Studie zu Les Arts Gstaad: Positive ökonomische Impulse
Prof. Dr. Hansruedi Müller und Dr. Monika Bandi, Forschungsinstitut f. Freizeit und Tourismus (FIF) der Universität Bern präsentieren Schlussbericht
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Bern (ots)
Heute präsentierten die Verfasser der Studie "Les Arts Gstaad: Projektevaluation und regionalökonomische Bedeutung" ihren Schlussbericht vor den Behörden und Fachleuten in Gstaad. Die im Auftrag der Stiftung Les Arts Gstaad erstellte Studie analysiert den Businessplan und die Planrechnung 2011. Sie legt den möglichen volkswirtschaftlichen Nutzen des Projektes Les Arts Gstaad für die Destination Gstaad-Saanenland und die Region dar. Die Autoren bilanzieren: "Das Projekt verfügt über das Potenzial zu einem neuen Leuchtturm mit internationaler Ausstrahlung. Durch diese visionäre Idee würde die Destination Gstaad massgeblich aufgewertet. Das Image einer Premiumdestination würde zusätzlich akzentuiert."
Les Arts Gstaad wartet mit einem für die Schweiz einzigartigen Nutzungskonzept für Konzerte, Kunstausstellungen und weiteren Publikumsveranstaltungen auf. Der Kulturbau soll privat finanziert und in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Gstaad erstellt werden. Das Konzept durchläuft derzeit die letzte Vorbereitungsphase bis zur Baueingabe.
Die Mitte 2011 von der Stiftung Les Arts Gstaad beim Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus (FIF) in Auftrag gegebene Studie zeigt den volkswirtschaftlichen Nutzen von Les Arts Gstaad auf. Die heute vor dem Gemeinderat und der Gruppe Denkfass "Ferienregion Gstaad 2020+" (Tourismusfachleute, Politiker, Vertreter der Landwirtschaft, des Gewerbes und der Hotellerie sowie zahlreiche Eventorganisatoren aus der Region) präsentierte Studie ortet positive ökonomische Effekte vor allem für die Regions- und Destinationsentwicklung.
"Eine enorme Bereicherung"
Prof. Dr. Hansruedi Müller und Dr. Monika Bandi von der Universität Bern betonten vor den versammelten Gemeinderäten und Fachleuten, es sei gut und wünschbar, das visionäre Projekt voranzutreiben. "Die Finanzierung eines solchen Projektes ist zwar anspruchsvoll, für Gstaad und die Region würde es aber eine enorme Bereicherung darstellen", erläutert Monika Bandi. Die Autoren legen dar, das Projekt würde "sehr gut zur Positionierung und zum Branding von Gstaad als Premiumdestination" passen. Les Arts Gstaad werte die Destination "in ihrem Gesamtangebot und damit im Image auf". Die für den Betrieb wie die Marktleistung vorgelegten Berechnungen der Stiftung seien richtig bemessen. Die Drei-Phasen-Finanzierung mit einem Betriebsfonds sei "zwar ambitiös, aber äusserst weitsichtig", betonen Müller und Bandi.
Impulswirkung von Les Arts Gstaad
Zentral sei die Akquisition von ertragsbringenden Veranstaltungen. Es sei wichtig, die von der Stiftung skizzierte Entwicklung anzustreben. Ihre Prüfung zeige, so Müller und Bandi: "Die Ziele sind erreichbar". Deren Erreichung würde sicherstellen, dass der geplante Betriebsfonds in seiner Substanz nicht gefährdet werde.
Welche Erfahrungen anderer vergleichbarer Schweizer Kulturzentren können zudem für Les Arts Gstaad wegweisend sein? Diese Frage, inwiefern die Impulswirkung von Kulturzentren nachgewiesen werden könne, "ist recht schwierig zu beantworten", sagt Hansruedi Müller. Es könne jedoch bei Projekten in touristischen Regionen eine tendenzielle Verlängerung der Saison und eine Steigerung der Logiernächte im Vier- und Fünf-Sternbereich beobachtet werden. Wolle man damit zusätzlich die Nebensaison beleben, dann seien geöffnete Betriebe, die verfügbare Bettenkapazität und Aktivitäten ebenso wichtig wie das kulturelle Angebot.
