin für den Wettbewerbsbereich.
Lapuerta räumte ein, dass in einer perfekten Welt Leistungsnetze vollständig von der Energieproduktion und anderen Wettbewerbsaktivitäten losgelöst wären, und betonte, dass "jemand, der an den Wettbewerb glaubt, keine überzeugende Synergie zwischen dem Besitz von Leistungsnetzen und der Durchführung von Versorgungsaktivitäten finden kann."
"Wir leben jedoch in einer unvollkommenen Welt, sodass es zumindest in der Übergangszeit ziemlich viel kosten würde, die Vorschläge der EU-Kommission in die Tat umzusetzen", fügte Lapuerta hinzu. Die anfallenden Kosten bezögen sich auf:
-- Erhöhte Investoren-Unsicherheit; -- Ausgabe von wertvollem politischem Kapital; -- Unzulänglichkeiten der durch die von der Kommission vorgeschlagene Alternative, nach der die Kontrolle über die Leistungsnetze an unabhängige Systembetreiber (Independent System Operators - ISOs) abgegeben wird, die diese Netzwerke zwar leiten sollen, aber nicht Eigentümer derselben sind. ISOs könnten die Kosten noch erheblich steigern, falls nämlich dadurch das Management jemandem übertragen wird, der oder die keine langfristigen Anreize für die Besitzübernahme hat.
Lapuerta schlug eine "teilweise eigentumsrechtliche Trennung" als mögliche Alternative zum Gesetzespaket der Kommission vor. Diese würde auf der Schaffung getrennter Eigenkapitalanteile für den Versorgungs- und Übertragungsbereich beruhen, welche dann von Investoren unabhängig voneinander erworben oder verkauft werden können. Eine Beteiligungsfirma könnte dann vollständige Besitzerin des Versorgungsgeschäftes und gleichzeitig mehrheitliche Eigentümerin des Übertragungsgeschäftes sein. Durch diesen Ansatz würden die möglichen Unzulänglichkeiten der ISOs vermieden, weil hierdurch die Interessen des Managements an diejenigen der Netzeigentümer angeglichen werden können. Lapuerta zufolge haben sich bisherige Erfahrungen mit teilweise eigentumsrechtlicher Trennung durchweg als positiv erwiesen; daher verdiene dieses Konzept ernsthafte Beachtung als Alternative zu den ISOs.
Lapuertas Vortrag zu dem Thema, "Was es kostet, in eine perfekte Welt einzuziehen: Erzwungene eigentumsrechtliche Trennung in den Erdgas- und Elektrizitätssektoren" ("The Costs of Moving to a Perfect World: Forced Ownership Unbundling in the Natural Gas and Electricity Sectors"), befindet sich im Internet unter http://www.brattle.com.
Die Brattle Group bietet Beratungsdienste und Expertengutachten in den Bereichen Wirtschaft und Finanzen für Aktiengesellschaften, Kanzleien und öffentliche Ämter auf der ganzen Welt. Unser Tätigkeitsfeld umfasst etliche Bereiche einschliesslich Kartell- und Wettbewerbsrecht, Wert- und Schadensermittlung, sowie Regulierung und Planung von Netzwerkindustrien. Falls Sie weitere Informationen zur Brattle Group erhalten möchten, besuchen Sie bitte http://www.brattle.com.
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