Methode zur Malariakontrolle könnte 6 Millionen Neuerkrankungen bei Säuglingen verhindern
Barcelona, Spain (ots/PRNewswire)
- Obwohl ein von der WHO empfohlener Therapieansatz laut Ergebnissen, die jetzt in der Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht wurden, Malaria bei 30 % der Säuglinge unter 12 Monaten verhindern könnte, haben nur wenige afrikanische Länder diesen Ansatz übernommen
Ein Drittel (30 %) der Malariaerkrankungen afrikanischer Säuglinge könnte durch den Einsatz einer sicheren, bezahlbaren und einfachen Methode verhindert werden. Der Ansatz, bei dem das Medikament Sulfadoxin-Pyrimethamin (SP) verwendet wird, bezeichnet man als intermittierende präventive Malariatherapie im Säuglingsalter (Intermittent Preventive Treatment of Malaria in Infants -IPTi) . Sie kann parallel zu bereits existierenden Impfprogrammen im Kindesalter angewandt werden(i). Heute hat die medizinische Fachzeitschrift The Lancet zu dieser Malariaprävention die Ergebnisse einer Metaanalyse, basierend auf sechs in Afrika durchgeführten klinischen Studien, im Internet veröffentlicht. Die Methode wird bereits von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen. Forschungsexperten sind der Meinung, dass im Falle einer Ausweitung des IPTi-SP-Behandlungsansatzes auf weitere afrikanische Länder Jahr für Jahr sechs Millionen Malariafälle in der am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppe verhindert werden könnten. (ii,iii)
"Der Therapieansatz IPTi mit dem Medikament SP hat das Potenzial, jährlich Zehntausenden von Menschen in Afrika das Leben zu retten, und kann darüber hinaus unkompliziert und schnell über bereits existierende WHO-Impfprogramme eingeführt werden, wie auch die Ergebnisse der Studie bestätigen" erklärt Dr. Pedro Alonso, Studienleiter und Chef des Sekretariats am Zentrum für Internationale Gesundheitsforschung in Barcelona, das dem Klinikum der Universität Barcelona (Spanien) angegliedert ist. "IPTi ist eine sinnvolle Ergänzung bestehender Massnahmen zur Bekämpfung von Malaria. Deshalb sollten politische Entscheidungsträger auf internationaler Ebene und Leiter nationaler Programme zur Malariakontrolle die sofortige Einführung dieses Therapieansatzes und dessen Einbindung in bereits existierende Programme ernsthaft in Erwägung ziehen", so Alonso weiter.
Die Ergebnisse von sechs in Afrika durchgeführten, randomisierten, placebokontrollierten Studien zur IPTi-SP wurden gebündelt und in einer Analyse zusammengefasst. Durchgeführt wurde diese Analyse vom IPTi Consortium und unterstützenden Partnern im Rahmen einer einzigartigen Arbeitsgemeinschaft von über 20 Organisationen aus Afrika, Europa und den USA. Diese Untersuchung liefert den bislang fundiertesten Nachweis für die Wirksamkeit dieses Ansatzes bei der Malariaprävention im Säuglingsalter. Die dieser Analyse zugrunde liegenden Studienergebnisse wurden über einen Zeitraum von neun Jahren von 1999 bis 2008 in vier afrikanischen Ländern unter Einbeziehung von fast 8.000 Säuglingen gewonnen. Die Ergebnisse zur Effizienz wurden dann nochmals durch den jeweiligen Statistiker der sechs Studien überprüft; anschliessend analysierte ein unabhängiges Gremium aus afrikanischen Sicherheits- und Arzneimittelüberwachungsexperten die Daten zur Arzneimittelsicherheit. Das IPTi Consortium wird von der Bill & Melinda Gates Foundation unterstützt.
"UNICEF unterstützt die Ausweitung der IPTi-Methode in Afrika; ein Behandlungsansatz zur Malaria-Kontrolle mit dem Potenzial, die Krankheit bei Kindern deutlich zu reduzieren", sagt Dr. Alexandra de Sousa, Operational Research Coordinator von UNICEF.
Malaria stellt eine schwere Bürde für die öffentliche Gesundheit in Afrika dar, wobei die jüngste und am stärksten gefährdete Bevölkerungsgruppe überproportional häufig betroffen ist. 86 % der weltweit 247 Millionen Malariafälle im Jahr 2006 traten in Afrika auf (ii). Afrikanische Säuglinge haben das höchste Risiko, an den schwersten Malariaformen zu erkranken; alle 30 Sekunden stirbt eine afrikanisches Kind an Malaria.(iv)
Informationen zu IPTi
Bei der IPTi wird Säuglingen zwei- oder dreimal im Laufe des ersten Lebensjahrs ein Antimalariamittel verabreicht. Dabei kann die Verabreichung parallel zu bereits existierenden Impfprogrammen, wie beispielsweise zum erweiterten Impfprogramm der WHO, erfolgen. Dieser Therapieansatz ist nicht teuer (die Kosten pro Dosis liegen zwischen 0,13 - 0,23 US-Dollar)v,vi und kosteneffektiv. Der IPTi-Ansatz unter Einsatz von SP ist von einem Ausschuss des Institute of Medicine der US-amerikanischen National Academy of Sciences sowie von der Technischen Expertengruppe (TEG) der Weltgesundheitsorganisation geprüft worden. Die Ausschüsse sprachen dabei die Empfehlung aus, dass die Einführung dieses Ansatzes in Gegenden mit mässiger bis hoher Malariaübertragung und geringer bis mässiger Resistenz der Parasiten gegen SP in Erwägung gezogen werden sollte.(vii,viii)
Die vollständige Pressemitteilung mit Literaturangaben finden Sie unter
http://www.ipti-malaria.org
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Hospital Clínic Scientific, +34-93-227-57-00, Emma Griffiths, Weber
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