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Doha: Die Thesen und Zahlen von Pascal Lamy werden durch die Schlussfolgerungen einer Gruppe internationaler Ökonomen in Frage gestellt

Paris (ots/PRNewswire)

- Während einige Staaten einen "Neuen Ansatz" planen, um die
Doha-Runde weiterzuführen, wurden die Thesen und Zahlen von Pascal
Lamy durch den Chefökonomen von momagris am Ende des internationalen
Workshops, der am 4. und 5. Juni an der Sorbonne stattfand,
angefochten.
Bertrand Munier, Universitätsprofessor und Chefökonom von
momagri, meinte am Ende des Workshops: "Landwirtschaftliche
Preisschwankungen, der Einfluss von Spekulationen und der erreichte
Fortschritt beim Verständnis der Agrarmärkte stellen die
Agrarmarkt-Liberalisierungsstrategie der WTO in Frage."
(Logo: http://www.newscom.com/cgi-bin/prnh/20081013/324331 )
Die dreissig anwesenden Ökonomen von IMF, FAO, Weltbank, OECD,
amerikanischen Universitäten, Think Tanks und verschiedenen
Regierungsabteilungen haben eine allgemeine Übereinstimmung in zwei
Hauptpunkten erreicht:
  • Das von der internationalen Gemeinschaft lange ignorierte Problem der Preisschwankungen bei Hauptagrarprodukten könnte die Nahrungsmittelunsicherheit verschärfen,
  • die aktuellen Wirtschaftsmodelle, auf denen die internationalen Entscheidungen basieren, sind nicht in der Lage, die Realität korrekt abzubilden.
Daher ist es nach Meinung von Shyama Ramani, Professor an der
Universität in Maastricht, so wichtig, ein neues internationales
Wirtschaftsmodell zu entwickeln. Dieses Modell muss die aktuelle
Agrarproblematik originalgetreu abbilden: Preisschwankungen, die
Finanzialisierung der Märkte und deren Einfluss auf die
Nahrungsmittelsicherheit. Das momagri-Modell erfüllt die
Anforderungen an einen verbesserten Realismus. Deshalb bezeichnete es
Peter Timmer, Professor an der Harvard Universität und Ökonom der
Bill Gates Stiftung, als "das Erste seiner Art, das wir nicht
ignorieren dürfen", um die Auswirkungen der Liberalisierungspolitik
auf die Agrarmärkte zu bewerten.
Wie kann Pascal Lamy dann so rücksichtslos die Zahl von 150
Milliarden US-Dollar Gewinn rechtfertigen (oder 7 Cent pro Person,
pro Tag), wenn in Doha eine Vereinbarung zustande kommt? Weil er sich
auf aktuelle Modelle bezieht, die nicht die Auswirkungen der Risiken,
Preisschwankungen oder Spekulationen der finanzialisierten Märkte
berücksichtigen, die für eine agrarökonomische Analyse unentbehrlich
sind.
Es sollte nicht vergessen werden, worum es bei diesen
Verhandlungen wirklich geht. Es geht um das Überleben von nahezu
einer Milliarde an Hunger leidenden Menschen, wie auch um das
Überleben von mehr als 40% der Weltbevölkerung, die von der
Landwirtschaft leben. Wie Edi Karni, Professor der Johns Hopkins
Universität uns in Erinnerung rief: Es ist höchste Zeit, endlich
Verhandlungen zu führen, die sich der Risiken der Agrarmärkte voll
annehmen.
Ergebnisse der aktuellen momagri-Modellsimulationen
In dieser Hinsicht haben die neuesten Simulationen des
momagri-Modells den Glauben daran, dass alle Landwirte von einem
Abschluss der Doha-Runde profitieren würden, erschüttert, besonders
die in den Entwicklungsländern. Schlimmer, sie demonstrieren, dass
eine vollständig unregulierte Liberalisierung des internationalen
Agrarhandels folgende Auswirkungen haben könnte:
  • eine deutliche Einkommensreduzierung der Landwirte in den ärmsten Ländern, (in einigen Szenarios könnte die Reduzierung sogar über die Hälfte betragen und es ist wahrscheinlich, dass viele Landwirte in diesen Ländern ruiniert würden)
  • eine geringere, unterliegende Reduzierung, aber sehr wichtig für aufstrebende Importländer wie Indien
  • eine deutliche Einkommensreduzierung der Landwirte in den Industriestaaten. Anstatt eine Optimierung der Produktionsfaktoren zu fördern, würde es folglich die Nahrungsmittelsicherheit weltweit gefährden, wie auch die Entwicklung vieler Länder
Nur aufstrebende Exportländer wie Brasilien werden in der Lage
sein, unversehrt zu bleiben - allerdings ohne Berücksichtigung eines
allgemeinen Produktionsrückganges.
Über momagri
momagri ist ein Think Tank mit Sitz in Paris, der eine neue
Vision für das Agrarwesen vorantreibt. Sein Vorstand und Gründer ist
Pierre Pagesse, der Vorstand der französischen Groupe Limagrain. Der
Organisation gehören Vertreter von Agrarunternehmen und Funktionäre
aus dem Gesundheitswesen, der Wirtschaftsentwicklung und den
Bereichen Strategie und Verteidigung an. Ihr Ziel ist die Förderung
einer Regulierung der Agrarmärkte mittels neuer Evaluationswerkzeuge
(wie z.B. Wirtschaftmodelle und Konjunkturindikatoren) und neuer
Vorschläge für eine internationale Wirtschafts- und Ernährungspolitik
auf der Grundlage von Freihandelsprinzipien.
http://www.momagri.org
Foto: http://www.newscom.com/cgi-bin/prnh/20081013/324331

Pressekontakt:

Kontakt : Dominique Lasserre, +33-1-43-06-42-70,
dominique.lasserre@momagri.org

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