Regionalwirtschaftliche Effekte von Les Arts Gstaad
Im Bereich der Regions- und Destinationsentwicklung seien klare positive Effekte zu verzeichnen. Dr. Monika Bandi sagt: "Die gesamte Region kann von Les Arts Gstaad nicht nur touristisch profitieren. Auch als Wohn-, Arbeits- und Bildungsort würde Gstaad profitieren.
"Fazit der Studie: "Die Standortattraktivität würde nicht unwesentlich aufgewertet." Es würden, so die Autoren, im fünften Betriebsjahr 13,2 Mio. CHF zusätzliche jährliche Umsätze erwirtschaftet sowie 26,1 Mio. CHF Umsatz über zusätzliche Ausgaben von Besuchern von Les Arts Gstaad. Somit resultiere für die gesamte Region ein zusätzlicher jährlicher Umsatz von 39,3 Mio. CHF. Das entspricht nicht weniger als 202 zusätzlichen Vollzeit-Arbeitsstellen. "Allein diese Zahlen zeigen, wie wertvoll Les Arts für Gstaad wäre", sagt Müller. Mit der schliesslich resultierenden zusätzlichen Wertschöpfung von 17,8 Mio. CHF - ohne die Investitionseffekte - sei die positive regionalökonomische Wirkung des zukunftsweisenden Projektes ausgewiesen.
Redimensionierung steigert Attraktivität
Um den beschriebenen Nutzen erzielen zu können, müsse Les Arts Gstaad gut ausgelastet sein. Der Qualität des Konzertsaales messen die beiden Autoren dabei "höchste Priorität" zu. Die in der Projektierung erfolgte Redimensionierung sei deshalb richtig und sinnvoll. Das überarbeitete Projekt (vgl. Medienmitteilung vom 03. Februar 2012; www.lesartsgstaad.com ) sieht eine Reduktion der Gebäudehöhe vor: Der Gebäudekomplex wird um rund 4 Meter tiefer gelegt, der Konzertsaal wird um eine Geschosshöhe abgesenkt. Die Redimensionierung beinhaltet eine Anpassung der Platzzahl des Konzertsaals von 1400 Sitzplätzen auf deren 1200, zudem kann der Saal flexibel auf eine Grösse von 700 Plätze eingegrenzt werden. "Diese Redimensionierung ist notwendig und richtig. Sie fördert die möglichen positiven Effekte von Les Arts Gstaad entscheidend", sagt Hansruedi Müller.
Les Arts Gstaad
Das Kulturzentrum "Les Arts Gstaad" bringt der Ferienregion Saanenland neue Auslastung und grössere Unabhängigkeit vom saisonalen Tourismus. Im Kulturzentrum sollen Kunstausstellungen, Konzerte (der Saal mit neu maximal 1200 Plätzen ersetzt das bestehende Konzert-Zelt des Menuhin Festivals) und weitere Publikumsveranstaltungen stattfinden. Im Februar 2010 präsentierten der Stiftungsrat und eine internationale Jury das in einem Architekturwettbewerb erkorene Siegerprojekt von Rudy Ricciotti, Träger des französischen Grand Prix National d'Architecture. Im Herbst/Winter 2011 wurde das Projekt qualitativ durch Redimensionierungen insbesondere der Anzahl Plätze im Konzertsaal aufgewertet. Der Architekt bettet den Bau in die Topografie und das Dorfbild ein. Mit einer in Holzstämme gekleideten Kubatur schafft er einen markanten visuellen Bezugspunkt.
Ricciotti ist der Architekt des Pavillon Noir in Aix-en-Provence (F). Er gestaltete den Umbau des Nikolai Konzertsaals in Potsdam (D), das Musée Jean Cocteau in Menton F sowie das Département des Arts de l'Islam du Louvre in Paris.
Derzeit realisiert Ricciotti in Marseille das Musée national des civilisations de l'Europe et de la Méditerranée.
www.rudyricciotti.com www.lesartsgstaad.com Zusammenfassung der Studie: www.lesartsgstaad.com Bezug der Studie: info@lesartsgstaad.com
Kontakt:
Prof. Dr. Hansruedi Müller
Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus (FIF)
Tel.: +41/31/631'37'11
E-Mail: hansruedi.mueller@fif.unibe.ch
Dr. Monika Bandi
Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus (FIF)
Tel.: +41/31/631'37'11
E-Mail: monika.bandi@fif.unibe.ch
J. Markus Kappeler-Steffen
Präsident des Stiftungsrates "Les Arts Gstaad"
Tel.: +41/33/744'70'04
Mobile: +41/79/439'74'71