Tous Actualités
Suivre
Abonner Travail.Suisse

Travail.Suisse

Zum Vätertag: 120'000 Unterschriften für die Vaterschaftsurlaubs-Initiative

Bern (ots)

Vor fast genau einem Jahr haben die Dachverbände der Arbeitnehmenden (Travail.Suisse), der Familien (Pro Familia Schweiz), der Frauen (Alliance F) und der Männer- und Väterorganisationen (männer.ch) mit insgesamt über 140 angeschlossenen Organisationen die Volksinitiative "Für einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub - zum Nutzen der ganzen Familie" lanciert. Nach einem engagierten Schlussspurt darf der Verein "Vaterschaftsurlaub jetzt!" einen Tag vor dem Schweizer Vätertag bekanntgeben: Es sind über 120'000 Unterschriften gesammelt worden! Die Unterschriftensammlung ist nun abgeschlossen - eingereicht wird noch diesen Sommer.

Nachdem das Parlament in den letzten 10 Jahren über 30 Vorstösse zu Vaterschafts- oder Elternurlaub vom Tisch gefegt hat, entschied sich eine breite, zivilgesellschaftliche Allianz dafür, eine Volksinitiative für einen 20tägigen, flexibel beziehbaren Vaterschaftsurlaub zu lancieren. Heute ist es so weit, über 120'000 Unterschriften sind gesammelt. "Wir sind stolz, die Vaterschaftsurlaub-Initiative bereits nach einem Jahr einreichen zu können. Es freut uns ganz besonders, den Vätern in der Schweiz dieses wichtige Geschenk zum Vätertag zu machen", sagt Adrian Wüthrich, Präsident des Vereins "Vaterschaftsurlaub jetzt!".

Cleveres Modell - Win-Win für beide Seiten

Über 80 Prozent der Stimmberechtigten sind gemäss Umfrage für einen Vaterschaftsurlaub, Väter sind heute viel präsenter in den Familien als noch vor 30 Jahren, die meisten Mütter gehen nach ihrem Mutterschaftsurlaub wieder einer Erwerbsarbeit nach, die Familien wohnen nicht mehr so nah, dass Grosseltern selbstverständlich helfen können. All diese Fakten sprechen für sich: Ein einziger Tag Vaterschaftsurlaub entspricht in keiner Weise mehr den Bedürfnissen der heutigen Familien. Das vorliegende Modell mit 20 Tagen flexibel beziehbarem Vaterschaftsurlaub ist eine vernünftige und damit Ur-Schweizerische Lösung. Es ist familienfreundlich, weil es dem Vater ermöglicht, nach der Geburt für das Neugeborene, seine Partnerin und allfällige ältere Geschwister da zu sein. Und es ist arbeitgeberfreundlich, weil es den männlichen Angestellten ermöglicht, mit ihren Vorgesetzten die beidseits passende Lösung zu verhandeln. So könnte ein Vater beispielsweise zwei Wochen direkt nach der Geburt zu Hause bleiben und die verbleibenden Tage einzeln während dem ersten Lebensjahr des Kindes beziehen. In einem anderen Fall passt es vielleicht besser, wenn der Vater während 20 Wochen je einen Tag die Verantwortung für die Kinderbetreuung übernimmt.

Vaterschaftsurlaub: Eine Chance für die Schweizer Wirtschaft

Die heutige Situation in der Schweiz ist ungerecht: Grosse Firmen können es sich leisten, den Vätern einen bezahlten Urlaub zu gewähren, kleinere nicht. Glück hat also, wer in einer grossen Unternehmung mit fortschrittlichen Arbeitsbedingungen - meist einem Gesamtarbeitsvertrag - angestellt ist. "Die heutige Situation benachteiligt die KMU in der Schweiz auf dem Arbeitsmarkt. Es braucht eine nationale Lösung für alle Arbeitnehmenden und Unternehmen", sagt Clivia Koch, Vize-Präsidentin des Vereins "Vaterschaftsurlaub jetzt!". Die meisten Väter müssen sich also mit einem einzigen Tag zufrieden geben, Ferientage opfern oder unbezahlten Urlaub nehmen - was sich nicht jeder leisten kann. Das vorliegende Modell mit der Finanzierung über die Erwerbsersatzordnung (EO) erlaubt es allen Firmen, unabhängig von ihrer Grösse, einen Vaterschaftsurlaub anzubieten. Das bedeutet gleich lange Spiesse für alle Unternehmen.

