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Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD

Biometrie: Schnelle Identifikation von Katastrophenopfern

Karlsruhe/Darmstadt (ots)

Naturkatastrophen waren schon immer eine besondere Gefahr für die 
Menschen. Wir alle haben die Bilder vom Tsunami von 2004 noch vor 
Augen und denken an das Erdbeben auf Haiti und die gewaltigen 
Überschwemmungen in Pakistan. Allen Ereignissen ist eine große Anzahl
an Opfern gemein, deren Identifikation für die Angehörigen allzu oft 
eine quälend lange Zeit der Ungewissheit mit sich brachte.
"Eine rasche Identifizierung der Opfer wird von allen in 
Katastrophengebieten aktiven Hilfskräften gewünscht", sagt Markus 
Müller vom Fraunhofer IOSB. "Durch modernste biometrische 
Bilderkennungsverfahren können wir hier einen deutlichen Schritt 
vorankommen."
Fraunhofer IOSB und Fraunhofer IGD entwickeln in Zusammenarbeit 
mit dem Bundeskriminalamt, INTERPOL und weiteren Europäischen 
Partnern im EU-Forschungsprojekt "FAST and efficient international 
disaster victim IDentification (FASTID)" ein Verfahren, das künftig 
mit Hilfe des über eine Person vorhandenen Bildmaterials eine 
schnelle Identifikation in Katastrophengebieten ermöglichen soll. 
Angehörige liefern Bildmaterial, das vom Computer mit Aufnahmen der 
erfassten Opfer verglichen wird. Im Gegensatz zu Fingerabdrücken, DNA
oder Gebiss-Status sind Personenbilder leichter verfügbar. Bei einer 
Übereinstimmung können dann weitere Identifikationsverfahren genutzt 
und auch die Angehörigen für eine abschließende Identifizierung 
gerufen werden.
"Die Herausforderung hierbei ist, eine gute Erkennungsleistung zu 
ermöglichen trotz entstellender Veränderungen der Opfer und 
qualitativ minderwertiger oder alter Fotos als 
Identifizierungsgrundlage", erklärt Alexander Nouak vom Fraunhofer 
IGD. "Unser neuer Ansatz wird deshalb die etablierten Verfahren 
hauptsächlich ergänzen und nicht ersetzen."
Die Forscher sind damit befasst, Standards zu definieren, die eine
weltweit einheitliche und damit beschleunigte Verfahrensweise 
ermöglichen. Bei großen Katastrophen sind häufig Opfer und Helfer aus
unterschiedlichen Nationen betroffen, so dass eine gemeinsame 
technische Basis essenziell ist.

Pressekontakt:

Konrad.Baier@igd.fraunhofer.de
Tel.:+496151155-146oder-441

Sibylle.Wirth@iosb.fraunhofer.de
Tel.:+497216091-300

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