Kinder- und Jugendärzte unterstützen den nationalen Streiktag der Hausärzte - Medizinische Notfallversorgung von Kindern und Jugendlichen akut gefährdet
Zürich (ots)
Die grösste Vereinigung frei praktizierender Kinder- und Jugendärzte, das Forum Praxispädiatrie (FPP), warnt eindringlich vor alarmierenden Qualitätseinbussen bei der medizinischen Notfallversorgung von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz. Der drohende Abbau des Praxis-Dienstleistungsangebots, insbesondere bei den Laboruntersuchungen, erhöht gemäss FPP das Risiko schwerer und lebensbedrohender Krankheiten in unnötiger Weise. Deshalb haben sich heute zahlreiche Kinder- und Jugendärzte dem nationalen Streiktag angeschlossen. Sie werden in ihren Praxen lediglich einen Notfalldienst anbieten.
In der Praxispädiatrie ist das Labor für die tägliche Arbeit unabdingbar. Es steigert die Effizienz der Diagnostik und spart Kosten. Kinder- und Jugendärzte sind sehr oft (in den Wintermonaten mehrmals täglich) auf schnell verfügbare, einfach durchzuführende Blutuntersuchungen angewiesen, um schwere oder lebensbedrohende Infektionskrankheiten von einer einfachen Grippe zu unterscheiden zu. Können medizinisch wichtige Laboruntersuchungen nicht mehr wie bisher kostendeckend angeboten werden, müssen die Kinder- und Jugendärzte ihre Patienten zwangsläufig einem erhöhten Risiko aussetzen. Oder sie viel grosszügiger als bisher zur teureren Weiterabklärung einer Kinderklinik zuweisen. Dieser Weg ist weder im Interesse der Patienten und ihrer Eltern, noch trägt sie zur Kostensenkung im Gesundheitswesen bei.
Notwendig für die medizinische Grundversorgung
Die Tarife müssen deshalb aus Sicht des Forum Praxispädiatrie so gestaltet sein, dass Laboruntersuchungen in der Praxis weiterhin kostendeckend durchgeführt werden können. Die im FPP vereinigten Kinder- und Jugendärzte der Schweiz setzen sich mit ihrem Protest in erster Linie für das Wohl ihrer Patienten ein. Laboruntersuchungen nehmen heute in der Praxispädiatrie umsatzmässig einen eher geringen Stellenwert ein, sind aber aus medizinischen Gründen für das grundlegende Dienstleistungsangebot eines Praxispädiaters zwingend notwendig.
Bevölkerung steht hinter frei praktizierenden Ärzten
Das Forum Praxispädiatrie warnt eindringlich vor den medizinischen und gesellschaftlichen Konsequenzen, falls der schleichende Abbau der Grundversorgung durch frei praktizierende Ärztinnen und Ärzte weiter anhält. Die Bevölkerung - in unserem Fall die Eltern erkrankter Kinder und Jugendlicher - ist sich des hohen Wertes der Grundversorgung bewusst und schätzt die Arbeit der frei praktizierenden Ärzte sehr. Die im FPP vereinigten Kinder- und Jugendärzte der Schweiz sind überzeugt, dass es mit Hilfe der Bevölkerung gelingen wird, eine effiziente individuelle Grundversorgung aufrecht zu erhalten.
Kontakt:
Weitere Informationen (sowie Vermittlung von ärztlichen
Auskunftspersonen des FPP):
Noelle Müller-Tscherrig
Geschäftsführerin Forum Praxispädiatrie FPP
Tel.: +41/44/455'64'30
Mobile: +41/79/449'62'06
E-Mail: noelle.mueller@praxispaediatrie.ch