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Schweizer M&A-Markt mit eindrucksvollem Start ins 2012, trotz globaler Herausforderungen

Zürich (ots)

M&A Quarterly Switzerland Q1 / Capital Confidence Barometer / Financial Services M&A Breakfast

Während die Zahl der in der Schweiz verzeichneten M&A-Transaktionen im 1. Quartal 2012 konstant blieb, stieg das Transaktionsvolumen deutlich auf CHF 71 Mrd. Der Anstieg ist vor allem auf eine der grössten Transaktionen in der Schweizer M&A-Geschichte zurückzuführen: der angekündigten Fusion des Rohstoffhandelsunternehmens Glencore International mit dem Bergbauunternehmen Xstrata. Gemäss dem Capital Confidence Barometer von Ernst & Young sind die Erwartungen bezüglich der weltweiten M&A-Aktivität eher verhalten. Die Struktur der Schweizer Wirtschaft sowie leicht positive volkswirtschaftliche Signale für die Schweiz könnten jedoch zu einem moderaten Wachstum der Schweizer M&A-Aktivität gegenüber 2011 führen.

ZÜRICH, 2. MAI 2012 - Der Schweizer M&A-Markt verzeichnete ein aussergewöhnlich gutes 1. Quartal 2012. Das offengelegte Transaktionsvolumen belief sich auf knapp CHF 71 Mrd. Das entspricht dem gesamten Transaktionsvolumen der vorangehenden drei Quartale. Dieser deutliche Anstieg gegenüber den vorangehenden Quartalen beruht vor allem auf der angekündigten Fusion zwischen Glencore International und Xstrata. Sollte es zum Geschäftsabschluss kommen, wäre die Transaktion mit einem Volumen von CHF 49 Mrd. eine der grössten Schweizer M&A-Transaktionen der letzten Jahre. Louis Siegrist, Leiter Transaction Advisory Services bei Ernst & Young Schweiz, sagt: "Selbst wenn man den Zusammenschluss von Glencore International und Xstrata ausklammert, ist das Volumen des Schweizer M&A Markts auf rund CHF 22 Mrd. gestiegen. Das ist ein eindrucksvoller Start ins Jahr 2012."

SMI legte zu Der Swiss Market Index (SMI) hat im 1. Quartal 2012 fast 5 Prozent an Wert zugelegt. Dadurch wurde ein Teil der Verluste aufgeholt, die vor allem im 3. Quartal 2011 angefallen waren. Für den 12-Monatszeitraum bis 31. März 2012 weist der SMI jedoch weiterhin ein Minus von 2 Prozent aus. Der Kursanstieg am Aktienmarkt wird als positives Anzeichen gewertet, dass sich die Schweizer Wirtschaft stabilisieren könnte. Erste Hinweise hierfür wurden ebenfalls vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) festgestellt. Wie bereits im 4. Quartal 2011 konnte keine Branche in den vergangenen 3 Monaten eine positive Aktienmarktperformance erzielen. Am besten schnitt der Sektor "Einzelhandel & Konsumgüter" mit einem Plus von 5 Prozent ab. Für die letzten zwölf Monate verzeichnete dieser Sektor jedoch ein Minus von 8 Prozent. Der anhaltende Negativtrend der Aktienperformance im Sektor "Energie, Transport und Versorgung" ist vor allem auf Veränderungen des Branchenumfelds, rechtliche Herausforderungen und Restrukturierungsmassnahmen zurückzuführen.

Aktivster M&A-Sektor: "Medien, Technologie und Telekommunikation" Im 1. Quartal 2012 war der Sektor "Medien, Technologie und Telekommunikation" im M&A-Markt am aktivsten. Damit belegt er für das vierte Quartal in Folge Platz 1 auf der M&A-Rangliste der Schweizer Sektoren. Was die Anzahl M&A-Transaktionen betrifft, war der Sektor für 26 Prozent aller angekündigten Transaktionen verantwortlich. Rechnet man den Anteil von 15 Prozent des Güter- und Dienstleistungssektors sowie die 11 Prozent des Sektors "Energie, Transport und Versorgung" hinzu, entfallen die Hälfte aller Schweizer M&A-Transaktionen auf diese drei Sektoren.

Rückkehr zu grossen Transaktionsvolumen Im 1. Quartal 2012 ist der Anteil grosser M&A-Transaktionen gestiegen. Diese machten rund 29 Prozent aller angekündigten Transaktionen mit offengelegtem Transaktionsvolumen aus. Somit verzeichnete der Anteil grosser M&A Transaktionen ein Wachstum von 14 Prozentpunkten gegenüber dem 4. Quartal 2011. Während der Anteil der kleinen Transaktionen recht konstant bei rund 46 Prozent verharrte, verringerte sich der Anteil der Transaktionen im mittleren Marktsegment von 38 auf 24 Prozent. Diesen Zahlen nach zu schliessen, beruht der Anstieg des Gesamttransaktionsvolumens im 1. Quartal 2012 vor allem auf einer Verschiebung hin zu grösseren Transaktionen.

