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EANS-News: Stellungnahme des Aufsichtsrates der Balda AG

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  Corporate News übermittelt durch euro adhoc. Für den Inhalt ist der
  Emittent/Meldungsgeber verantwortlich.
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Unternehmen/Stellungnahme des Aufsichtsrates der Balda AG


Bad Oeynhausen (euro adhoc) - Der Aufsichtsrat der Balda AG antwortet auf das
Verlangen von Octavian zur Ersetzung der Aufsichtsratsmitglieder

Presseerklärung

29. Dezember 2011 - Die Octavian Advisors LP ("Octavian") hat über die Octavian
Special Master Fund L.P. den Vorstand der Balda AG (die "Gesellschaft")
aufgefordert, eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen, um die
Aufsichtsratsmitglieder der Gesellschaft zu ersetzen. Nach Prüfung dieses
Verlangens hat der Vorstand der Gesellschaft entschieden, eine außerordentliche
Hauptversammlung für den 08.02.2012 einzuberufen.

Der Aufsichtsrat der Gesellschaft nimmt hiermit die Gelegenheit wahr, zu den in
der Pressemitteilung von Octavian vom 12.12.2011 gemachten Behauptungen Stellung
zu nehmen. Ungeachtet dessen ist der Aufsichtsrat noch immer darüber erstaunt,
wie Octavian Kenntnis von Betriebsgeheimnissen der Gesellschaft erhalten konnte,
die nun in einer Weise veröffentlicht wurden, die für die Gesellschaft und damit
für alle Aktionäre nachteilig sein könnte.

Tatsächlich

- hat der derzeitige Aufsichtsrat stets ausschließlich im Interesse der
Gesellschaft gehandelt und wird dies auch in Zukunft tun;

- erfüllen die Mitglieder des derzeitigen Aufsichtsrats ihre Pflichten
unabhängig;
 
- würde die Wahl der von Octavian vorgeschlagenen Aufsichtsratsmitglieder zu
schwerwiegenden Interessenskonflikten und zu einer erheblichen Verschlechterung
der Corporate Governance der Gesellschaft führen.

Im Einzelnen:

Die Funktion des Aufsichtsrates in einer deutschen Aktiengesellschaft ist darauf
beschränkt, für oder gegen einen Vorschlag des Vorstandes zu votieren (und nicht
die Geschäfte selbst zu führen). Somit ist es die Pflicht des Aufsichtsrates,
die Vorschläge des Vorstandes unter Berücksichtigung der Interessen der
Gesellschaft zu prüfen und entsprechend zu entscheiden. Der Aufsichtsrat der
Gesellschaft ist sich bewusst, dass Aktionäre die Entscheidung der Gesellschaft
möglicherweise in Zweifel ziehen, ihre Beteiligung an dem
Touch-Screen-Hersteller TPK Holding Co., Ltd. ("TPK") zu einem Zeitpunkt, an dem
der Börsenkurs für eine solche Transaktion günstig war, nicht zu verkaufen. Die
besseren Gründe sprachen jedoch für eine Verweigerung der verlangten
Zustimmungen in jedem der entsprechenden Fälle.
 
Die Gesellschaft hat ihre Absicht zum Verkauf der TPK-Anteile bei verschiedenen
Gelegenheiten mitgeteilt, unter anderem auf ihrer ordentlichen Hauptversammlung
im Mai 2011. Gleichwohl kann die Gesellschaft als Hauptaktionärin der TPK (mit
einer Beteiligung von 16,1% an TPK bzw. ca. 37,8 Mio. TPK-Aktien) nicht
leichtfertig TPK-Aktien auf den Markt werfen, ohne die Stabilität des
TPK-Aktienkurses und mithin des Wertes der übrigen von ihr gehaltenen TPK-Aktien
zu gefährden. Die Vornahme dieser Maßnahme erfolgt üblicherweise über einen sog.
"Block Trade" oder eine Sekundärplatzierung. Zudem ist die Gesellschaft nach
taiwanesischem Aktienrecht vor Verkauf oder Kauf von Aktien verpflichtet, jede
Änderung ihrer Beteiligung an TPK von mehr als 10.000 TPK-Aktien bei den
taiwanesischen Behörden anzuzeigen, da die Gesellschaft nach den Regeln des
Gesetzes als Insider gilt.

