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Deutscher Logistik-Preis 2009 für die Würth-Gruppe
Verleihung im Rahmen des 26. Deutschen Logistik-Kongresses in Berlin

Berlin (ots)

Die Würth-Gruppe ist Trägerin des Deutschen
Logistik-Preises 2009 der Bundesvereinigung Logistik (BVL). Die Jury 
zeichnete das Unternehmen  für das Projekt "Modulare Logistik: Die 
Lösung für Multi-Channel-Vertrieb" aus. Die Preisverleihung erfolgte 
im Rahmen der Gala-Veranstaltung am Abend des ersten Tages des 26. 
Deutschen Logistik-Kongresses, der vom 21. bis 23. Oktober in Berlin 
stattfindet.
Das Familienunternehmen Würth wurde 1945 gegründet. Die Gruppe 
machte 2008 rund 8,8 Milliarden Euro Umsatz und beschäftigt in 84 
Ländern rund 58.000 Mitarbeiter, davon über 16.000 in Deutschland. 
Die Hälfte aller Mitarbeiter ist im Außendienst tätig. Das 
Unternehmen steht in Kontakt mit drei Millionen Kunden, über 400.000 
davon in Deutschland. Kerngeschäft ist der weltweite Handel mit 
Befestigungs- und Montagematerial. Bettina Würth, Vorsitzende des 
Beirats der Würth-Gruppe, nahm den Preis  in Berlin entgegen. Die 
Laudatio hielt der Vorsitzende der Jury für den Deutschen 
Logistik-Preis, Prof. Dr. Hans-Olaf Henkel.
Der Startschuss für das vorbildliche Logistikprojekt fiel im Jahr 
2003. Vorangegangen waren stagnierende Umsätze in den Jahren 2000 bis
2002. Um gegenzusteuern analysierten die Adolf Würth GmbH & Co. KG, 
die Würth Industrie Service GmbH & Co. KG sowie die Würth Logistik 
GmbH & Co. KG konsequent die Situation ihrer Kunden. Das Ergebnis: 
ein neuer Denkansatz, in dessen Mittelpunkt die Verzahnung der 
Vertriebs- mit den Logistikstrukturen stand. Traditionell hatte Würth
seine überwiegend im Handwerk tätigen Kunden aus einem zentralen 
Logistiksystem heraus einheitlich bedient. Das Ziel des Projektes 
war, eine modulare Systemlogistik zu entwickeln, die ganz speziell 
auf einzelne Kundengruppen zugeschnitten werden kann. Kurz gefasst: 
Nicht länger ein Würth für alle Kunden, sondern jedem Kunden seinen 
Würth.
Im Projektverlauf wurden kleine und große Handwerksbetriebe, 
Industriekunden, nationale und internationale Großkunden, Baustellen 
und andere Projektvorhaben hinsichtlich ihrer betrieblichen Abläufe 
und Anforderungen unter die Lupe genommen. Nach dieser Analyse 
entwickelte das Unternehmen ein Portfolio an Modulen, die dazu 
dienen, nah am Kunden zu sein und ihn bei seinen Abläufen zu 
unterstützen. Damit verankert sich Würth mit einem Leistungsumfang, 
der weit über das normale Maß eines Handelsunternehmens hinausgeht, 
in den betrieblichen Strukturen des Kunden. Dieser kann sich auf sein
Kerngeschäft konzentrieren und wird hinsichtlich der Bevorratung der 
Würth-Produkte entlastet. Würth betrachtet diesen Prozess nicht 
statisch, sondern dynamisch, da auch die Kundenanforderungen einem 
permanenten Wandel unterliegen.
Beispiele für die modulare Kundenbetreuung sind
  • das deutlich erweiterte Verkaufsniederlassungsnetz, das vor allem von Handwerksbetrieben genutzt wird,
  • die Würth Industrie Service GmbH & Co. KG, die für das Segment der Industrie gegründet wurde und den Unternehmen der europäischen Industrie Lösungen zur effizienten Versorgung mit produktionsrelevanten Kleinteilen unter anderem mit individuellen Kanban-Lösungen anbietet, sowie
  • Baustellenservices, bei denen Würth z.B. Baustellen mit speziell konzipierten Serviceboxen beliefert, oder auf Großbaustellen gleich eigene Stützpunkte mit Material und Personal installiert. Dieser Service geht soweit, dass Würth bereits während der Ausschreibungsphase als Partner auftritt und anhand der Baupläne spezielle Baugruppen vorab berechnet, vormontiert und nach individuellen Anforderungen an den Montageort auf der Baustelle liefert.
Die Ergebnisse sprechen für sich: Mit Implementierung des neuen 
Systems ab 2003 steigerten die drei genannten Unternehmen ihren 
Umsatz bis 2008 kontinuierlich von 900 Millionen auf 1,4 Mrd. Euro, 
also um 55 Prozent. Die Logistikkosten sanken im gleichen Zeitraum 
signifikant. Das war möglich, weil Würth nicht nur auf die Pflege 
seiner angestammten Kunden und deren stärkere Bindung setzte, sondern
durch die innovativen modularen Serviceangebote neue Märkte im 
Bereich der Industriekunden, der Baustellenlogistik und bestimmte 
Key-Account-Projekte für sich erschließen konnte.
Die Jury zeigte sich von der Radikalität der Idee, dem Mut zur 
Umsetzung und der Konsequenz, mit der die Würth-Gruppe gehandelt hat,
überzeugt. Prof. Hans-Olaf Henkel betonte in seiner Laudatio: "Das 
Massengeschäft der Würth-Gruppe ist durch eine Verzahnung von 
Vertrieb und Logistik individualisiert worden. Einkauf, IT und 
Controlling haben sich dadurch ebenfalls gewandelt. Damit ist das 
Projekt der "Modularen Logistik" auch ein Beispiel dafür, dass Erfolg
in der Tat von innen kommt: indem die Stärken gestärkt und 
Ressortgrenzen im Unternehmen übersprungen werden."
Mit dem Deutschen Logistik-Preis zeichnet die BVL in der Praxis 
realisierte Logistik-Konzepte aus, die von Unternehmen aus Industrie,
Handel und dem Dienstleistungssektor eingereicht werden können. In 
den von der Jury zu beurteilenden Unterlagen müssen die Entwicklung 
der Konzeption, die Implementierung und die Ergebnisse dargestellt 
werden. Der Praxisbezug ist entscheidend. Der Preis wird seit 1984 
von der Bundesvereinigung Logistik vergeben. Preisträger der letzten 
fünf Jahre sind die  Deutsche Lufthansa AG gemeinsam mit der Fraport 
AG, Frankfurt (2008) die CLAAS KGaA mbH, Harsewinkel (2007) die Bosch
und Siemens Hausgeräte GmbH, Fürth (2006), die Kühne + Nagel 
International AG, Schindellegi (2005) und die Tchibo GmbH, Hamburg 
(2004).

Pressekontakt:

Ulrike Grünrock-Kern, Presse und Öffentlichkeitsarbeit der
Bundesvereinigung Logistik (BVL); Tel.: +49 421 173 84 21;
Mail: gruenrock-kern@bvl.de

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