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Kerkhoff Competence Center of Supply Chain Management (KCC)

Aktuelle Studie: Einkäufer stehen bei Maschinenbauern noch immer in Reihe Zwei

Düsseldorf (ots)

47 Prozent der Einkaufsabteilungen deutscher Maschinenbauer sind 
kaum oder gar nicht in die Produktion mit eingebunden, 50 Prozent der
Einkäufer sitzen nicht regelmäßig mit den Entwicklern am Tisch - und 
vergeben so die Chance, in der Frühphase der Produktentwicklung  die 
kostenoptimalen Waren zu ermitteln. Das hat eine aktuelle Studie des 
Kerkhoff Competence Center of Supply Chain Management an der 
Universität St. Gallen, des Instituts für Demoskopie Allensbach und 
der VDI nachrichten ergeben. Damit steht der Einkauf im Maschinenbau 
noch immer in der zweiten Reihe. Und das, obwohl 85 Prozent der 
Unternehmen enormen Preisdruck als wichtigste Herausforderung 
benennen.
"Der Maschinenbau hat die Entwicklung des Einkaufs verschlafen", 
sagt Gerd Kerkhoff, Gründer und Geschäftsführer der Einkaufsberatung 
Kerkhoff Consulting. "Dafür musste er in der vergangenen Finanz- und 
Wirtschaftskrise schwer bezahlen, denn zu den ohnehin viel zu hohen 
Kosten kam ein Umsatzrückgang von mehr als 20 Prozent." Nach Angaben 
des Statistischen Bundesamtes nahm die Beschäftigungszahl im 
Maschinenbau innerhalb von zwölf Monaten bis zum Mai 2010 um 4,4 
Prozent ab.
Immerhin haben die Maschinenbauer erkannt, dass Handlungsbedarf 
besteht. 93 Prozent der Befragten geben an, dass es zukünftig 
wichtiger wird den Einkauf stärker in Produktion und 
Produktentwicklung einzubinden. Der Hintergrund: Nur so können 
Einkäufer bereits in der Entwicklungsphase von Produkten die 
kostenoptimalen Waren identifizieren und verhandeln. Ist ein Produkt 
aber schon fertig konzipiert, bleibt ihnen häufig nur noch übrig, die
von Ingenieuren festgelegten Waren zur benötigten Menge zu ordern - 
für Verhandlungen bleibt kaum noch Spielraum.
Die Studie legt dar: Mehr als ein Viertel aller großen 
Maschinenbauer mit einem Umsatz von über 100 Mio. Euro sowie mehr als
ein Drittel der Unternehmen mit einem Umsatz unter 100 Mio. Euro 
verfügen über keine schriftlich fixierte Einkaufsstrategie. "Erklären
Sie einmal einen Vertriebs- oder Produktvorstand, dass Sie ohne eine 
klar definierte Strategie ein Produkt am Markt platzieren wollen", 
sagt Kerkhoff. "Die Chance, dass Sie sich danach einen neuen Job 
suchen müssen, ist enorm groß. Aber im Einkauf, dem entscheidenden 
Ressort zur Beeinflussung der Kosten und damit des Jahresergebnisses,
scheint dies für Maschinenbauer normal zu sein. Aus meiner Sicht ist 
das nicht nachvollziehbar." Der Einkauf ohne klare Strategie führt in
einem Viertel der zentral beschaffenden Unternehmen dazu, dass 
üblicherweise an der Einkaufsabteilung vorbei eingekauft wird. Dieses
so genannte "Maverick Buying" kommt auch in 66 Prozent der dezentral 
organisierten Beschaffungsorganisationen vor. In diesen Fällen kann 
der Einkauf seine Verhandlungskompetenz nicht einsetzen und es kann 
zu erheblichen Mehrkosten für das Unternehmen kommen.
Aber auch wichtige Werkzeuge zur Sicherstellung höchster Qualität 
bei gleichzeitig niedrigen Kosten werden in der Maschinenbauindustrie
nur vereinzelt genutzt. Immerhin führen 42 Prozent regelmäßige 
Lieferantenauditierungen mit Vor-Ort-Besuchen durch, um die Qualität 
der bezogenen Ware sicher zu stellen. Eine systematische 