Die vorstehend beschriebenen Marktumstände und regulatorischen Zwänge
erforderten vom Aufsichtsrat eine intensive Prüfung jedes der Vorschläge des
Vorstands, wie und wann der Verkauf der TPK-Aktien vorzunehmen ist. Der
Aufsichtsrat ist nach wie vor der Überzeugung, dass keiner der Vorschläge des
Vorstandes diese komplexen Anforderungen in der jeweiligen Situation erfüllen
konnte.
 
Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass der weitere Lock-up nach April 2011 nicht
das Ergebnis einer von der Gesellschaft unüberlegt getroffenen Entscheidung war.
TPK hat zur Finanzierung ihrer Investitionen und M&A-Tätigkeiten im April 2011
eine Wandelschuldverschreibung in Höhe von USD 400 Mio. begeben. Hierbei
handelte es sich nicht um eine grundlose Kapitalbeschaffungsmaßnahme. Vielmehr
war sie das Ergebnis der Forderung seitens Kunden der TPK, die
Produktionskapazitäten von TPK auszuweiten und war von TPK seit Anfang 2011
geplant worden. Entsprechend der üblichen Marktpraxis hatten die Zeichner der
Schuldverschreibung allen Hauptaktionären der TPK, einschließlich der
Gesellschaft, einen Lock-up für drei Monate auferlegt. Die Verweigerung der
Zustimmung zu diesem Lock-up hätte für die Gesellschaft keine Alternative
dargestellt, da dies das gesamte TPK-Investment gefährdet hätte. Somit
unterlagen 50 % der TPK-Aktien der Gesellschaft einem weiteren Lock-up bis zum
13.07.2011; die übrigen 50 % der TPK-Aktien der Gesellschaft waren ohnehin
gesperrt.

Darüber hinaus waren alle Vorschläge des Vorstandes, die nach Ablauf der
weiteren Lock-up-Frist erfolgten, entweder im Hinblick auf die regulatorischen
Aspekte der vorgenannten Anmeldung bei den taiwanesischen Behörden nicht
ausreichend oder gefährdeten den Börsenkurs der TPK-Aktien der Gesellschaft, die
die Gesellschaft nach Durchführung der beabsichtigten Transaktionen noch
gehalten hätte. Der Versuch der Emission sog. Global Depository Receipts (GDR)
gemeinsam mit TPK, die den entsprechenden Anforderungen entsprochen hätte,
scheiterte letztendlich am fallenden Aktienkurs der TPK-Aktien. Es wäre nicht im
besten Interesse der Gesellschaft gewesen, diese GDR-Emission in einem
Marktumfeld vorzunehmen, das von einem derart enormen Wertverlust der TPK-Aktien
gekennzeichnet war. Es gab und gibt für die Gesellschaft keinen Grund zum
Verkauf ihrer Beteiligung an TPK zu einem Preis, der nicht dem Wert der TPK
entspricht. Die Gesellschaft ist - anders als vielleicht ein Hedge-Fond - nicht
gezwungen, kurzfristig zu handeln, sondern kann bessere Marktbedingungen
abwarten.

Soweit Octavian behauptet hat, der Aufsichtsrat habe die Umsetzung der Strategie
des Vorstandes zur Konzentration des Wachstums auf die Kerngeschäftsfelder
behindert, so ist diese Behauptung substanzlos. Der Aufsichtsrat hat niemals
seine Unterstützung zur Sondierung strategischer Wachstumsfelder für die
Gesellschaft verweigert, einschließlich des Bereichs Medizin. Strategische
Sondierung ist jedoch nicht gleichbedeutend mit der Umsetzung von M&A-Maßnahmen,
die wirtschaftlich keinen Sinn ergeben. Der Aufsichtsrat ist der Auffassung,
dass es im besten Interesse der Gesellschaft und ihrer Aktionäre war, sämtliche
M&A-Maßnahmen sorgfältig und ohne unnötigen Druck zu prüfen, und wird auch in
Zukunft entsprechend handeln.

