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Musikindustrie fordert von Regierung Strategie zum Schutz geistigen Eigentums - Gorny: "Wo digital ist, ist umsonst nicht weit."

Berlin (ots)

Die Musikindustrie fordert von der Bundesregierung
endlich eine nachhaltige Strategie zum Schutz geistigen Eigentums in 
der digitalen Welt. "Wo digital ist, ist umsonst nicht weit. Auf 
dieser Basis lassen sich keine Geschäfte machen", sagte Prof. Dieter 
Gorny, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Musikindustrie am 
Donnerstag anlässlich der Jahrespressekonferenz in Berlin. Mit dem 
jetzt vorgelegten Bericht zur Kreativwirtschaft habe die Regierung 
zwar die Bedeutung der Branche erkannt, versäume es aber 
gleichzeitig, die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine effiziente 
Durchsetzung von Urheberrechten zu schaffen.
Mit einem Beitrag von 61 Milliarden Euro zum Bruttoinlandsprodukt 
liege die Kultur- und Kreativwirtschaft zwischen der Chemie- und 
Automobilindustrie mit 49 bzw. 71 Milliarden Euro. "Die ökonomische 
Basis der Kultur- und Kreativwirtschaft ist und bleibt ein starkes 
Urheberrecht", sagte Gorny und verwies darauf, dass immer mehr 
Branchen durch die Kostenlos-Konkurrenz und den Diebstahl geistigen 
Eigentums im Netz die wirtschaftlichen Grundlagen entzogen würden. 
"Nach der Musik- und Filmwirtschaft stehen mit der Einführung von 
e-Books jetzt auch die Buchverlage vor dem Problem der illegalen 
Verbreitung ihrer Inhalte", so Gorny weiter. "Nur weil man an 
digitale Produkte kein Preisschild hängen kann, sind sie nicht 
weniger wert", betonte Gorny.
Die Bundesregierung sei zu einseitig auf die technischen Aspekte 
des Internets fokussiert. So werde der Ausbau der Datenautobahnen 
forciert, ohne sich Gedanken darüber zu machen, welche Inhalte dort 
zukünftig transportiert werden sollen. "In Europa erkennen immer mehr
Länder wie Frankreich, England oder Irland, dass Inhalte und 
Infrastruktur untrennbar zusammengehörten", sagte Gorny. Während dort
beispielsweise über den Versand von Warnhinweisen innovative Wege bei
der Bekämpfung von Internetpiraterie ausprobiert würden, verheddere 
sich Deutschland im datenschutzrechtlichen Dickicht.
Seit 2004 wurden alleine von der Musikindustrie rund 100.000 
Verfahren wegen Urheberrechtsverletzungen im Netz eingeleitet. Die 
Zahl illegaler Downloads hat sich dadurch von über 600 Millionen auf 
rund 316 Millionen in 2008 nahezu halbiert. "Wir würden trotzdem 
gerne auf weitere Massenverfahren wegen illegaler Verbreitung und 
Nutzung von Musik verzichten. Aber die Weigerung der Regierung, neue 
Wege zu gehen, lässt uns auch in Zukunft keine andere Wahl", betonte 
Gorny.
Über den Bundesverband Musikindustrie e.V.:
Mit über 350 Labels und Unternehmen aus der Musikbranche 
repräsentiert der Bundesverband Musikindustrie rund 90 Prozent des 
deutschen Musikmarktes. Als Interessenvertretung kümmert er sich um 
die Durchsetzung der Anliegen der Musikindustrie in der deutschen und
europäischen Politik. Durch Kommunikation prägt er das Bild der 
Branche nach innen und außen. Mit branchennahen Dienstleistungen wie 
Rechtsberatung oder PhonoNet unterstützt er die tägliche Arbeit 
seiner Mitglieder. Darüber hinaus leistet die Deutsche Phono-Akademie
als Kulturinstitut der deutschen Musikindustrie unter anderem mit der
SchoolTour einen wesentlichen Beitrag zur musikalischen Grundbildung 
in Deutschland. www.musikindustrie.de , www.school-tour.de , 
www.echo-deutscher-musikpreis.de , www.pro-musicorg.de , 
www.phononet.de , www.musicline.de

Pressekontakt:

Weitere Informationen:

Daniel Knöll
Pressesprecher
Tel.: +49 (30) 59 00 38-44
E-Mail: knoell@musikindustrie.de
Internet: www.musikindustrie.de

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