Bericht zum Welt-Mädchentag: Klimakrise verschärft Ungleichheiten – immer mehr Frühverheiratungen in Klima-Hotspots
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Bericht zum Welt-Mädchentag: Klimakrise verschärft Ungleichheiten – immer mehr Frühverheiratungen in Klima-Hotspots
Zürich/London/Genf, 10. Oktober 2023 – In vielen Regionen der Welt wirkt die Klimakrise als Multiplikator, der bestehende Ungleichheiten und Gefahren für ohnehin benachteiligte Kinder weiter verschärft. Das gilt in besonderem Masse für Mädchen und junge Frauen. Das zeigt der diesjährige " Global Girlhood Report" von Save the Children, der zum Weltmädchentag am 11. Oktober erscheint.
"Unser Bericht macht einmal mehr deutlich, wie die Klimakrise ganz konkret Kinderrechte gefährdet", sagt Adrian Förster, Geschäftsführerin von Save the Children Schweiz. "Vor allem das Leben und die Zukunft von Mädchen stehen auf dem Spiel. Trotzdem werden sie in den nationalen Klimaplänen so gut wie nicht erwähnt, zu wenig berücksichtigt und nicht beteiligt. Das ist nicht akzeptabel. Die Zukunft des Planeten geht die Mädchen etwas an, sie müssen Forderungen stellen und Lösungen anbieten können."
Die Studie zeigt unter anderem, dass zwei Drittel aller Frühverheiratungen in Regionen mit überdurchschnittlich hohen Klimarisiken geschehen. Denn wenn Ernten ausfallen, Lebensmittelpreise steigen oder ganze Landstriche veröden und von den Menschen verlassen werden, zieht dies Armut, Nahrungsmittelknappheit und Schulschliessungen nach sich – Faktoren, die wiederum das Risiko von Frühverheiratungen erhöhen.
Nach Schätzungen des " Global Girlhood Report" wird die Zahl der Mädchen, die sowohl durch den Klimawandel als auch durch Frühverheiratung gefährdet sind, bis 2050 um mehr als ein Drittel auf fast 40 Millionen steigen. Sie leben vor allem in Bangladesch sowie in Subsahara-Afrika: in Burkina Faso, Guinea, Malawi, Mali, Mosambik, im Niger, dem Tschad, der Zentralafrikanischen Republik und dem Südsudan. Junge Ehefrauen brechen häufig die Schule ab, lernen keinen Beruf und bleiben zeitlebens wirtschaftlich von ihren Männern abhängig. Sie werden oft isoliert und sind einem höheren Risiko körperlicher und sexueller Gewalt ausgesetzt. Ausserdem drohen unverhältnismässig oft Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt.
"Rund um den Globus bekommen Mädchen die direkten und indirekten Folgen der Klimakrise mit voller Härte zu spüren", sagt Adrian Förster weiter. "Nach Naturkatastrophen sind sie im plötzlichen Chaos besonders gefährdet, Gewalt, Missbrauch oder sexueller Belästigung zu erfahren. Auch überbelegte Notunterkünfte und der fehlende Zugang zu sicheren Dienstleistungen sind in Notlagen für sie ein grosses Problem. Familien verlieren ihre Existenz, und ihre Töchter werden aus der Schule gedrängt, um zu heiraten oder zu arbeiten, was sie wiederum neuen Gefahren aussetzt. Um die Zukunft dieser Mädchen und aller Kinder zu sichern, müssen Regierungen alles daransetzen, die vereinbarten Klimaziele zu erreichen."
Hinweise für die Redaktion en :
- Den "Global Girlhood Report 2023" finden Sie hier zum Herunterladen.
- Save the Children hat bereits in mehreren Berichten den Zusammenhang zwischen Klimakrise und Kinderrechten untersucht, zuletzt in " Generation Hope” (2022) und " Born into the Climate Crisis" (2021).
- Fotos, Video-Interviews und B-Roll zweier Mädchen aus Sierra Leone, die sich in ihrer Gemeinde beide gegen Frühverheiratung engagieren, finden Sie hier: www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SZ10N5X www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SZ10H2W
Bei Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an den untenstehenden Kontakt.
Kontakt Melina Stavrinos Kommunikationsverantwortliche +41 44 267 74 68 melina.stavrinos@savethechildren.ch
Save the Children Schweiz Jedes Kind verdient eine Zukunft – ob in der Schweiz oder auf der ganzen Welt. Mit dieser Überzeugung unterstützt der Verein Save the Children Schweiz seit 2006 kompromisslos und unermüdlich die am stärksten benachteiligten Kinder. In der Schweiz verwurzelt, ist Save the Children seit 1919 die weltweit führende Kinderrechtsorganisation. Dank unserer lokalen Verankerung in 120 Ländern kennen wir die Situation vor Ort, passen unsere Projekte entsprechend an und können im Notfall unverzüglich helfen. Wir verändern nachhaltig und positiv das Leben von Kindern, besonders in Krisen, auf der Flucht oder in Slums. In der Schweiz setzen wir uns seit 2015 für geflüchtete Kinder ein und verfügen über grosse Expertise im Bereich Asyl und Migration.