Erfolgreiche Online-Kampagne

Knapp 60'000 Personen haben auf der Plattform wecollect.ch ihre Absicht bekundet, die Vaterschaftsurlaubs-Initiative zu unterschreiben. Knapp die Hälfte davon hat es auch wirklich getan: Mit rund 29'000 Unterschriften hat die Vaterschaftsurlaubs-Initiative also einen neuen Weg gezeigt, wie Demokratie in Zukunft funktionieren kann. "Wir konnten mit unserer Initiative und mit der entsprechenden Online-Kampagne Personen erreichen und politisieren, die wenig Interesse an Politik haben und vielleicht noch nie eine Initiative unterschrieben haben. Das zeigt die grosse Unterstützung für unsere Initiative, die uns gestärkt in die weitere politische Debatte führt", sagt Wüthrich.

Mehr Infos unter: www.vaterschaftsurlaub.ch und auf Facebook unter www.facebook.com/papizeit

   -> Hinweis an die Medien: Sobald der Einreichungstermin von der 
Bundeskanzlei bestätigt ist, werden wir Ihnen die Medieneinladung zum
Einreichungs-Event schicken.

Kontakt:

Adrian Wüthrich, Präsident Verein "Vaterschaftsurlaub jetzt!";
Präsident Travail.Suisse, Mobil: 079 287 04 93

Clivia Koch, Vize-Präsidentin Verein "Vaterschaftsurlaub jetzt!";
Vorstandsmitglied Alliance F, Mobile: 079 417 79 58

Plus de actualités: Travail.Suisse
Plus de actualités: Travail.Suisse
  • 01.06.2017 – 13:14

    Teilzeit wird noch lange weiblich bleiben

    Bern (ots) - Der Nationalrat ist heute seiner Kommission gefolgt und hat die parlamentarische Initiative Masshardt verworfen. Diese forderte, dass Arbeitnehmende nach der Geburt eines Kindes den Beschäftigungsrad um 20 Prozent reduzieren können. Travail.Suisse bedauert, dass die Grosse Kammer die Gelegenheit verpasst hat, eine fortschrittliche, vernünftige, egalitäre und in den meisten Betrieben der Schweiz leicht ...

  • 31.05.2017 – 15:08

    EL-Revision: Durchzogene Bilanz

    Bern (ots) - Die heutigen Beschlüsse des Ständerats sind vor allem für die Kantone eine gute Nachricht, denn sie können mehrere Hundert Millionen Franken auf dem Buckel der EL-Bezüger/-innen sparen. Für die Betroffenen hingegen ist die erste Bilanz sehr durchzogen: Die Zugangsbedingungen werden verschärft, die anrechenbaren Ausgaben gekürzt, die anrechenbaren Einnahmen erhöht. Einzig im Bereich der Mietzinsmaxima hat der Ständerat eine Verbesserung beschlossen und ...

  • 30.05.2017 – 13:41

    Die Post - heutiges Hauptthema im Nationalrat

    Bern (ots) - Der Nationalrat beschäftigte sich heute Vormittag gleich mit drei Motionen, die von der Kommission für Verkehrs und Fernmeldewesen eingereicht wurden. Im Fokus stehen gleich lange Spiesse im Schweizer Postmarkt, eine Anpassung der Postgesetzgebung sowie die gesetzliche Verankerung von Aufsichtsinstrumenten im Postbereich. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, und transfair, der ...