Der Vorschlag einer Weltorganisation für Landwirtschaft, unterstützt von momagri, wird beim bevorstehenden G8-Gipfel von Präsident Abdoulaye Wade vorgelegt
Paris (ots/PRNewswire)
Als ein Schlüsselelement der publizierten Dakar-Erklärung, die dem Forum DAKAR AGRICOLE folgt, würde die Erschaffung einer Weltorganisation für Landwirtschaft (WOA) einen grossen Schritt in Richtung eines neuen globalen Politikgestaltungssystems darstellen.
Im Forum DAKAR AGRICOLE, welches am 18. und 19. April stattfand und zusammen mit momagri organisiert wurde, schlug Senegals Präsident Abdoulaye Wade vor, dass das Hauptziel einer solchen Weltorganisation für Landwirtschaft die Regulierung der landwirtschaftlichen Märkte und die weltweite Koordinierung der Landwirtschaftspolitik sein müsse. Präsident Wade befürwortete den afrikanischen Kontinent als Standort dieser WOA, welcher in den kommenden Jahren mit den ernstesten Demografie- und Ernährungsproblemen konfrontiert werden wird.
Die Teilnehmer des Forums DAKAR AGRICOLE zeigten insgesamt auf, dass "die Erhöhung der Produktionsmengen und die Regulierung der realen und Termingeschäfte auf den Landwirtschaftsmärkten die einzigen Lösungen für die extreme Volatilität der Agrarpreise sind. Die Preisspitzen beeinträchtigen die Zahlungsfähigkeit der Konsumenten und die Preiseinbrüche gefährden die landwirtschaftliche Produktionskapazität. Landwirte brauchen Agrarpreisstabilität und -sichtbarkeit, damit eine nachhaltige Produktion in der Landwirtschaft und globale Ernährungssicherheit erreicht werden können. Die Ereignisse in den vergangenen Jahren haben uns die Grenzen und sogar die Gefahren des "All Market" in der Landwirtschaft aufgezeigt.
Für Pierre Pagesse, Vorstandsvorsitzender von momagri, ist die "Regulierung durchaus vorstellbar, da sie für den globalen Handel von Produkten wie Getreide oder Milch gelten würde, welche die Grundlage der Ernährung darstellen. Es ist in der Tat so, dass der internationale Agrarhandel weniger als 10 % der weltweiten Landwirtschaftsproduktion ausmacht und maximal 10 Exportländer involviert."
"Genauer gesagt, würde diese WOA frei fluktuierende Preisrahmen für diese Schlüsselprodukte skizzieren. Diese Preisrahmen gelten jeweils für grosse geografische Gebiete und basieren auf den Daten, die von einer Preisregulierungsbehörde geliefert werden. Sollten sich die Agrarpreise ausserhalb des jeweiligen Preisrahmens bewegen, würde ein "globaler Rat für Ernährungssicherheit" Schutzmechanismen einleiten, um die involvierten Landwirtschaftsmärkte zu regulieren. Dies geschieht basierend auf den wirtschaftlichen Faktoren, die in jedem wichtigen Gebiet der Welt beobachtet werden."
Zwei Hauptaktionslinien können unter der Leitung dieser WOA definiert und angewandt werden:
- Arbeit an marktregulierenden Reserven, die in den grossen Exportregionen angesammelt werden und an Notreserven in Nationen mit Ernährungsunsicherheit.
- Gewährleistung höherer Transparenz bei den Finanzmarkttransaktionen und Implementierung von Regeln zur Bekämpfung exzessiver Spekulationen.
Was wäre die Aufgabe der WOA und deren Stellung?
Als Ableger des G20-Gipfels, dem heutzutage erfolgreichsten Ausdruck globaler Kooperation bei Weltproblemen, hätte die WOA eine echte Entscheidungsfähigkeit durch ein Sekretariat, das durch die FAO (Welternährungsorganisation) oder das WFP (Welternährungsprogramm) verwaltet würde. Die WOA wäre somit für die Überwachung der Landwirtschaftsmärkte zuständig und würde über geeignete Werkzeuge verfügen, welche Krisen voraussehen und bei Bedarf eine entsprechende Regulierung der Märkte vornehmen könnten.
"Der beratende und entscheidungstreffende Ausschuss der Organisation wäre der Rat für globale Ernährungssicherheit, welcher basierend auf dem Grundprinzip des UN-Sicherheitsrates gegründet werden würde", fügte Jacques Carles, Executive Vice President bei momagri, hinzu.
Bei momagri müssen wir diesen Vorschlag ernsthaft in Betracht ziehen, da wir uns wahrscheinlich kurz vor einer Ära befinden in der sich die "Seismizität" der Agrarpreise verschlimmern wird. Dies könnte Folgen für das Weltgleichgewicht nach sich ziehen, die womöglich noch verhängnisvoller wären als die der Weltwirtschafts- und Finanzkrise.
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Kontakt: Dominique Lasserre,
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