Qualitätsindikatoren im Gesundheitswesen: Vom Einzelnen zum Kollektiv
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Seengen (ots)
Der im Juni 2016 zum siebten Mal durchgeführte Workshop der allianz q widmete sich dem Thema «Perspektiven und Qualitätsindikatoren im Gesundheitswesen - vom Einzelnen zum Kollektiv». Ziel des Workshops war es, aus der individuellen Sicht der Patienten, Ärzte, Krankenversicherer sowie der Pharmaindustrie zu definieren, welche Faktoren und Parameter mit Blick auf die Behandlungsqualität entscheidend sind und ob sich daraus übergeordnete Kriterien ableiten lassen. Die Ergebnisse des Workshops veröffentlicht die allianz q heute in einer Broschüre, die ein Denkanstoss für die weitere Qualitätsdiskussion sein soll.
Die allianz q ist ein Zusammenschluss von Akteuren aus dem Gesundheitswesen und wurde im Januar 2010 gegründet. Das vordringlichste Anliegen der allianz q sind die Verankerung und die laufende Verbesserung der Qualität im Gesundheitswesen.
Dieses Jahr standen die Perspektiven und Ansprüche der einzelnen Akteure an die Qualität im Schweizer Gesundheitswesen im Zentrum des Expertenaustausches auf dem Stoos. Schnell wurde klar, dass der «Bottom-up-Ansatz» zu stärken ist, wenn auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten abgestellt werden soll. Drei Millionen Patientinnen und Patienten haben keinen Hausarzt, viele von ihnen sind nicht in der Lage, die viel beschworene Eigenverantwortung im Sinne des «Patient Empowerment» überhaupt wahrzunehmen. «Dieses Empowerment geschieht nicht einfach so», stellt Doris Fischer-Taeschler, Präsidentin der allianz q, klar und fügt an: «Die Patienten müssen geschult werden und dabei sind alle Leistungserbringer gefordert.» Das Engagement der Stakeholder ist umso wichtiger, da für die Qualitätsförderung künftig nicht mehr Mittel zur Verfügung stehen werden.
Einig war man sich, dass die Schweiz mit Blick auf die Strukturqualität (Ausbildungsstand der Ärzteschaft, adäquate Vergütung relevanter Leistungen, Praxis- und Klinikeinrichtung) sowie bei der Prozessqualität (Gesprächsführung, Kontrollen, Abläufe) im internationalen Vergleich eher gut dasteht. Der Ergebnisqualität müsse jedoch mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Vor allem bei chronisch Kranken - zum Beispiel Diabetikern - gelte es, die Patienten und ihre Bedürfnisse besser einzubeziehen. Gerade bei chronisch kranken, oft multimorbiden Patienten machen Information und Koordination unter den Ärzten die Qualität aus. Entscheidend für die Zufriedenheit des Patienten sind zudem auch weiche Faktoren wie Empathie und Einfühlungsvermögen der Ärzte und Pflegenden sowie die subjektive Wertung.
Qualitätsverbesserung zugunsten der Patientinnen und Patienten beginnt im Kleinen. Dies zeigt das mit dem Innovationspreis 2016 der allianz q ausgezeichnete Pilotprojekt des santémed Gesundheitszentrum Kloten eindrücklich. Aufgrund klar definierter Qualitätskriterien, mit nur geringem Schulungsaufwand und unter Einbezug des gesamten Praxisteams wurde die Betreuung von Patienten mit Typ-2-Diabetes innert kurzer Zeit markant verbessert. Die Leistungen der einzelnen Teammitglieder sowie des Teams insgesamt werden aufgrund von «Scores» zudem laufend überprüft.
Weitere Informationen zum diesjährigen Anlass auf dem Stoos sowie alle Präsentationen sind auf der Website www.allianzq.ch zu finden. Die Broschüre steht auch als PDF zum Download zur Verfügung. Druckexemplare können auf Deutsch und Französisch auf www.allianzq.ch über das Kontaktformular bezogen werden.
Kontakt:
Doris Fischer-Taeschler
Präsidentin der allianz q
Riedweg 16
5707 Seengen
E-Mail: doris@fischer-taeschler.ch