SAKK - Swiss Group for Clinical Cancer Research
Ermutigende Ergebnisse in der Behandlung von fortgeschrittenem Lungenkrebs dank dreistufigem Ansatz
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Bern (ots)
- Hinweis: Hintergrundinformationen können kostenlos im pdf-Format unter http://presseportal.ch/de/pm/100017912 heruntergeladen werden -
Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs können in gewissen Fällen von einer operativen Entfernung des Tumors profitieren. Dies ist die Schlussfolgerung einer Studie, die von Forschern der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung (SAKK) durchgeführt wurde.
Patienten mit einem Lungentumor, der in der Brusthöhle weit fortgeschritten ist oder die Lymphknoten befallen hat, gelten als inoperabel und werden üblicherweiseausschliesslich mit Chemo- und Strahlentherapie behandelt. Eine Studie, deren Ergebnisse in der renommierten wissenschaftlichen Zeitschrift Lancet Oncology (siehe Referenz) veröffentlicht wurden, hat die Wirksamkeit dieser Behandlung zuzüglich einer Operation untersucht.
Unter der Leitung von PD Dr. Roger Stupp vom Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV) untersuchten SAKK-Forscher die Wirksamkeit dieser dreistufigen Behandlung bestehend aus drei Zyklen Chemotherapie, gefolgt von einer dreiwöchigen Strahlentherapie sowie, falls möglich, der operativen Entfernung des Tumors. Insgesamt wurden 46 Patienten an sieben Schweizer Spitälern in die Studie eingeschlossen.
Nach diesem Behandlungsschema haben 47% der Patienten drei Jahre und 40% sogar fünf Jahre überlebt. Zum Vergleich aus früheren Erfahrungen: mit alleiniger Chemo- und Strahlentherapie überleben lediglich 20-30% der Patienten fünf Jahre. "Diese Resultate zeigen, dass mit vereinten Kräften verschiedener Spezialisten auch fortgeschrittene Lungentumore geheilt werden können. Allerdings erfordern Nebenwirkungen und Operationsrisiken, dass eine solche Therapie von einem gut eingespielten Team geleitet wird," sagt Studienleiter PD Dr. Roger Stupp.
Die Chirurgen Dr. Arjun Pennathur und Dr. James Luketich (Heart, Lung, and Esophageal Surgery Institute, University of Pittsburgh Medical Center in Pittsburgh, USA) beschreiben die Resultate in der Zeitschrift Lancet Oncology als ermutigend. Sie erachten die Studie als wichtig, da die untersuchte Patientengruppe normalerweise nur mit einer Kombination aus Chemo- und Strahlentherapie behandelt wird.
Das gleiche Studienkonzept zur Bedeutung der Strahlentherapie wird im weniger fortgeschrittenen Stadium in einer vom gleichen Team der SAKK geleiteten internationalen Studie untersucht. Über 100 Patienten wurden bereits im Rahmen dieser Studie behandelt.
Kontakt:
PD Dr. med. Roger Stupp
Studienleiter (SAKK16/00) und Autor der Studie
Tel.: +41/21/314'01'56
E-Mail: roger.stupp@chuv.ch
PD Dr. med. Miklos Pless
Co-Studienleiter und Co-Autor der Studie
Tel.: +41/52/266'25'52
E-Mail: miklos.pless@ksw.ch