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International Children's Continence Society

Neue Untersuchung Zeigen, Dass Bettnässende Kinder Unter Hirnfunktionsstörungen, Schlaf-Wachstörungen und Blasendysfunktion Leiden

Shatin, Hongkong, November 30 (ots/PRNewswire)

Kinder, die an
Bettnässen (auch als primäre nächtliche Enuresis (PNE)  bekannt)
erkranken, leiden unter Hirnfunktionsstörungen,  Schlaf-Wachstörungen
und Blasendysfunktion, so die heute am Vortag des  Welttages des
bettnässenden Kindes (1. Dezember) von der ICCS (International
Children's Continence Society - Internationale Gesellschaft für
kindliche  Inkontinenz) bekannt gegebenen Ergebnisse. Durch eine
angemessene Behandlung  können diese Funktionen jedoch in hohem Masse
wiederhergestellt werden. Es  ist daher besorgniserregend, dass
nahezu die Hälfte aller Eltern das Problem  in der Hoffnung, es würde
von allein vorbeigehen, einfach nicht zur Kenntnis  nehmen.(1)
Über einen Zeitraum von neun Jahren wurden in drei Studien mit 264
Kindern aus Hongkong bettnässende ("enuretische") Kinder mit nicht
bettnässenden ("nicht enuretischen") Kindern verglichen, um mögliche
Unterschiede bei der Schlafqualität, der Funktion des zentralen
Nervensystems und der geistigen Leistungsfähigkeit zu untersuchen.
Bettnässen wird traditionell mit Tiefschlaf in Verbindung
gebracht, doch zeigen die jüngsten Untersuchungen etwas Anderes. In
der ersten Studie(2) wurden die Schlafmuster von bettnässenden
Kindern (35 Kinder) mit nicht bettnässenden (21 gleichaltrige Kinder)
verglichen. Die Kinder wurden über Nacht mithilfe einer
Schlafpolysomnographie und kontinuierlicher Blasenkontrolle
überwacht.
Die Ergebnisse legen nahe, dass bettnässende Kinder im Vergleich
zu nicht bettnässenden Kindern eine geringere Schlafqualität haben.
Tiefschlaf trat bei bettnässenden Kindern signifikant weniger häufig
(p < 0,05) und leichter Schlaf häufiger (p < 0,01) auf. Bettnässende
Kinder werden von häufiger Blasentätigkeit geweckt und leiden daher
unter gestörtem und oberflächlichem Schlaf, unter
Schlafunterbrechungen und Schlafmangel. Paradoxerweise haben sie eine
höhere Weckschwelle, sodass sie schwieriger zu wecken sind. Darüber
hinaus war ihre nächtliche Blasenkapazität mit nur 44 % der in ihrem
Alter zu erwartenden Kapazität bemerkenswert gering.
In der zweiten Studie(3) wurde untersucht, ob bettnässende Kinder
(52 Kinder) im Vergleich zu nicht bettnässenden (15 gleichaltrige
Kinder) unter Funktionsstörungen des ZNS litten. Die Tests wurden bei
den Kindern anhand der Stammhirnfunktion bzw. der Präpulsinhibition
(PPI) des Schreckreflexes durchgeführt (dabei wird die reflexartige
Reaktion auf einen starken Reiz - Harndrang - von einem schwächeren
Reiz - Signal des Gehirns an die Blase, sich nicht zu entleeren -
zurückgehalten). Die Ergebnisse zeigten, dass bettnässende im
Vergleich zu nicht bettnässenden Kindern signifikant unter Störungen
der Stammhirnfunktion leiden, was sich in gestörter
Präpuls-Inhibition (PPI) (< 0,005) niederschlägt.
Untersuchungen anhand der allgemein anerkannten P300-Latenz
ereigniskorrelierter Potenziale (ERP), die zur Entdeckung von
Verzögerungen in der Wahrnehmung benutzt werden, zeigten, dass
bettnässende Kinder eine längere Wahrnehmungsverzögerung aufweisen
und häufiger unter kognitiven Störungen leiden (< 0,005).
Vor der Behandlung sind die Stammhirnfunktionen bettnässender
Kinder gestört und führen zu einer Beeinträchtigung der
Blasenfunktion, des Schlafs und der Weckschwelle. Nach einer
sachgemässen PNE-Behandlung erreichten sie im Vergleich zu nicht
bettnässenden Kindern jedoch wieder normale Ergebnisse
(Schreckreaktions-PPI p < 0,05, P300-Latenz ERPs p < 0,05).
In der dritten Studie(4) wurde die kognitive Leistungsfähigkeit
bettnässender Kinder (95 Kinder) mit der nicht bettnässender (46
gleichaltrige Kinder) verglichen.
Mithilfe von vier entscheidenden Tests wurden die Intelligenz,
Aufmerksamkeit und Ablenkbarkeit, das Kurz- und Langzeitgedächtnis,
die Lern- und Verarbeitungsgeschwindigkeit sowie die Reaktionen der
Kinder ausgewertet.
Bettnässende schnitten bei diesen Tests schlechter als nicht
bettnässende Kinder ab, was auf eine allgemeine Störung der
kognitiven Leistungsfähigkeit hinweist.
Eine sechsmonatige, erfolgreiche Behandlung, bestehend aus einer
Kombination des Medikaments Desmopressin und einer Urotherapie (die
auf die Beseitigung der zugrunde liegenden Blasendysfunktion
