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Medienmitteilung: «Schein-Idylle» stoppen – Fleischwerbung nur noch für Produkte von Tierwohlprogrammen

Medienmitteilung: «Schein-Idylle» stoppen – Fleischwerbung nur noch für Produkte von Tierwohlprogrammen
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Der Bund unterstützt Fleischwerbung jährlich mit 5,75 Millionen Franken. Die Bilder zeigen Tiere auf der Weide – und gaukeln Konsumentinnen und Konsumenten so eine «Schein-Idylle» vor. Denn viele Tiere haben keinen Auslauf und keinen Weidegang. Der Schweizer Tierschutz STS fordert, dass nur noch Werbung für Fleischprodukte von Tieren aus Tierwohlprogrammen finanziell gefördert wird. Damit soll auch der rückläufige oder stagnierende Absatz von tierfreundlicherem Labelfleisch bekämpft werden.

Heute ist lediglich beim Tierwohlprogramm RAUS (Regelmässiger Auslauf im Freien) eine tiergerechtere Haltung garantiert. Allerdings beträgt der RAUS-Anteil bei Schweinen nur 51 Prozent, bei Mastpoulets 8 Prozent. Von den 2021 in der Schweiz geschlachteten Tieren hatten über 70 Millionen Tiere keinen regelmässigen Auslauf.

Krasses Marktversagen

Der Nationalrat lehnte nun eine Motion von Nationalrätin Martina Munz (SP/SH), Mitglied des Zentralvorstands Schweizer Tierschutz STS, ab. Sie verlangte, dass «die Absatzförderung von tierischen Produkten auf Produkte von Tieren beschränkt ist, die regelmässigen Auslauf gemäss dem RAUS-Programm gehabt haben». Der Bundesrat schreibt in seiner Antwort, dass mit den bestehenden Instrumenten im Bereich der Tierwohlprogramme «gute Voraussetzungen dafür bestehen, dass sich die so erzeugten Produkte auch am Markt in Wert setzen lassen». «Dem ist aber genau nicht so», sagt Dr. Stefan Flückiger, STS-Geschäftsführer Agrarpolitik. «Der Absatz von tierfreundlich erzeugtem Labelfleisch ist ins Stocken geraten, sinkt sogar in verschiedenen Tierkategorien.»

Aufpreis fliesst in die Kassen der Grossverteiler

Konsumentinnen und Konsumenten sind durchaus bereit, einen höheren Preis für Labelfleisch zu zahlen. Aber der hohe Preis kommt beim produzierenden Landwirt nicht an, wie eine Studie von Agroscope belegt. Die Grossverteiler erzielen ungleich höhere Margen bei Labelfleisch als beim konventionellen Schweizer Fleisch, geben diese allerdings nicht an die Produzenten weiter. Der Aufpreis fliesst in die Kassen der Grossverteiler.

Nachfrage gezielt ankurbeln

Mit der Beschränkung der Fördermassnahmen auf tierfreundlich produziertes Fleisch wird nicht der Fleischkonsum allgemein ankurbelt, sondern gezielt die Nachfrage nach tierfreundlich erzeugten Produkten aus der Schweiz. Dies ist im Sinne des Tierschutzes und der Botschaft zur Agrarpolitik AP 22+, in welcher der Bund tierfreundliche Haltung mit Weidegang vermehrt fördern will.

Mehr Informationen

www.tierschutz.com/politik/agrarpolitik-und-konsum/index.html

www.tierschutz.com/politik/absatzoffensive/index.html

www.fuer-mehr-tierwohl.ch

Für Rückfragen

Dr. Stefan Flückiger, Ing-Agr. ETH/Executive MBA

Schweizer Tierschutz STS

Geschäftsführer Agrarpolitik

Mobile 079 621 29 84

stefan.flueckiger@tierschutz.com

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www.tierschutz.com/media/news.html

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