SANTÉ SEXUELLE SUISSE / SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ
Bericht zu den sexuellen Rechten in der Schweiz beim UNO-Menschenrechtsrat eingereicht
Bern (ots)
Gratis Verhütungsmittel, ganzheitliche Sexualaufklärung für alle und eine verbesserte Gesundheits-Statistik für alle Geschlechter fordert SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ (SGCH) in ihrem Alternativbericht an den UN-Menschenrechtsrat. Dieser Bericht hat SGCH zusammen mit der "Sexual Rights Initiative" im Rahmen der allgemeinen Menschenrechtsüberprüfung (Universal Periodic Review) eingereicht.
Konkret fordert SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ (SGCH) die Schweiz auf, gemeinsam mit Expert*innen eine nationale Strategie sexuelle Gesundheit zu entwickeln und diese auf nationaler Ebene und in den Kantonen umzusetzen. Die Strategie hat zum Ziel, die sexuelle Gesundheit ganzheitlich zu fördern und Diskriminierungen beim Zugang zur Gesundheitsversorgung zu beseitigen. Insbesondere soll auch endlich sichergestellt werden, dass Verhütungsmittel für alle ohne (finanzielle) Hürden verfügbar sind.
Im weiteren soll die Schweiz dafür sorgen, dass Ungleichheiten in Bezug auf Sexualaufklärung beseitigt werden. Alle Kinder und Jugendlichen sollen in allen Sprachregionen während ihrer Schulzeit ganzheitliche Sexualaufklärung erhalten, die auf nationalen Standards beruht. In Bezug auf die Problematik der sexualisierten Gewalt fordert SGCH, dass die Schweiz die Istanbul-Konvention konsequent umsetzt. Insbesondere fordert SGCH, dass alle Opfer von Gewalt Operhilfe in Anspruch nehmen können, auch wenn die Tat im Ausland verübt wurde.
Und schliesslich verlangt SGCH von der Schweiz, die rechtlichen Lücken in Bezug auf den Schutz vor Diskriminierungen von LGBTI+ Personen zu schliessen. Das Bundesamt für Statistik soll ausserdem seinen Ansatz zur Datenerhebung anpassen, um-Daten über nicht-binäre Geschlechtsidentitäten in die nationalen Gesundheitserhebungen und Registern aufzunehmen. Im weiteren sollen die Ressourcen von spezialisierten LGBTI+-Organisationen gestärkt werden.
Der UNO-Menschenrechtsrat überprüft im Rahmen des Universal Periodic Reviews in allen UNO-Mitgliederstaaten regelmässig (etwa alle vier Jahre) die konkrete Menschenrechtslage im jeweiligen Staat. Die vierte Überprüfung der Schweiz ist im Januar 2023 vorgesehen. Die Schweizer Zivilgesellschaft hat bis Mitte Juli Zeit, zivilgesellschaftliche Berichte beim UNO-Menschenrechtsrate einzureichen. SGCH hat den Bericht mit Unterstützung der Sexual Rights Initiative erarbeitet. Diese ist ein Zusammenschluss nationaler und regionaler Organisationen, die sich gemeinsam für die Förderung der Menschenrechte im Zusammenhang mit Sexualität bei den Vereinten Nationen einsetzen.
Den Bericht lesen (auf Englisch): http://ots.ch/AC56yH
Sexual rights Initiative: www.sexualrightsinitiative.org/
Universal Periodic Review: www.ohchr.org/en/hr-bodies/upr/upr-main
SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ ist die Dachorganisation der Beratungsstellen, Fachorganisationen und Fachpersonen, die im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und der Sexualaufklärung in der Schweiz tätig sind. Sie ist Partnerin vom Bundesamt für Gesundheit bei der Umsetzung des Nationalen Programms HIV und andere sexuell übertragbaren Infektionen (NPHS). SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ engagiert sich auf nationaler sowie auf internationaler Ebene für eine umfassende Sexualaufklärung und die Promotion und Einhaltung der sexuellen Rechte. SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ ist akkreditiertes Mitglied der International Planned Parenthood Federation (IPPF).
Pressekontakt:
SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ
Nadia Ben Said
Verantwortliche Kommunikation
nadia.bensaid@sexuelle-gesundheit.ch
076 321 48 11
Mehr Informationen: www.sexuelle-gesundheit.ch