Die weiteren Behauptungen von Octavian, dass zwei der drei Mitglieder des
Aufsichtsrats der Gesellschaft nicht unabhängig seien bzw. einem
Interessenskonflikt unterlägen, sind irreführend und unrichtig. Diese
Behauptungen basieren auf der falschen Annahme, dass Herr Michael Chiang der
Hauptaktionär der Gesellschaft gewesen sei. Aufgrund der öffentlichen
Mitteilungen über die an der Gesellschaft gehaltenen Stimmrechte ist jedoch
allgemein bekannt, dass der Hauptaktionär der Gesellschaft, die Yield Return
Investments Limited, ausschließlich von Frau Yun-Ling Chiang gehalten wird.
Soweit dies der Gesellschaft bekannt ist bzw. bekannt sein kann, ist Herr Chiang
weder Aktionär der Gesellschaft noch der Yield Return Investments Limited. Die
Aufsichtsratsmitglieder halten es insbesondere für - gelinde gesagt -
unangebracht, ihren vermeintlichen Mangel an Unabhängigkeit mit einem angeblich
unlauteren Verkauf von TPK-Aktien nachweisen zu wollen, der im Jahr 2008
stattfand, als weder die derzeitigen Vorstands- noch die derzeitigen
Aufsichtsratsmitglieder im Amt waren. Ungeachtet dessen ist darauf hinzuweisen,
dass Herr Chiang der Gesellschaft im Jahr 2008 durch Zahlung eines Kaufpreises
für die TPK-Aktien (die zum damaligen Zeitpunkt nicht börsennotiert waren) zur
Hilfe kam: Eine angesehene Investment-Bank hatte nach Durchführung einer
Bewertungsanalyse im Jahr 2008 den Wert der TPK mit USD 205 Mio. bewertet. Dies
war exakt der gleiche Kaufpreis, den Herr Chiang - wie von Octavian erwähnt -
zum Kauf weiterer TPK-Aktien von der Gesellschaft im Oktober 2008 bezahlte. Es
ist hierbei unnötig zu erwähnen, dass dieser Kauf für die Gesellschaft zum
Zeitpunkt ihrer Liquiditätskrise zur Bedienung ihrer Bankverbindlichkeiten von
entscheidender Bedeutung war. Darüber hinaus leistete Herr Chiang diese
Unterstützung ausschließlich aus dem Grund, der Gesellschaft in ihrer Situation
rechtzeitig zu Hilfe zu kommen, während bestimmte Hauptaktionäre, denen die
gleiche Gelegenheit angeboten worden war, dieses Angebot zum Kauf bestehender
TPK-Aktien von der Gesellschaft ablehnten.

Vor diesem Hintergrund sind die Behauptungen von Octavian, dass der Aufsichtsrat
nicht unabhängig gewesen sei, sondern im Interesse und zugunsten einzelner
Aktionäre gehandelt habe, schlicht nicht nachvollziehbar.

