«Mergers and Acquisitions Quarterly Switzerland» von Ernst & Young
Unternehmen sind im 2. Quartal 2010 in Bezug auf grosse Transaktionen zurückhaltend
Zürich (ots)
Schweizer M&A-Aktivitäten dürften in den kommenden Quartalen nur wenig Aufwind erhalten
Gemessen an der Zahl der Transaktionen präsentiert sich der Schweizer M&A-Markt im 2. Quartal 2010 gegenüber der Vorjahresperiode nahezu unverändert. Doch das Volumen der getätigten Transaktionen ist im Periodenvergleich deutlich, und zwar um mehr als 50%, zurückgegangen. Nach wie vor bilden strategische Transaktionen den Hauptanteil schweizerischer M&A-Transaktionen.
Auf Einzeltransaktionsebene war im 2. Quartal 2010 lediglich ein Geschäft mit einem Volumen von USD 1 Mrd. oder mehr zu verzeichnen: Anfang Mai übernahm ABB Ltd. die Ventyx Inc. für USD 1 Mrd. und schwang sich damit zum weltweit führenden Anbieter von Softwarelösungen für das Management von Energienetzwerken auf. Im Hinblick auf die Zahl der Transaktionen erwiesen sich der Finanzdienstleistungssektor mit 19% und die Medienbranche sowie der Technologie- und Telekommunikationssektor mit insgesamt 18% aller schweizerischen M&A-Transaktionen im 2. Quartal 2010 als die aktivsten Bereiche.
Die Anzahl M&A-Transaktionen im Wert von über USD 250 Mio. ging im Berichtsquartal gegenüber dem Vorquartal von sieben auf vier zurück. Von diesen vier Transaktionen entfielen zwei auf ABB. Das Ausbleiben grosser Transaktionen zeugt davon, dass die Unternehmen angesichts der gestiegenen Aktienmarktvolatilität in Bezug auf umfangreichere Fusionen und Übernahmen relativ zurückhaltend waren.
Ausblick auf die M&A-Aktivitäten im Jahr 2010
Es ist davon auszugehen, dass die M&A-Aktivitäten in der Schweiz mittelfristig nur leicht zunehmen werden, zumal die Konjunkturprognosen für die kommenden Quartale keine markante Verbesserung verheissen. Derweil wird der Schweizer M&A-Markt kurzfristig hauptsächlich von strategischen Transaktionen - auch im KMU-Sektor - bestimmt sein. Weil die Aktienmärkte infolge der wirtschaftlichen Turbulenzen (zum Beispiel Eurokrise) volatiler geworden sind, dürften die Verwaltungsräte und Aktionäre grössere Transaktionen nur mit Zurückhaltung genehmigen - zumindest bis mehr Aufschluss über die globalen Konjunkturaussichten besteht und die Volatilität wieder abnimmt.
Die jüngste Stärke des Schweizer Franken, insbesondere gegenüber dem Euro, könnte den M&A-Aktivitäten in der Schweiz auf kurze Sicht jedoch neue Impulse verleihen. Im Jahr 2007 notierte der Schweizer Franken gegenüber dem Euro noch bei 1,65. Im Juni 2010 fiel der Euro-Wechselkurs auf unter CHF 1,35 und damit auf ein Rekordtief. Darüber hinaus gaben die Bewertungen am Schweizer Markt und an den globalen Aktienmärkten im 2. Quartal 2010 gegenüber dem Vorquartal nach. Jürg Stucker, Leiter Mergers and Acquisitions bei Ernst & Young Schweiz, sagt: «Diese Entwicklungen könnten die schweizerischen Unternehmen dazu veranlassen, vermehrt grenzüberschreitende Transaktionen zu tätigen, um vom historisch tiefen Wechselkurs gegenüber dem Euro und den attraktiven Unternehmensbewertungen zu profitieren.»
Kurzporträt von Ernst & Young
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