Tous Actualités
Suivre
Abonner Westdeutsche Allgemeine Zeitung

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

Regeln einer Bieterschlacht - Kommentar von Stefan Schulte

Essen (ots)

In der Bieterschlacht um den Kaufhof halten sich die Kampfhähne seit dem ersten Gong streng an die Gepflogenheiten des Spitzenmanagements: Es gilt den Gegner zu verunglimpfen, die eigenen Schwächen zu kaschieren und die öffentliche Meinung zu manipulieren. Regeln, wie man sie aus den Präsidentschafts-Wahlkämpfen in den USA kennt. Entsprechend distanziert ist den täglichen Wasserstandsmeldungen zu begegnen. Aus dem österreichischen Bieter Brenko wurde schnell der Handlanger eines geldgierigen griechischen Milliardärs. Und aus Karstadt-Eigner Berggruen der schwarze Ritter, der zwar Kaufhöfe übernehmen, aber einige auch gleich wieder schließen will. Natürlich wird er das erwägen - so wie jeder, der aus zwei Ketten eine macht. Sorgen machen muss sich eigentlich nur Ex-Karstadt-Chef Urban. Würde er als Bieter ernst genommen, hätte längst jemand in seiner wenig glorreichen Vergangenheit als Warenhaus-Stratege gekramt. Für die Metro geht es darum, die Gebote so hoch wie möglich zu treiben. Dass sie deshalb Berggruen zappeln lässt, wäre eine böse Unterstellung. Eine unter vielen.

Kontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

Plus de actualités: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Plus de actualités: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
  • 20.11.2011 – 19:11

    Mehr stille Nächte - Kommentar von Gerd Heidecke

    Essen (ots) - Da muss man erst einmal drauf kommen: Der Henkel-Chef Kasper Rorsted will seinen 48 000 Mitarbeitern zum Fest per Verbot ein E-Mail-freies Jahresende schenken. Ein Geschenk, das erst einmal nichts kostet, außer den Mut, es zu machen. Wahrscheinlich werden zwischen Weihnachten und Neujahr bei dem Düsseldorfer Konzern millionenfach Mails verschickt, die einen Text tragen wie: "Ich bin zurzeit nicht per ...

  • 20.11.2011 – 19:10

    Die Chance der Piraten - Kommentar von Tobias Blasius

    Essen (ots) - Die Piratenpartei zählt in NRW gerade einmal so viele Mitglieder wie ein mittlerer Unterbezirk der SPD, und bei Wahlen im größten Bundesland war sie bislang in etwa so erfolgreich wie die Tierschutzpartei. Nennenswerte programmatische Vorstellungen haben die Piraten nicht zu bieten, und einen neuen Landtag bestimmen die Bürger an Rhein und Ruhr nach Lage der Dinge erst wieder 2015. Darf man das seit ...

  • 20.11.2011 – 19:09

    Irgendwie entrückt - Kommentar von Matthias Korfmann

    Essen (ots) - Die SPD im Revier war mal eine "Kümmerer"-Partei. Bodenständige Männer und Frauen, im Ton kohlenstaubheiser bis herzlich, kümmerten sich um kleine Leute. Man trank lieber Pils als Wein, organisierte Nachbarschaftsfeste, sammelte Mitgliedsbeiträge persönlich an der Haustür ein und kämpfte wie ein Löwe für jeden Zebrastreifen. Gut, es gab auch schon zu Willy Brandts Zeiten eine andere, feinere Seite ...