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Tiger in Gefahr

Zürich (ots)

Zwei Jahre nach dem internationalen Tigergipfel in St. Petersburg fehlt es vielen Schutzzonen noch immer an Personal. Das zeigt eine Analyse des WWF. Auch die Strafverfolgung von Wilderei und Schmuggel seitens der Behörden ist ungenügend. So lässt sich das angestrebte Ziel, die heutige Zahl der Tiger von 3'200 auf 6'400 zu verdoppeln, nicht erreichen.

Einer WWF-Analyse zufolge erfüllen auch zwei Jahre nach dem internationalen Tiger-Gipfel in St. Petersburg Zwei Drittel aller untersuchten Tiger-Schutzgebiete die notwendigen Mindeststandards nicht, um einen ausreichenden Schutz der seltenen Grosskatzen zu gewährleisten. "Das Ziel der internationalen Staatengemeinschaft, die Bestandszahlen der Tiger bis ins Jahr 2022 von heute 3200 auf 6400 zu verdoppeln, kann nur gelingen, wenn in den entscheidenden Tiger-Lebensräumen die Wilderei endlich auf null reduziert wird", sagt Doris Calegari, Artenschutz -Verantwortliche beim WWF Schweiz. Nächste Wochen treffen sich alle dreizehn Tigerverbreitungsstaaten in Neu Dehli.

Zu diskutieren gibt es einiges: Den Tiger-Schutzgebieten fehlt es an einem einheitlichen Management und international vergleichbaren Standards. So gibt es etwa im Royal Belum State Park in Malaysia erhebliche Wilderei; diesen Park stuft der WWF aber als entscheidend für das Überleben des Malayischen Tigers ein. Die Wilderei ist vor allem auf zu wenig Personal zurückzuführen - für eine Fläche von über 1'000 Quadratkilometern (ungefähr die Fläche des Kantons Uri) werden gerade einmal 17 Ranger eingesetzt. Zum Vergleich: Im indischen Nationalpark Kaziranga sind rund 800 Beamte für 860 Quadratkilometer verantwortlich.

"Es werden Milliarden in neue Infrastrukturprojekte gesteckt, doch Geld für die Schutzgebiete ist praktisch keines vorhanden", kritisiert Calegari. Zwei Jahre nach dem Internationalen Tigergipfel in St. Petersburg sind zudem nur sieben Tigerverbreitungsstaaten, darunter Indien, Vietnam und Nepal, im Global Tiger Forum (GTF) organisiert. Nur die permanente, internationale Struktur dieses Forums kann für eine effektive, grenzüberschreitende Bekämpfung von Wilderei und Schmuggel sorgen. Der WWF fordert daher vor allem China und Russland auf, endlich dem Forum beizutreten.

Weitere Informationen:

Pressebilder finden Sie auf http://www.wwf.ch/de/aktuell/medien/pressebilder/?1550/Tiger-in-Gefahr

Die dreizehn Tigerstaaten sind: Bangladesch, Buthan, China, Indien, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Russland, Thailand und Vietnam.

Hintergrund zum Tiger: http://www.wwf.ch/de/hintergrundwissen/biodiversitaet/arten/portraets/tiger.cfm

Kontakt:

Corina Gyssler, Kommunikationsbeauftragte WWF Schweiz,
corina.gyssler@wwf.ch, 079 484 56 01

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