Ausblick Die Erwartungen in Bezug auf die Entwicklung der weltweiten M&A-Aktivität für die verbleibenden Monate im Jahr 2012 sind verhalten. Das ist das Fazit des jüngsten Capital Confidence Barometers von Ernst & Young, das auf der Grundlage einer weltweiten Umfrage unter Führungskräften erstellt worden ist. Nur 31 Prozent der Befragten gaben an, dass sie in den nächsten 12 Monaten eine Übernahme planten. Das ist der niedrigste Stand seit Lancierung des Barometers Ende 2009. Damit ist die Stimmung am globalen M&A-Markt vor allem von Vorsicht und weniger von Zuversicht geprägt. Weil sich der Zugang zu Krediten zum Teil verbessert hat und die Bilanzen hohe Bestände an Flüssigen Mitteln aufweisen, verfügen Unternehmen eigentlich über die notwendigen Mittel um M&A-Transaktionen durchführen zu können. Jedoch ist die Motivation der Unternehmensführer durch Zweifel bezüglich der Stärke und Nachhaltigkeit der wirtschaftlichen Erholung getrübt. Die Sorge über die kurzfristige Entwicklung überschattet auch die längerfristige Beurteilung im Hinblick auf wesentliche Faktoren die das M&A-Geschäft beeinflussen, so beispielsweise Bewertungen. Den Erwartungen zufolge dürften die Branchen "Finanzdienstleistungen" und "Life Sciences" weltweit am meisten M&A-Transaktionen durchführen. Dazu Jürg Stucker, Leiter Mergers & Acquisitions bei Ernst & Young Schweiz: "Da diese Sektoren in der Schweizer Wirtschaftsstruktur gut vertreten sind, könnte die M&A-Aktivität in der Schweiz von einem stetigen Transaktionsaufkommen profitieren. Jedoch verhält sich das Management von Schweizer Unternehmen eher vorsichtig, zumal die Konjunktur mit Unsicherheiten behaftet ist. Insgesamt betrachtet, ist der Ausblick auf die Entwicklung des Schweizer M&A-Markts im Jahr 2012 verhalten optimistisch."

Fokus in der Finanzdienstleistungsbranche auf asiatische und pazifische Märkte Das Financial Services M&A Breakfast, das am 12. April 2012 in Zürich abgehalten wurde, konzentrierte sich auf die Entwicklungen in den Märkten der Region Asien-Pazifik. Diese Region bietet noch viel Marktdurchdringungspotenzial. Dies gilt besonders für auf Vermögensverwaltung spezialisierte Banken und Lebensversicherungsunternehmen, da in vielen Ländern dieser Region die Zahl der vermögenden Privatpersonen steigt und die Sparquote auf konstant hohem Niveau liegt. Für die global agierenden Banken stehen Kapitalsorgen nach wie vor weit oben auf der Prioritätenliste. Dem Kostenmanagement kommt immer mehr Bedeutung zu, während das Geschäft mit Übernahmen rückläufig ist. Das Bewertungsniveau an den Aktienmärkten lag Ende 2011 unter dem von 2008, wobei erhebliche regionale Unterschiede bestehen. So beläuft sich das Kurs-Buchwert-Verhältnis bei den Banken der Region Asien-Pazifik auf 1,14x, bei den europäischen Banken hingegen auf 0,49x.

Erfolgreiche Wachstumsstrategien in der Region Asien-Pazifik verfolgen unter anderem DBS, Standard Chartered und HSBC. Schweizer Vermögensverwalter sind gut positioniert, um die sich bietenden Chancen zu nutzen. Die Marke Schweiz steht für Stabilität und ist nach wie vor stark. Wer erfolgreich sein will, muss sowohl in Singapur als auch in Hongkong präsent sein. Versicherungsunternehmen bieten sich bedeutende Chancen, weil die Marktdurchdringung in diesem Sektor noch niedrig ist. Da zudem die Bedeutung obligatorischer Versicherungsdeckungen zunimmt, steigen die Volumen insbesondere im Nicht-Lebensegment stark an.

Kontakt:

Nadine Geissbühler
Ernst & Young
Media Relations
Tel.: +41 (0) 58 286 43 20
nadine.geissbuehler@ch.ey.com

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