Tous Actualités
Suivre
Abonner Westdeutsche Allgemeine Zeitung

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

Gerade Kirchen sind in der Pflicht. Kommentar von Birgitta Stauber-Klein

Essen (ots)

Es ist ein Riesenprojekt, gesellschaftlich und politisch gewollt, von Familien herbeigesehnt, von Sozialexperten radikal gefordert: Der Ausbau der Kleinkind-Betreuung ist in vollem Gang.

Nicht schnell genug kann und darf es gehen, um für 32 Prozent aller Kinder zwischen einem und drei Jahren einen Platz in einer Kita bereit zu stellen. Ob das überhaupt reicht, wenn 2013 und somit in gut einem Jahr der Rechtsanspruch auf den Krippenplatz greift, bezweifeln Experten bereits jetzt.

Die Finanzierung dieses ehrgeizigen Vorhabens ist allerdings extrem schwierig. In vielen Kommunen vollzieht sich der Ausbau zu Lasten der drei- bis sechsjährigen Kindergartenkinder. Plätze werden irgendwie auf die Schnelle geschaffen - mit einem Wickeltisch, einer Schlafgelegenheit und einer sogenannten Teilzeit-Ergänzungskraft. Doch auch der Ausbau mit diesem halbherzigen Qualitätsanspruch kostet Bund, Land, freie Träger und Kommunen Unsummen.

Der Kita-Ausbau ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Gerade die Kirchen müssten diesem Projekt aufgrund ihrer großen Verantwortung Vorrang vor anderen Vorhaben einräumen. Die Drohung jedenfalls, ausgerechnet Hunderte von Kitas schließen zu wollen und aus dem Ausbauprogramm auszusteigen, macht misstrauisch und wirkt wie ein politischer Erpressungsversuch.

Kontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

Plus de actualités: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Plus de actualités: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
  • 17.10.2011 – 18:59

    Die Schuldigen schlagen um sich - Kommentar von Stefan Schulte

    Essen (ots) - Wer dieser Tage auf Banker einprügelt, ist auf der sicheren Seite. Die Jugend der Welt tut es, warum sollten Politiker da hintanstehen? Ganz einfach: Weil erstens sie es waren, die sich einst gegenseitig überboten haben bei der Deregulierung der Finanzbranche. Und zweitens, weil sie Europa in die Schuldenkrise geritten haben, um die es aktuell geht. Man muss die Banker nicht bemitleiden, sie haben die ...

  • 17.10.2011 – 18:57

    1027 für einen - Kommentar von Gudrun Büscher

    Essen (ots) - Niemand wird zurückgelassen. Soldaten kehren heim. Tot oder lebendig. Das ist ein zentrales Versprechen des Staates Israel an seine Bürger, die ihre Söhne und Töchter in den Militärdienst schicken, der in Israel ein Kriegsdienst ist. Das kleine Land sieht sich von Feinden umzingelt und kämpft um seine Existenz. Gilad Schalit, vor fünf Jahren an der Grenze zum Gazastreifen entführt, ist nicht nur Sohn ...

  • 17.10.2011 – 18:56

    Gefühlte Gefahr - Kommentar von Tobias Blasius

    Essen (ots) - Wenn Nordrhein-Westfalens Gerichte so wenige Straftäter verurteilen wie seit Jahren nicht mehr, ist das kaum mehr als ein erfreulicher Hinweis auf sinkende Kriminalitätsraten. Die Leistungsbilanz der Justiz allein sagt wenig aus über die tatsächliche Sicherheitslage zwischen Höxter und Heinsberg. Schon gar nicht kann eine solche Statistik das subjektive Gefährdungs- und Rechtsempfinden vieler Menschen ...