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SAKE 2017: Praktika und befristete Anstellungen auf dem Vormarsch

Bern (ots)

Die Ergebnisse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) 2017 belegen eine Zunahme von befristeten Anstellungsverhältnissen und Praktikumsverträgen auf dem Arbeitsmarkt. Damit steigen für die Arbeitnehmenden die Unsicherheiten. Betroffen sind besonders die jüngeren Arbeitnehmenden. Für Travail.Suisse, den unabhängigen Dachverband der Arbeitnehmenden, ist klar, dass diese Entwicklung vertiefter zu analysieren ist und es gerade im Bereich der Praktika klarere Regelungen braucht.

Befristete Arbeitsverträge führen bei den Arbeitnehmenden zu grossen Unsicherheiten. Diese Arbeitsplatzunsicherheit kann sich negativ auf ihre sozialen Beziehungen und ihre gesundheitliche Situation auswirken. Gemäss SAKE standen 2017 8 % der Berufstätigen in einer befristeten Anstellung. Dies entspricht rund 300'000 Arbeitnehmenden und betrifft damit fast 80'000 Arbeitnehmende mehr als noch 2010. Am meisten betroffen von befristeten Anstellungen sind die jüngeren Arbeitnehmenden. Bei den 15- bis 24-Jährigen ist fast jedes vierte Arbeitsverhältnis befristet. Dieser Anteil hat zwischen 2010 (8.4%) und 2017 (22.7%) markant zugenommen und ist ein Indiz dafür, dass gerade jüngere Personen bei der Integration in den Arbeitsmarkt vermehrt mit Schwierigkeiten konfrontiert sind.

Starke Zunahme der Praktika

Die starke Zunahme von befristeten Anstellungsverhältnissen bei jüngeren Arbeitnehmenden ist insbesondere auf die Entwicklungen der Praktika zurückzuführen. Waren 2010 noch 36.2% der befristeten Anstellungsverhältnisse Praktika, lag dieser Anteil 2017 bei 40.9 %. Insgesamt hat sich die Zahl der 15- bis 24-jährigen Praktikantinnen und Praktikanten von rund 22'000 im Jahr 2010 auf rund 33'000 im Jahr 2017 erhöht.

Praktika können einen guten Übergang von der Ausbildung in die Arbeitswelt ermöglichen, allzu oft stimmen aber die Rahmenbedingungen nicht oder die Praktikantinnen und Praktikanten werden als billige Arbeitskräfte ausgenutzt. "Es braucht klare Regelungen für die Dauer, die Lerninhalte, die Betreuung, die Arbeitsbedingungen und nicht zuletzt die Bezahlung der Praktika, damit diese als sinnvoll angesehen werden können", betont Gabriel Fischer, Leiter Wirtschaftspolitik bei Travail.Suisse. Die Zunahme der Praktikumsverhältnisse im Speziellen und der befristeten Arbeitsverhältnisse im Generellen ist vertiefter zu analysieren, ansonsten droht eine zunehmende Prekarisierung der Arbeitnehmenden in der Schweiz.

Kontakt:

Gabriel Fischer, Leiter Wirtschaftspolitik, Tel. 031 370 21 11 oder
076 412 30 53, www.travailsuisse.ch

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