Agence de Medecine Preventive (AMP)
Französische Organisation erhält Fördermittel in Höhe von 10 Mio. US-Dollar von der Bill & Melinda Gates Foundation, um die Einrichtung von nationalen Impf-Beratungsausschüssen in Afrika und Asien zu unterstützen
Paris (ots/PRNewswire)
Die französische Vereinigung für Präventivmedizin (Agence de Médecine Préventive, AMP) hat Fördermittel in Höhe von 10 Mio. US-Dollar von der Bill & Melinda Gates Foundation erhalten, um die Entwicklung von nationalen Impf-Beratungsausschüssen (National Vaccine Advisory Committee) in Afrika und Asien zu unterstützen. Diese Ausschüsse werden die nationalen Gesundheitsbehörden von GAVI-förderungsberechtigten (1) Ländern bei der Umsetzung von auf die jeweiligen Bedürfnisse des Landes angepassten Impfstrategien und -Programmen und der Einführung neuer Impfstoffe unterstützen. Die AMP wird dieses Projekt zusammen mit dem International Vaccine Institute (IVI, Internationales Impfstoff-Institut, Seoul) und in Kooperation mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und deren Regional- und Landesbüros entwickeln.
Impf-Beratungsausschüsse existieren hauptsächlich in Industrieländern und sprechen dort Empfehlungen zur Impfpolitik aus, die an die Regierung des jeweiligen Landes gerichtet sind. In den meisten ärmeren Ländern gibt es solche Fachausschüsse nicht. Stattdessen verlässt man sich dort auf den Rat von internationalen Organisationen und häufig unterbleibt die Erstellung von landeseigenen Empfehlungen.
"Heute gibt es neue Impfungen gegen Meningitis, Lungenentzündung, Durchfallerkrankungen, Gebärmutterhalskrebs und verschiedene Formen der Virusenzephalitis, die bald eingeführt werden könnten. Deshalb ist nationale Fachkompetenz besonders dringend erforderlich", so Philippe Stoeckel, Vorsitzender der AMP. Die Komplexität der Situation könnte durch die Entwicklung von Impfungen gegen Malaria, HIV und andere Erkrankungen, die möglicherweise in den nächsten Jahren zur Verfügung stehen werden, weiter zunehmen. Zwar können diese Impfungen vor einigen Erkrankungen schützten, die weltweit zu den führenden Todesursachen zählen, aber es ist auch möglich, dass diese Impfstoffe teuer sind, neue Ansätze bei der Organisation der Impfung erfordern und um begrenzte Mittel mit anderen wichtigen Aufgaben des öffentlichen Gesundheitswesens konkurrieren. Die GAVI Alliance und der GAVI Fonds (ehemals die Global Alliance for Vaccines and Immunization) haben wichtige Anstrengungen zur Stärkung von Impfprogrammen und zur Einführung neuer Impfstoffe in Entwicklungsländern unternommen. Um nachhaltige Fortschritte zu erzielen, ist es wichtig, dass die einzelnen Länder an ihre speziellen Bedürfnisse angepasste, eigene Impfstrategien entwicklen. Dabei kann die Kompetenz der nationalen Impf-Beratungsausschüsse von entscheidender Bedeutung sein.
Deshalb wird sich die über sieben Jahre laufende Förderung, die an AMP vergeben wurde, um "die Einrichtung von nationalen Prozessen zur Verbesserung der evidenzbasierter Entscheidungsfindung im Bereich Impfung und Gesundheit zu unterstützen", auf die Einrichtung von nationalen Impf-Beratungsausschüssen konzentrieren.
Die AMP überwacht die gesamten Fördermittel und ist hauptverantwortlich für die Umsetzung des Programms in Afrika, während ihr Partner, das International Vaccine Institute (IVI) in Seoul, Korea, für das Programm in Asien zuständig ist.
AMP und IVI stellen den neu ins Leben gerufenen Ausschüssen technische Unterstützung und Beratung zur Verfügung, entwickeln und verbessern Instrumente, die den Ausschüssen bei ihrer Arbeit helfen (wie z. B. Standardprotokolle zur Entscheidungsfindung, die von den Ländern angepasst werden, Ausbildungsmöglichkeiten vor Ort und als Fernstudium sowie eine interaktive Website), fördern Nachhaltigkeit und geben bei der Entwicklung und Verteilung von Produkten und Ressourcen gemachte Erfahrungen weiter, die anderen Ländern dabei helfen, ihre eigenen nationalen Impf-Beratungsausschüsse zu entwicklen.
Die Zielländer werden dabei aus den Ländern ausgewählt, die die Bedingungen für eine finanzielle Förderung durch die GAVI Alliance erfüllen. Zu den Auswahlkriterien gehören eine Prüfung der existierenden Kompetenz und starkes lokales Engagement.
Informationen zur AMP - Bei der Agence de Médecine Préventive handelt es sich um eine gemeinnützige Organisation mit Hauptsitz am Institut Pasteur in Paris und Vertretungen in Benin, Burkina Faso, an der Elfenbeinküste und im Senegal. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die Präventivmedizin im Gebiet der Vakzinologie und Infektionskrankheiten zu fördern. Die AMP entwickelt Kompetenz und angewandte Forschung in der Vakzinologie und stellt Ausbildungsanbote in Epidemiologie und der Leitung von Programmen zur öffentlichen Gesundheit zur Verfügung. Die AMP organisiert auch neben wissenschaftlichen und technischen Tagungen die Verbreitung von Informationen zu Gesundheit und Vakzinologie. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.aamp.org
Informationen zum IVI
Das International Vaccine Institute (IVI, Internationales Impfstoff-Institut) ist weltweit die einzige Organisation, die sich ausschliesslich der Entwicklung und Einführung von neuen und verbesserten Impfstoffen widmet, die dem Schutz der ärmsten Menschen der Welt, insbesondere dem der Kinder in Entwicklungsländern, dienen sollen. IVI ist eine in Seoul ansässige Initiative des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen und führt Forschungsvorhaben in Asien, Afrika und Lateinamerika zu Impfstoffen gegen infektiöse Durchfallerkrankungen, bakterielle Meningitis, Lungenentzündung, japanische Enzephalitis und Dengue-Fieber durch. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.ivi.int.
(1) Bei der GAVI Alliance handelt es sich um eine öffentlich private Partnerschaft, die im Jahr 2000 ins Leben gerufen wurde, um in armen Ländern das Leben von Kindern zu retten und die Gesundheit der Menschen zu schützen. Über den GAVI Fonds unterstützt die GAVI Alliance die Regierungen dieser Länder. Die Förderungsberechtigung wird anhand des Volkseinkommens bestimmt, wobei nur Länder mit einem Bruttonationaleinkommen (BNE) von unter 1.000 USD pro Kopf im Jahr 2003 zugelassen werden (zurzeit gibt es 72 förderungsberechtigte Länder).
Pressekontakt:
Für weitergehende Informationen wenden Sie sich bitte an die Agence
de Médecine Préventive amp@aamp.org oder Philippe J. Stockel, Tel
+33(0)1-5386-8920, E-Mail: pstoeckel@aamp.org, Mobiltelefon:
+33(0)6-09-69-57-90