Betriebsrat der Deutscher Ring-Gruppe
Stellungnahme des Betriebsrates der Deutscher Ring-Gruppe
Hamburg (ots)
Hamburg verliert noch eine Unternehmenszentrale - Deutscher Ring-Mitarbeiter demonstrieren gegen Umstrukturierung
- Abberufung des gesamten Vorstands von Sach- und Lebensversicherung geplant
- Bâloise will Deutschen Ring von Bad Homburg aus führen
- Geplante Umstrukturierung zerreißt die erfolgreiche Deutscher Ring-Gruppe
Die MitarbeiterInnen des Deutschen Rings demonstrieren nach einem Aufruf von ver.di heute gegen Umstrukturierungspläne. Die Schweizer Muttergesellschaft Bâloise plant die Verlegung der Leitungsfunktionen der Sach- und Lebensversicherung zur Basler Versicherung in Bad Homburg. Zu diesem Zweck soll der gesamte Vorstand der Deutscher Ring Sachversicherung und der Deutscher Ring Lebensversicherung am 26. November durch den Aufsichtsrat abberufen und ein neuer, unternehmensfremder Vorstand mit Sitz in Bad Homburg berufen werden. Hamburg würde dann eine weitere Unternehmenszentrale verlieren. Der Verlust von Arbeitsplätzen ist zu erwarten, da die Bâloise durch diese Maßnahme "effizientere und klarere Strukturen" schaffen will.
Gegen diese Pläne demonstrieren die Deutscher Ring-MitarbeiterInnen nach einer Betriebsversammlung am 19. November im Schmidt's Tivoli. In einem Protestzug, der um ca. 11:30 Uhr startet, ziehen die MitarbeiterInnen über die Reeperbahn bis zur Deutscher Ring- Zentrale. MitarbeiterInnen anderer Versicherungen unterstützen die Aktion mit eigens erstellten Plakaten und Grußbotschaften.
"Die Pläne der Bâloise sind unsinnig und schon heute zum Scheitern verurteilt", sagt die Betriebsratsvorsitzende Helga Reichow. Der Grund hierfür liegt in der Struktur des Deutschen Rings: Die Sach- und die Lebensversicherung haben die Bâloise zur Muttergesellschaft, während der Deutsche Ring Krankenversicherungsverein auf Gegenseitigkeit seinen Mitgliedern gehört. Bislang gab es einen Vorstand für alle drei Sparten. Die Bâloise kann über den Aufsichtsrat nur über die Besetzung des Vorstandes der Sach- und der Lebensversicherung bestimmen; für diese Gesellschaften soll am 26. November ein neuer, unternehmensfremder Vorstand berufen werden. Der Vorstand der Krankenversicherung bleibt jedoch erhalten, so dass es zwei Vorstände in den Deutscher Ring-Versicherungsunternehmen geben wird. Aufgrund einer sehr engen organisatorischen Verflechtung von Sach- und Lebensversicherung mit dem Krankenversicherungsverein werden beide Vorstände gleichzeitig zum Beispiel auf IT und Vertriebe zugreifen. "Ein Interessenkonflikt ist vorprogrammiert", sagt Reichow. "Das wird den Deutschen Ring dauerhaft blockieren." Obendrein gibt es rund 1.000 MitarbeiterInnen, die einen Arbeitsvertrag mit Sach-/Lebensversicherung und Krankenversicherungsverein haben. "Wessen Weisungen sollen die Mitarbeiter ab dem 26. November folgen?", fragt Reichow. Nicht die einzige offene Frage. Zukünftig soll der Betriebsrat mit zwei Vorständen, die sich offensichtlich uneinig sind, verhandeln. Hier sieht die Betriebsratsvorsitzende Konfliktpotential: "Wie soll das funktionieren? Bei kontroversen Themen ist die Abstimmung mit nur einem Vorstand bereits langwierig und kompliziert genug." Eine Antwort darauf bleibt Bâloise bisher schuldig.
"Wenn der Aufsichtsrat die Pläne der Bâloise absegnet, sind wir von den effizienteren und klareren Strukturen, die die Bâloise verspricht, sehr weit entfernt", stellt Reichow fest. Eine der erfolgreichsten Gesellschaften innerhalb der Bâloise-Holding wird auseinandergerissen und der ernsten Gefahr ausgesetzt, handlungsunfähig zu werden. "Das Problem wird zusätzlich dadurch verschärft, dass der neue Vorstand den Deutschen Ring nicht kennt."
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