Tous Actualités
Suivre
Abonner Westdeutsche Allgemeine Zeitung

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

Steuerzahlerbund: Soli-Senkung bringt nichts

Essen (ots)

Der Bund der Steuerzahler hat die Koalition davor gewarnt, die Pläne für eine Senkung der Einkommensteuer aufzugeben und stattdessen den Solidaritätszuschlag zu reduzieren. "Das Vorhaben, die kalte Progression in der Einkommensteuer abzubauen, ist grundlegend richtig und bringt für den Steuerzahler langfristig viel mehr als eine Senkung des Solis, weil damit künftige automatische Steuererhöhungen verhindert werden", sagte Verbands-Vizepräsident Reiner Holznagel den Zeitungen der Essener WAZ-Mediengruppe (Dienstagausgaben). Die Senkung des Solidaritätszuschlags wäre im Vergleich dazu nur ein "Trostpflaster", beides dürfe nicht gegeneinander ausgespielt werden. Holznagel sagte: "Wir fordern die Koalition auf, an der Bekämpfung der kalten Progression festzuhalten, sie darf das nicht aufgeben - auch wenn sie gegebenenfalls die Abstimmung im Bundesrat verliert. Dann muss die SPD Farbe bekennen, ob sie kleine und mittlere Einkommen künftig höher belasten will." Die Senkung des Solidaritätszuschlags sei eine "Krücke", die man akzeptieren könne, wenn die Pläne für die Einkommensteuer gescheitert seien. Die kalte Progression führt dazu, dass kleinere Lohnsteigerungen durch einen steigenden Steuertarif und die Inflation aufgezehrt werden. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hatten ein Konzept vorlegt, dass diesen Effekt dämpft, doch ist eine Mehrheit im Bundesrat nicht in Sicht. In der Koalition wird deshalb erwogen, ersatzweise den Solidaritätszuschlag abzusenken. Holznagel sagte, es gehe darum, eine "Gerechtigkeitslücke im Einkommensteuersystem zu schließen."

Kontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

Plus de actualités: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Plus de actualités: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
  • 30.10.2011 – 19:49

    Teurer Tod. Kommentar von Wilfried Goebels

    Essen (ots) - So zynisch es klingt: Sterben wird in Deutschland zum Luxus. Weil das normale Grab für viele Angehörige längst unbezahlbar geworden ist, geht der Trend zu billigeren Feuerbestattungen und anonymen Reihengräbern. Oft führt die letzte Fahrt auch zu einem Krematorium in Holland. Es ist nicht lange her, da fand sich auf einigen Friedhöfen keine einzige freie Grabstätte. Heute bleiben Flächen immer ...

  • 30.10.2011 – 19:47

    Der nächste Tabubruch. Kommentar von Christian Kerl

    Essen (ots) - Langsam wird es unheimlich, mit welcher Geschwindigkeit und Konsequenz die CDU alte Positionen räumt. Nun steht nach Wehrpflicht und Atomkraft ein Tabubruch auch beim Mindestlohn bevor. Jahrelang hat sich die Union gesperrt, jetzt könnte es noch in dieser Wahlperiode eine verbindliche Lohnuntergrenze geben. Mag sein, dass Parteichefin Merkel damit auch der Opposition ein wichtiges Wahlkampfthema nehmen ...

  • 30.10.2011 – 19:45

    Risiko Steinbrück. Kommentar von Walter Bau

    Essen (ots) - Dass Peer Steinbrück keiner ist, der unter mangelndem Selbstvertrauen leidet, ist bekannt: Er findet sich toll und lässt auch seine Umwelt an dieser Erkenntnis teilhaben. Er kann Kanzler und das solle gefälligst auch die SPD kapieren. Ob Steinbrück sich und der SPD mit seiner geballten medialen Offensive in eigener Sache einen Gefallen getan hat, ist allerdings zu bezweifeln. Zu einem Zeitpunkt, da die ...