Der Medienpreis idée suisse geht an das Regionaljournal Graubünden von SR DRS und an das Magazin « Mise au Point » von TSR
Bern (ots)
Für die diesjährige Ausgabe hatte die Jury beschlossen, den Medienpreis idée suisse auf die Kategorie « Reaktion auf ein tagesaktuelles Ereignis » einzuschränken. Sie hatte darüber hinaus ein einzelnes Thema gesetzt : die Wahl von Frau Widmer-Schlumpf zur Bundesrätin. Dies ermöglichte den direkten Wettbewerb zwischen den Redaktionen der SRG SSR idée suisse in Bezug auf ihre Fähigkeit, auf ein wichtiges tagesaktuelles Ereignis rasch und informativ zu reagieren. Die Gewinner 2008 sind Thomas Schifferle für seinen Beitrag « Eveline Widmer-Schlumpf ist Bundesrätin », der im Regionaljournal Graubünden (SR DRS) ausgestrahlt wurde, sowie Corinne Portier und Alain Hertig für die Reportage « Complot de famille » , die im TSR-Magazin « Mise au Point » zu sehen war.
Radiopreis Die Jury hat den Medienpreis idée suisse für das Radio an die Lokalredaktionen « Graubünden » und « Ostschweiz » von SR DRS vergeben. Als am 13. Dezember 2007 um 17.30 Uhr Frau Widmer-Schlumpf ihre Wahl zur Bundesrätin annahm, erstellten die beiden Lokalredaktionen eine für ein Team, das mit sehr beschränkten Mitteln arbeitet, in jeder Hinsicht bemerkenswerte 30-minütige Sendung. Ihnen gelang es, die politische Analyse mit lebendiger, regional geprägter Berichterstattung zu verbinden und damit dem Bündner Publikum eine intelligente, temporeiche und vielfältige Sendung zu bieten.
Die Jury des Medienpreises idée suisse hat im Bereich Radio ebenfalls zwei Ehrenmeldungen verliehen : Eine Ehrenmeldung geht an eine Sondersendung von « Forums » (RSR) vom 12. Dezember 2007. In der Sendung unter dem Titel « déni démocratique ou acte souverain du parlement » (demokratische Verweigerung oder souveräner Akt des Parlaments) präsentierte die Redaktion von « Forums » einen Strauss von Meinungen zur Abwahl von Christoph Blocher, unter anderem auch den Standpunkt des frisch gewählten Bundespräsidenten Pascal Couchepin. « Forums » liess auch das Publikum mit seinen Fragen und Kommentaren zu Wort kommen, ein Beitrag, der besonders gut gelungen ist. Die zweite Ehrenmeldung ging an die Sendung « Echo der Zeit » (SR DRS), die am Abend des 13. Dezember 2007 ausgestrahlt wurde. In dieser traditionell gestalteten Produktion gingen die Journalisten von « Echo der Zeit » präzis und fundiert den Ursachen und Auswirkungen des parlamentarischen Entscheids nach, Christoph Blocher durch Evelyne Widmer-Schlumpf zu ersetzen. Neben den Interviews mit den wichtigsten Protagonisten standen vor allem auch der Standpunkt und die Analyse der beiden Journalisten im Mittelpunkt.
Fernsehpreis Der Medienpreis idée suisse für das Fernsehen ging an die Sendung « Mise au Point » (TSR) für den Beitrag « Complot de famille » (Familienkomplott) vom 16. Dezember 2007. Corinne Portier und Alain Hertig haben in den Tagen nach der Abwahl von Christoph Blocher vom 12. Dezember die wichtigsten Protagonisten des "Komplotts" um ihren Kommentar gebeten und diese Stellungnahmen in einem ausgezeichneten 10-minütigen Beitrag zusammengefasst. Mehrere Elemente, die im März 2008 im Dokumentarfilm « Die Abwahl » von sich reden machen sollten, waren im « Complot de famille » bereits enthalten.
Die Jury des Medienpreises idée suisse hat im Bereich Fernsehen ebenfalls zwei Ehrenmeldungen verliehen. Die erste geht an « Classe politique », die Diskussionssendung von SF zu politischen Themen. Die Debatte zwischen den Parteipräsidenten, die am Abend nach der Wahlannahme von Frau Widmer-Schlumpf ausgestrahlt wurde, zeigt auf, welche Konsequenzen die Niederlage der SVP auf politischer Ebene voraussichtlich haben wird. Dank der Mitwirkung der neuen Bundesrätin, eines Berner SVP-Nationalrats und eines Politologen konnte das Ereignis sehr differenziert ausgeleuchtet werden. Mit der zweiten Ehrenmeldung wird die Sonderausgabe der Nachrichtensendung von TSR ausgezeichnet, die am 12. Dezember um 19 Uhr ausgestrahlt wurde. Nach einem Überblick über das Ereignis des Tages und die Unwägbarkeiten der Zukunft folgte eine hervorragend geleitete und sehr bewegte Debatte zwischen den Vertretern der vier wichtigsten Parteien. Sie macht verständlich, warum das politische Klima jenes Ereignis möglich machte, das für die einen ein « Putsch » der Classe politique und für die anderen ein « staatsbürgerlicher Aufbruch » der Parlamentsmehrheit war.
Die SRG SSR idée suisse verleiht den Medienpreis jedes Jahr im Rahmen des Management Meetings. Präsident der Jury ist Dominique von Burg, Präsident des Schweizerischen Presserats und ehemaliger Chefredaktor der Tribune de Genève. Die Jury besteht aus Monica Piffaretti, Verlegerin, Rainer Stadler, Medienredaktor der Neuen Zürcher Zeitung, Jacques Donzel, ehemaliger Programmdirektor von Radio Suisse Romande, und Marco Färber, ehemaliger Chefredaktor von SR DRS.
Daniel Steiner, Mediensprecher SRG SSR idée suisse, Tel. 079 827 00 66
Kontakt:
Dominique von Burg, Der Beauftragte Medienpreis, Tel. 079 609 27 08