Qualitätskontrolle nimmt nur ein Viertel vor.
In anderen Bereichen gibt es Vorreiter: 20 Prozent der befragten 
Unternehmen nutzen bereits ein modernes "Cost Breakdown Tool". Diese 
häufig IT-basierten Werkzeuge helfen Unternehmen dabei, die 
Kostenstruktur ihrer eingekauften Waren bis ins kleinste Detail 
transparent zu machen. "Wer die Kosten seiner Waren zu 100 Prozent 
transparent vorliegen hat, kann ganz anders mit seinen Lieferanten 
reden und damit in Preisverhandlungen deutlich punkten", sagt 
Kerkhoff. "Ich gehe davon aus, dass die vier Fünftel der deutschen 
Maschinenbauer, die eine solche Software noch nicht nutzen, in den 
nächsten Jahren nachziehen werden - wenn sie nicht einen eklatanten 
Wettbewerbsnachteil riskieren wollen."
Zumindest wenn die Unternehmen die Ressourcen dazu haben. Denn 
über 60 Prozent der befragten Einkäufer berichten, das sie nicht 
genügend Zeit für die Bewältigung der zukünftigen Herausforderungen 
haben. Auch das dafür bereitgestellte Budget sehen fast 80 Prozent 
als nicht ausreichend an. Trotz dieser Erkenntnis rechnet nahezu die 
Hälfte der Befragten nicht mit einem in Zukunft steigenden 
Budgetanteil.
Gerd Kerkhoff: "Die Maschinenbauer müssen endlich aufmachen. 
Gerade die Automobilindustrie hat in den vergangenen Jahren 
vorgemacht, wie man seinen Einkauf professionell aufstellt und damit 
das Unternehmensergebnis nachhaltig verbessert. Der Maschinenbau 
sollte, gerade nach der Liquiditätskrise, endlich damit beginnen, dem
Einkauf die Aufmerksamkeit zu schenken, die er verdient. Einkäufer 
stehen heute in modernen Unternehmen ganz vorn - nicht in Reihe 
Zwei."
Insgesamt wurden 106 Einkaufsverantwortliche von Unternehmen mit 
mindestens 250 Mitarbeitern oder einem Umsatz größer als 50 Mio. Euro
befragt. Auszüge der Studie lesen Sie in den VDI nachrichten vom 27. 
August 2010.
Interessenten bezüglich der vollständigen Studienergebnisse können
sich an Kerkhoff Consulting, Herrn Christian Pfeiffer, Leiter 
Unternehmenskommunikation, unter der Telefonnummer +49 211 621 80 61 
-0 oder presse(at)kerkhoff-consulting.com wenden.
Über Kerkhoff Consulting
Kerkhoff Consulting ist der Qualitätsführer der 
Beratungsunternehmen für Einkauf und Beschaffung. 2009 ist Kerkhoff 
Consulting von der Zeitschrift CAPITAL mit dem Titel "Hidden Champion
des Beratungsmarktes" ausgezeichnet, 2010 von der Wirtschaftswoche 
zur besten Beratung für Supply Chain Management gekürt worden. Keine 
andere Beratung für Einkauf und Beschaffung hat beide Titel gewonnen.
Die Unternehmensberatung hat ihren Hauptsitz in Düsseldorf und ist
weltweit in neun Ländern vertreten. Kerkhoff Consulting berät vor 
allem Kunden aus dem Mittelstand, sowie aus Konzernen und der 
Öffentlichen Hand. Die Projekte von Kerkhoff Consulting zeichnen sich
durch ihre hohe Umsetzungsorientierung aus: Die Arbeit der Berater 
endet nicht bei der Präsentation eines Konzeptes, sondern erst dann, 
wenn dieses vollständig beim Kunden implementiert worden ist.
Das Kerkhoff Competence Center of Supply Chain Management (KCC) am
Lehrstuhl für Logistikmanagement der Universität St. Gallen bringt 
Theorie und Praxis in Einkauf und Supply Chain Management zusammen.

Pressekontakt:

Christian Pfeiffer
Leiter Unternehmenskommunikation

Tel.: +49 (0)211 / 621 80 61- 0
presse(at)kerkhoff-consulting.com

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