Der Streit um Westminsters Sicherheit lenkt die Aufmerksamkeit auf das Risiko in Schulen
London (ots/PRNewswire)
- Clinica fordert öffentliche Untersuchung über die Sicherheit von Asbest
Clinica - die weltweit führende Zeitschrift für Medizintechnik - fordert angesichts des Streits über die Risiken einer Asbestbelastung im Londoner Westminster-Palast eine öffentliche Anhörung über den Stand der Asbestbestimmungen im Vereinigten Königreich.
Am Tag der parlamentarischen Debatte über das Vorhandensein von Asbest in Schulen verleihen die neuesten Entwicklungen bei den Untersuchungen von Clinica über das Ausmass des Problems und dem hieraus resultierenden Bedarf an die medizinische Versorgung, Aufrufen für einen vorsichtigeren Umgang und eine grössere Bereitschaft u.a. zur Schaffung eines nationalen Forschungszentrums für asbestbedingte Erkrankungen, ein zusätzliches Gewicht.
Clinica hat einen Bericht erhalten, der die im Juni 2008 gemeldeten Angaben aktualisiert und erweitert. Der Bericht, der von Goddard Consulting (einem bekannten Gutachter für Asbestsicherheit der Palastverwaltung) für die Baudirektion des Parlaments (Parliamentary Works Services Directorate) erstellt wurde, datiert vom 23. Januar 2009 und behauptet, das eine Reihe von Empfehlungen in Verbindung mit bekannten und nicht bekannten Niveaus einer Gefährdung durch Asbest in vielen Teilen des Palastes nicht befolgt wurden.
Der Bericht beginnt mit einer einleitenden Warnung, dass "das Vorhandensein von Asbest nicht nach Massgabe der verschiedenen Bestimmungen gehandhabt wurde". Das 112 Seiten umfassende Dokument fasst die Standorte der bekannten Asbestverunreinigungen zusammen, listet die "offensichtlichen Verstösse" gegen die "Control of Asbestos Regulations" (Bestimmungen zur Asbestkontrolle) 2002 und 2006 im Hinblick auf frühere Empfehlungen auf und stellt auf der Grundlage der aktuellen Situation neue Empfehlungen bereit. Er trägt ausserdem etwa 80 Seiten des Gutachtens sowie Schriftverkehr in Bezug auf Angelegenheiten zur Asbestsicherheit, die bis in das Jahr 2005 zurückreichen, zusammen.
Angesichts der Zusicherungen, die Clinica sowohl von der Parliamentary Works Services Directorate (PWSD) als auch von der Health and Safety Executive (die für die Regulierung der Asbestsicherheit im Vereinigten Königreich zuständig ist) seit Juni 2008 erhalten hat, wurde die HSE gestern darum gebeten, ihre Position zur Asbestsicherheit im Palast zu bestätigen.
Ein Pressesprecher sagte, dass diese eine Kopie des Berichts erhalten habe und "dessen Inhalt prüfen wird". Unterdessen bringt ein heute anlässlich der Ergebnisse von Clinica veröffentlichter Artikel im Guardian, eine Antwort der PWSD. Er zitiert die Schlussfolgerungen der Untersuchung einer anderen Beraterfirma, in der dem Palast eine "saubere Gesundheitsbescheinigung" ausgestellt wurde.
"Dieser Widerspruch zwischen den beiden Perspektiven ist angesichts der fragwürdigen Geschichte der Asbestbehandlung im Palast alles andere als beruhigend", sagte Clinicas Herausgeber der Untersuchungen, Bernard Murphy. "Er kann auch nicht die Bedenken in Bezug auf die weitverbreiteten und potenziell gefährlichen Niveaus von Asbestverunreinigungen - und deren möglicherweise falsche Handhabung - in anderen öffentlichen Bauwerken, insbesondere in Schulen und Krankenhäusern, mindern."
"Einige prominente Beispiele von Verwaltungsfehlern sind in die Presse gelangt, aber mit dem Risiko eines solchen Falls kann - insbesondere in Schulen - nicht gespielt werden. Es liegen bis jetzt wachsende Hinweise vor, wenn diese auch vereinzelt und umstritten sind, darunter u.a. das vermehrte Auftreten von asbestbedingten Erkrankungen und Todesfällen bei Lehrern, dass dies in Wirklichkeit geschieht."
Eine parlamentarische Debatte über "Asbest in Schulen" wird heute in Westminster Hall erwartet. Sie wird vom liberaldemokratischen Schattenminister für Arbeits- und Rentenangelegenheiten, Paul Rowen, mit der Unterstützung weiterer Abgeordneter geführt.
Das Hauptziel einer zunehmend lauter werdenden Kampagne, sich mit den Bedenken im Zusammenhang mit dem Bau von etwa 20.000 Schulen während einer Zeit, als Asbest allgemein verwendet wurde, zu befassen, ist die Einrichtung eines öffentlich zugänglichen Asbestregisters in Schulen, das sich auf ein umfassendes und transparentes Inspektionssystem stützt. In Übereinstimmung mit diesen Bedenken fordert Clinica eine dringende Überprüfung sowie eine Verschärfung der Asbestsicherheitspolitik.
Die HSE scheint dem gegenüber abgeneigt zu sein: "Es ist schwierig, die Schaffung eines Registers zu rechtfertigen, wenn ein System vorhanden ist, dass, wenn es richtig angewendet wird, die richtige Information für jeden bietet, der durch Freisetzung von Asbest gefährdet ist. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Arbeiter, die die Bausubstanz freisetzen, am meisten gefährdet sind - und nicht Personen, die während ihrer normalen Aktivität, wie beispielsweise Unterrichten, nicht mit Asbest in Berührung kommen (sic)", sagte gestern ein Pressesprecher zu Clinica.
Der Schlüssel zu dieser Ansicht ist natürlich der Satz "bei richtiger Anwendung" und die mittlerweile ganz und gar zweifelhafte Vorstellung, dass Lehrer - und Schüler - nicht mit Asbest in Berührung kommen.
Hinweis für Redakteure:
Hoffnung für diejenigen, die Asbest ausgesetzt waren: F&E-Netzwerk für Asbesterkrankungen
Während in Westminster die Auseinandersetzung tobt, wurden die Minister über das wachsende Ausmass der Notwendigkeit von mehr sowie einer besser koordinierten F&E über asbestbedingte Erkrankungen in Kenntnis gesetzt. Die im Vorfeld des Mesotheliom-Aktionstags (27. Februar) auf Ministerebene abgehaltenen Sitzungen wurden als Momentum für die Schaffung eines staatlichen F&E-Zentrums für asbestbedingte Erkrankungen (NCARD) im Vereinten Königreich angesehen.
Ein kürzlich von der British Mesothelioma Interest Group (BMIG) verfasster Vorschlag führt die Forschungsbereiche im Einzelnen auf: Früherkennung, Technologien zur Diagnose-/Prognose- und Therapieüberwachung (insbesondere Biomarker und Bildgebung), Chirurgie (palliativ/radikal), Strahlentherapie sowie die Bildgebung neuartiger Therapien.
Pressekontakt:
Für weitere Informationen bzw. ein Interview mit Bernard Murphy
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