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Medienmitteilung: Elternbildung - ein gesellschaftliches Tabu?

Medienmitteilung: Elternbildung - ein gesellschaftliches Tabu?
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Die heutige Gesellschaft ist komplex. Entsprechend komplex ist die Situation von Eltern und Familien. Umso wichtiger ist es, dass Eltern ihr Elternsein lernen können. Doch welche Bedürfnisse in Bezug auf Elternbildung haben Mütter und Väter heute? Die Berner Fachhochschule BFH hat dies im Auftrag von Elternbildung CH untersucht.

«Die gesellschaftliche Anerkennung der Erziehungsleistungen von Eltern ist, gemessen an der Bedeutung, erstaunlich gering», sagt Emanuela Chiapparini, Studienleiterin der BFH. Mütter und Väter erziehen und bilden ihre Kinder in einer funktionierenden Gesellschaft. Elternsein, so die hartnäckige Mär, das kann man einfach, man muss nur auf sein Bauchgefühl hören. Eine Mär mit fatalen Auswirkungen. Die BFH-Studie zeigt, dass sich Eltern schämen, wenn sie Elternbildung in Anspruch nehmen möchten: «Im Dorf wir es herumerzählt. Das schafft eine Hürde, weil man stigmatisiert wird, denn man darf keine Hilfe brauchen», berichtet eine Studienteilnehmerin.

Eltern lernen ihr Elternsein – und das zusammen mit ihren Kindern – in parallel verlaufenden Lernprozessen. Elternbildung ist dafür da, Mütter und Väter in ihren Erziehungskompetenzen zu unterstützen. Zur erwähnten Stigmatisierung kommt eine steigende Flexibilisierung der Erwerbsarbeit. Die BFH-Studie zeigt, dass dies den Druck auf Eltern erhöht. Bleibt da noch Zeit für Elternbildung?

Eine Innovationstudie für die Elternbildung der Zukunft

Im Rahmen der Studie wurden Mütter und Väter aus allen Landesteilen hinsichtlich ihrer Bedürfnisse und Erwartungen an Elternbildung explorativ befragt. Dabei wurden mittels einer systematischen Literaturrecherche unter anderem gegenwärtige Familienstrukturen und Prognosen zum familialen Wandel in der Schweiz erkundet. Die Studienleitenden haben mit innovativen Peer-Elterntreffen auch eine neue Form der Elternbildung erprobt und ausgewertet. Aus den Befunden haben sie Thesen und Empfehlungen für die Elternbildung formuliert und von Expert*innen valorisieren lassen.

Die nun vorliegende Innovationsstudie stellt fundierte Reflexionsanstösse für die Weiter- und Neuentwicklung sowie eine breite Grundlage für Innovationen von Elternbildungsangeboten in der Schweiz zur Verfügung. Am Samstag, 22. Januar 2022 werden die Befunde an der nationalen Fach- und Praxistagung diskutiert: Keine Zeit für Elternbildung? Mit flexiblen Angeboten Eltern erreichen

Der Studienbericht ist in Deutsch, Französisch und Italienisch erhältlich. Er kann unter www.elternbildung.ch / www.formation-des-parents.ch / www.formazionedeigenitori.ch als PDF heruntergeladen werden

Kontakt und Informationen:

  • Für Informationen zur Studie: Prof. Dr. Emanuela Chiapparini, Leiterin Institut Kindheit, Jugend und Familie, emanuela.chiapparini@bfh.ch, 031 848 36 22
  • Für Informationen zur Elternbildung: Daniela Melone, Geschäftsführerin Elternbildung CH, gf@elternbildung.ch oder 044 253 60 62
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