Der Aufsichtsrat ist vielmehr stolz auf die derzeitige Zusammensetzung seiner
Mitglieder. Dr. Michel Naschke ist ein erfahrener Gesellschaftsrechtler in
Deutschland und seit langer Zeit mit der Gesellschaft befasst. Herr Chun-Chen
Chen verfügt über ein großes Maß an Erfahrung in der Touch-Industry und ist
somit in der Lage, den Aufsichtsrat in Bezug auf die Branchendynamik der TPK
strategisch zu beraten, deren Aktien die gesamte - wenn nicht mehr als 100 % der
- Marktkapitalisierung der Gesellschaft ausmachen. Herr Yu-Sheng Kai ist ein
erfahrender Private Equity-Investor mit entsprechender Finanzierungserfahrung
von mehr als 20 Jahren. Weder Herr Chun-Chen Chen noch Herr Yu-Sheng Kai sind
Mitarbeiter von TPK wie von Octavian fälschlicherweise unterstellt.
Selbstverständlich sind beide nicht (wie von Octavian behauptet) in einer Weise
beeinflusst, die sie an der unabhängigen und rechtmäßigen Erfüllung ihrer
Pflichten hindern könnte. Die kürzlich angekündigten Änderungen des Vorstandes
betreffen Herrn Dominik Mueser und Herrn James Lim. Herr Mueser, der neue
Vorstandsvorsitzende, ist ein anerkannter Experte, der seine Erfahrung dafür
einsetzen wird, die erforderlichen Strategien für die Gesellschaft und ihre
derzeitigen Geschäftstätigkeiten zu entwickeln. Dies ist zur Neudefinierung und
Neupositionierung der Zukunft der Gesellschaft als funktionierendes Unternehmen
von entscheidender Bedeutung. Herr Lim, der neue COO, der als Geschäftsführer
von Balda Malaysia eine eindrucksvolle Erfolgsbilanz über viele Jahre aufweisen
kann, kehrt zur Gesellschaft zurück.

Dem hingegen fürchtet der Aufsichtsrat der Gesellschaft, dass die Wahl der von
Octavian vorgeschlagenen Kandidaten zu ernsten Interessenskonflikten führen und
die Corporate Governance der Gesellschaft nachhaltig verschlechtern würde. Dies
basiert auf folgenden Gründen:

Herr René Charles Jäggi, der Aufsichtsratsvorsitzender werden soll, hält
verschiedene Vorstands- und Aufsichtsratsmandate in börsennotierten und nicht
börsennotierten anderen Gesellschaften in Deutschland sowie im Ausland, die
umfangreich Zeit in Anspruch nehmen. Laut der Pressemitteilung von Octavian hat
er verschiedene Aufsichtsratsmandate inne. Einige (jedoch nicht notwendigerweise
alle) dieser Mandate werden in der Einladung zur außerordentlichen
Hauptversammlung der Gesellschaft aufgeführt sein. Es ist kaum vorstellbar, dass
die restliche Zeit, über die Herr Jäggi noch verfügt, es ihm erlauben würde, der
Gesellschaft als aktives Aufsichtsratsmitglied zur Verfügung zu stehen - sei es
als einfacher Aufsichtsrat oder als dessen Vorsitzender. Die Gesamtzahl sowie
die Einzelheiten der von Herrn Jäggi ausgeübten Vorstands- und
Aufsichtsratsmandate sind dem Aufsichtsrat der Gesellschaft nicht bekannt.
Jedoch ist der Aufsichtsrat der Gesellschaft der Auffassung, dass die Wahl von
Herrn Jäggi nicht den im deutschen Corporate Governance Kodex (Nr. 5.4.5)
enthaltenen Empfehlungen entsprechen würde. Dementsprechend besteht die
Möglichkeit, dass seine Wahl von den Gerichten für unwirksam erklärt werden
wird.

Herr Igor Kuzniar ist als Geschäftsführer (Managing Director) für Octavian
tätig. Sein Interessenskonflikt ist offensichtlich. Die Begründung des
Vorschlages von Octavian für die Wahl von Herrn Kuzniar als
Aufsichtsratsmitglied zusammen mit Herrn Alizadeh, Partner eines ebenfalls in
New York ansässigen Hedge Fonds, nämlich das behauptete Ziel einer Verbesserung
der Corporate Governance der Gesellschaft im Aufsichtsrat, erscheint deshalb
geradezu zynisch.

Der Aufsichtsrat bittet die Aktionäre der Gesellschaft, die vorgenannten
Informationen bei ihrer Meinungsbildung und Stimmabgabe in der außerordentlichen
Hauptversammlung zu berücksichtigen. Vor dem Hintergrund dieser Fakten wird der
Aufsichtsrat der Gesellschaft der außerordentlichen Hauptversammlung
vorschlagen, die Beschlussvorschläge von Octavian abzulehnen.


Rückfragehinweis:
Clas Röhl
Tel.: +49 (0) 5734 922-2728 
croehl@balda.de

Ende der Mitteilung                               euro adhoc 
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