Überprüfung von Brattle Group empfiehlt radikale Reform der Zuständigkeitsstrukturen in der britischen Energiewirtschaft
London (ots/PRNewswire)
Eine unabhängige, von Ofgem beauftragte Überprüfung, die von Wirtschaftsexperten der Brattle Group vorbereitet und mit juristischen Beiträgen von Simmons & Simmons ausgestattet wurde, empfiehlt radikale Reformen der Zuständigkeitsregelung bei Industriestandards, die die technischen und wirtschaftsbezogenen Richtlinien für die Teilnahme am britischen Gas- und Elektrizitätssektor festlegen.
Die Brattle Group hat grundlegende Mängel bei der aktuellen Regelung festgestellt: Obwohl das System in den meisten Situationen gut funktioniert und es so konzipiert wurde, dass es mit stufenweisen Änderungen von bestehenden Vorschriften zurechtkommt, ist es nicht sehr gut dafür geeignet, mit grossen Veränderungen umzugehen, welche wesentliche Auswirkungen auf die öffentliche Politik haben wie beispielsweise neue Vorschriften, die die Eingliederung von erneuerbarer Energiegewinnung in das System erleichtern sollen. Gleichzeitig wurde herausgefunden, dass das aktuelle System von Ofgem zu viel Zeit zur Lösung von relativ kleinen Problemen erfordert, die mit ruhigem Gewissen der Industrie zur Selbstregelung überlassen werden könnten.
Aufgrund dieser Ergebnisse hat Brattle eine radikale Neuorganisation des aktuellen Systems empfohlen - mit einer erhöhten Einflussnahme der Ofgem in Bezug auf die wichtigsten Entscheidungen und einer Liberalisierung bei weniger wichtigen Entscheidungen. Die Empfehlungen umfassen zwei Schlüsselreformen: Erstens, Ofgem übernimmt eine führende Rolle beim Treffen der wichtigsten Entscheidungen über bedeutende Änderungen der Richtlinien, die beträchtliche Auswirkungen auf die Politik haben. Um dies auszuführen, müssen Strategien unter der Initiative und Anleitung von Ofgem überarbeitet werden, was eine Gesamtdarstellung von äusserst wichtigen Entscheidungen ermöglichen soll. Die Industrie wäre gefordert, die Schlussfolgerungen aus dieser Überarbeitung zu implementieren. Zweitens, andere, weniger wichtige Entscheidungen würden auf die Industrie zur Selbstbestimmung übergehen.
Die Schlussfolgerungen dieses Berichts basierten auf einer umfangreichen Beweissammlung und Analyse. Als Teil der Überprüfung holte die Battle Group mithilfe eines Fragebogens und in den Sekretariaten der Standardbehörden die Meinungen über die Standardzuständigkeit von Marktteilnehmern ein; sie führte eine Reihe von Fallstudien mit Änderungsvorschlägen durch, die die drei bedeutendsten Wirtschaftsrichtlinien (BSC, UNC und CUSC) vorstellten; und untersuchte Praktiken in anderen liberalisierten Energiemärkten (Skandinavien, Australien, den USA und Nordirland) und in anderen, im Vereinigten Königreich regulierten Industrien (Post, Bahn und Telekommunikation).
Die Leiterin von Brattle und Mitautorin des Berichts, Serena Hesmondhalgh, bemerkte, dass "unsere Analyse wesentliche Probleme des aktuellen Systems identifiziert hat. Die Branche hat es oftmals in seiner Arbeit versäumt, sorgfältige und objektive Analysen bereitzustellen. Des Weiteren ist die Vorgehensweise, dass zuerst die Branche und dann die Regulierungsbehörde jeden Vorschlag überprüft, an sich schon zu bürokratisch." Sie fuhr fort und wies darauf hin, dass eine übermässige Zersplitterung und Verteilung der Regelungen über verschiedene Standards hinweg, für Teilnehmer, einschliesslich kleinerer Akteure, eine unnotwendige Belastung darstellen würden.
"Unsere Vorschläge wurden erstellt, um ein gut durchdachtes Gleichgewicht zu erreichen. Wo es möglich war, zielten wir darauf ab, die regulatorische Belastung durch Übertragung von Entscheidungen an die Industrie zu reduzieren. Wo allerdings ein grosses öffentliches Interesse besteht, ist es sowohl richtig als auch effizient, die Regulierungsbehörde mit der Prozessaufsicht zu beauftragen. Diese erfolgt innerhalb eines Rahmenwerks, das die erforderlichen Richtlinien und ein erweitertes Berufungsrecht zur Verfügung stellt, " bemerkte Boaz Moselle, Brattle-Führungskraft und Mitautor des Berichts.
Um den vollständigen Bericht "Critique of the Industry Codes Governance Arrangements" herunterzuladen, besuchen Sie bitte www.brattle.com.
Die Brattle Group bietet weltweit auf dem Wirtschafts- und Finanzsektor Consulting-Dienstleistungen und Expertengutachten für Unternehmen, Rechtsanwälte und öffentliche Institutionen an. Fachgebiete umfassen Kartell- und Wettbewerbsuntersuchungen, Begutachtungen und Schadensfälle sowie Regulierung und Planung in der Netzwerkindustrie. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte www.brattle.com.
Website: http://www.brattle.com
Pressekontakt:
Laura A. Waters von The Brattle Group, +1-617-864-7900,
laura.waters@brattle.com