Tous Actualités
Suivre
Abonner WWF Schweiz

WWF Schweiz

WWF: 20 Jahre nach Rio sind die Zahlen düsterer denn je

Zürich (ots)

Mit der Bevölkerungszahl und dem Verbrauch pro Kopf ist die Belastung für die Natur weiter gestiegen: Die Weltbevölkerung braucht inzwischen mehr als eineinhalb Mal so viele Ressourcen, wie die Erde auf die Länge bieten kann. Dies zeigt der neue WWF Living Planet Report, der wohl umfassendste Bericht zum Zustand der Erde. Das Hauptproblem: Wer viel hat, verbraucht viel zu viel.

Wie viele Menschen kann die Erde ertragen? Diese Frage steht im Zentrum des WWF Living Planet Report zur Erdkonferenz Rio +20, der heute erscheint. Er zeigt auf wissenschaftlicher Basis, wie sich der Ressourcenverbrauch der Menschheit und der Zustand der Natur entwickeln.

Zwei Faktoren sind entscheidend für das Gleichgewicht von Mensch und Natur: Die Bevölkerungszahl und der Footprint oder ökologische Fussabdruck. Die Welt hat heute einen Footprint von über 1,5 - die Weltbevölkerung verbraucht also eineinhalbmal so viele Ressourcen, wie die Erde auf die Länge bieten kann. Wenn alle so leben würden wie wir hier in der Schweiz, wären gar 2,8 Erden nötig. Ein Amerikaner braucht so viele Ressourcen wie 13 Afghanen. Besserung ist nicht in Sicht: Die westlichen Länder senken ihren viel zu hohen Verbrauch nicht, während der noch vergleichsweise bescheidene Footprint in den Schwellenländern wächst und wächst.

Gleichzeitig steigt auch die Bevölkerungszahl. Im Gegensatz zum Footprint stabilisiert sie sich jedoch mit steigendem Einkommen, wie Indonesien, Brasilien und andere Schwellenländer zeigen. Die Weltbevölkerung wird sich laut Uno-Prognose so bis gegen Ende des Jahrhunderts bei rund 10 Milliarden Menschen einpendeln. Bei der Bevölkerungsentwicklung gibt es damit mehr Hoffnung als beim Ressourcenverbrauch pro Kopf: "Auch den Footprint könnten wir stabilisieren oder sogar senken", sagt Felix Gnehm, Entwicklungsexperte beim WWF Schweiz. "Das wird aber nicht von selbst passieren. Nur sparsamere, umwelt- und qualitätsbewusstere Konsumenten können die Welt retten." Energieversorgung, Mobilität und Ernährung sind dabei entscheidend. Machen wir weiter wie bisher, wird sich der Footprint bis 2050 noch einmal fast verdoppeln. Gnehm: "Der Living Planet Report zeigt, wie eine Welt mit 10 Milliarden Menschen funktionieren kann. Wir müssen künftig mit weniger Rohstoffen mehr Lebensqualität produzieren. Dazu gibt es keine Alternative - wir haben keinen Ersatzplaneten."

Über den Living Planet Report Alle zwei Jahre publiziert der WWF zusammen mit dem Global Footprint Network und der Zoological Society of London den Living Planet Report zum Zustand der Erde. Er gibt auf wissenschaftlicher Basis Auskunft über die weltweite Entwicklung des Footprints und des Living Planet Index zum Zustand der Natur. Zudem sind im Report zahlreiche Fallbeispiele, Grafiken und spezielle Kapitel u.a. zu Wasser-Footprint, Verstädterung, Kampf um Land, Klima-Auswirkungen und nachhaltigem Leben zu finden.

Weitere Informationen: Den Living Planet Report finden Sie unter www.wwf.ch/medien. Links zu Fotos und Videos: www.wwf.ch/fotos Living Planet Report international: www.panda.org/lpr

Ausgewählte Footprints von Nationen und Kontinenten (in Planeten)

Katar 6,6 USA 4,0 Schweiz 2,8 Deutschland 2,6 Japan 2,3 Brasilien 1,7 China 1,2 Kuba 1,1 Indonesien 0,6 Afghanistan 0,3

Nordamerika 4,0 Europa (EU) 2,7 Europa (nicht EU) 2,3 Welt 1,5 Lateinamerika 1,5 Naher Osten/Zentralasien 1,4 Asien/Pazifik 0,9 Afrika 0,8

Kontakt:

Felix Gnehm, Projektleiter Internationales WWF Schweiz und
Delegationsmitglied Rio +20
044 297 23 10 / 078 745 23 38, felix.gnehm@wwf.ch

Plus de actualités: WWF Schweiz
Plus de actualités: WWF Schweiz
  • 13.05.2012 – 08:30

    Tiger in Gefahr

    Zürich (ots) - Zwei Jahre nach dem internationalen Tigergipfel in St. Petersburg fehlt es vielen Schutzzonen noch immer an Personal. Das zeigt eine Analyse des WWF. Auch die Strafverfolgung von Wilderei und Schmuggel seitens der Behörden ist ungenügend. So lässt sich das angestrebte Ziel, die heutige Zahl der Tiger von 3'200 auf 6'400 zu verdoppeln, nicht erreichen. Einer WWF-Analyse zufolge erfüllen auch zwei Jahre nach dem internationalen Tiger-Gipfel in St. ...

  • 18.04.2012 – 17:03

    Umweltverbände fordern mehr Effizienz statt Gas

    Zürich (ots) - Gemeinsame Reaktion von Greenpeace, Pro Natura, Verkehrsclub der Schweiz VCS, Schweizerischer Energie-Stiftung SES und WWF Schweiz auf die Energiestrategie 2050 des Bundesrats Mit den vorgeschlagenen Massnahmen im Entwurf der Energiestrategie 2050 bleibt eine nachhaltige Energieversorgung der Schweiz noch unerreichbar. Für die Umweltverbände ist dieser Vorschlag darum nicht akzeptabel. Statt eines oder ...

  • 02.04.2012 – 08:30

    75 Prozent Strom sparen beim Ostereierkochen

    Zürich (ots) - Über 900 Millionen Schaleneier verspeisen Schweizerinnen und Schweizer jährlich - und verschleudern beim Kochen unnötig Energie. Der WWF hat getestet, wie sich Eier am energiesparendsten hartkochen lassen. Nicht nur an Ostern. Alt Bundesrat Adolf Ogi demonstrierte vor über 20 Jahren am Schweizer Fernsehen vor einem Millionenpublikum seine legendäre Eierkochmethode. Er warb damit für ein ...