abzielt), führten jedoch zu signifikanten Verbesserungen und einer
Normalisierung der Schlafstörungen, der Stammhirnfunktion und zu
einer Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit.
Insbesondere machten bettnässende Kinder in folgenden Bereichen
Fortschritte:
  • Weckfähigkeit (p < 0,01)
  • Stammhirnfunktionen, angezeigt durch PPI-Reaktion (p < 0,05) und P300 ERP (p < 0,05) nachgewiesen
  • Kognitive Leistungsfähigkeit gemessen über den Raven-Progressive-Matrices-Test (p<0.05), Kurzzeitgedächtnis und Aufnahmefähigkeit mithilfe des HK-List-Learning-Tests (p < 0,005), Aufmerksamkeit über den Digit-Cancellation-Test (p < 0,005) und Reaktionsfähigkeit über den Conner's Continuous Performance Test (p < 0,05)
Professor C K Yeung, Präsident der ICCS (International Children's
Continence Society) und Forschungsleiter der oben erwähnten Studien
sagte: "Diese Studien stellen einen Durchbruch im Verständnis der
nächtlichen Enuresis nocturnal dar und wir wissen jetzt, dass es
einen Dialog zwischen Hirn und Blase gibt, über den die
Blasendysfunktion zu Schlafstörungen, signifikanten Störungen der
ZNS-Funktionen und der kognitiven Leistungsfähigkeit führen. Noch
wichtiger ist allerdings, dass die oben genannten Parameter
korrigiert und bedeutend verbessert werden können, wenn die richtige
Diagnose gestellt und eine Behandlung mit Schwerpunkt auf die
zugrunde liegende Blasendysfunktion erfolgreich abgeschlossen wird.
Dadurch wird das Wohlbefinden enuretischer Kinder wesentlich
verbessert."
Bettnässen wird als das ungewollte Urinieren im Schlaf bei Kindern
im Alter von über fünf Jahren und ohne ZNS-Störung definiert.(5)
Bettnässen ist weit verbreitet und kommt weltweit gleichhäufig vor.
Bei Jungen ist es häufiger als bei Mädchen und unbehandelt sind 16 %
aller Siebenjährigen immer noch davon betroffen.(6) In Europa leiden
über fünf Millionen Kinder unter Bettnässen.(7) Es ist ein Irrglaube,
dass Kinder aus dem Bettnässen herauswachsen; Ergebnisse bei
Erwachsenen beweisen das Gegenteil. Studien aus Hongkong zeigen, dass
2,5 % der bis zu Vierzigjährigen immer noch unter der Krankheit
leiden und dass über 50 % der Betroffenen wöchentlich dreimal oder
häufiger einnässen.
Obwohl es sich um ein chronisches Leiden handelt, mangelt es
Eltern oft an Bewusstsein und Verständnis dafür. Nahezu die Hälfte
der Eltern nehmen das Problem nicht zur Kenntnis 1 und nahezu ein
Drittel unternimmt nichts, solange das Kind weniger als fünfmal in
der Woche einnässt.1 Darüber hinaus glauben 80 % fälschlicherweise,
dass Stress und Sorgen die Hauptursachen für das kindliche Bettnässen
darstellen.1
In Wirklichkeit ist das Bettnässen aber eine Krankheit, die
wirksam und dauerhaft behandelt werden kann.
Redaktionelle Hinweise
Informationen zur internationalen Gesellschaft für kindliche
Inkontinenz (International Children's Continence Society - ICCS)
Grundlegendes Ziel der ICCS ist die Verbesserung der
Lebensqualität und Lebenserwartung aller heranwachsenden Menschen mit
einer mangelhaften Blasenfunktion, die sich durch Probleme bei der
Rückhaltung und der Entleerung des Harns bemerkbar machen. Die ICCS
versucht, dieses Ziel durch zunehmende Aufklärung über alle Aspekte
des Problemkreises zu erreichen.
(1) BRMB International survey, 2002
(2) Yeung C K et al. Increased cortical arousal and light sleep in
children with severe bedwetting: Evidences of a bladder-brain
dialogue. To be published in New England Journal of Medicine (NEJM)
(3) Yeung C K. Bladder dysfunction, sleep disturbances and CNS
function impairment in children with severe nocturnal enuresis:
Evidences of a "bladder-brain dialogue". To be published.
(4) Yeung C K et al.Data presented at the ICCS course and
International Enuresis Symposium, Hong Kong. November 30 - December
2, 2007. To be published.
(5) Nijman R M et al. Conservative management of urinary
incontinence in childhood. In: Abram P et al. Incontinence. 2nd
International Consultation on Incontinence. Health Publications Ltd,
2002; 515-551. kofinanziert durch WHO
(6) Alspac, Butler et al 2005, BJU; 96: 404-410
(7) http://www.ferring.co.uk/index.php?option=com_content&task=vie
w&id=19&Itemid=39

Pressekontakt:

Katie Fyfe, Tonic Life Communications, (Presseanfragen aus Europa),
Tel: +44-207-798-9920, E-Mail: katie.fyfe@toniclc.com, Claire Martin,
Professional Public Relations, (Presseanfragen aus Hongkong), Tel:
+852-3111-9971, E-Mail: cmartin@pprgreaterchina.com