Job-Barometer August 2011 - Strukturwandel verlagert Jobs / Banken bauen ab - Versicherungen seitwärts - Audit/Tax positiv
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Zürich (ots)
Der neu jeden Monat erscheinende Job-Barometer des Stelleninformationsportals JobDirectory erfasst alle publizierten Stellen auf den Job-Webseiten der Arbeitgeber und spiegelt für August die angespannte Stimmung in den unterschiedlichen Finanzbereichen. Während die Jobstimmung bei den Banken derzeit wegen der diversen Abbaupläne einen deutlich negativen Trend hat, ist die Situation bei den Versicherern neutral und im Bereich Tax/Audit sogar äusserst positiv.
Die Zahl der offenen Stellen bei den beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse ist in den vergangenen Wochen dramatisch zurückgegangen. In Zusammenhang mit den enttäuschenden Quartalszahlen (UBS bauen 200 und Credit Suisse 500 Stellen in der Schweiz ab) ist dieser Rückgang nicht wirklich überraschend.
UBS: Minus 55 Prozent
Die Credit Suisse publizierte Anfangs Jahr 243 freie Stellen. Ende März waren es 305 und am 31. Mai 381 offene Stellen. Doch dann kamen die schlechten News. Innert weniger Tagen reduzierte die Credit Suisse gezielt die Anzahl offener Stellen auf 286 (-25%). Betroffen waren insbesondere IT und Fachspezialisten des Private Banking mit geringer Frontorientierung. Gegenüber Anfang Jahr (243) ist das aber immer noch ein Plus von 17%. Bei der UBS ist der Negativtrend noch massiver. Waren es Ende Mai noch 484 offene Jobs, lag der Wert einen Monat später bei 448 oder 7% tiefer. Nach dem Bericht über die Quartalszahlen ist die Zahl auf 267 Jobs (Stand 31. Juli) gesunken. Ein Minus in zwei Monaten von über 45%. Verglichen mit Anfang Jahr, als die UBS noch 585 offene Stellen hatte, ist der Absturz noch deutlicher. Ein sattes Minus von 55%.
Doch es gibt auch Profiteure. Innerhalb von 2 Monaten haben Raiffeisen (111) ein Plus von 31% und Postfinance (45) ein Plus von 36% bei bereits hohem Stellenbedarf zu verzeichnen. Auch die Zürcher Kantonalbank (77) sucht mehr Mitarbeiter. VZ Vermögenszentrum (41) und Migros Bank (26) haben den Bedarf leicht zurückgenommen. Die Retailbanken haben nun die Möglichkeit, offene Stellen mit hochqualifizierten Mitarbeitern, die bei den Grossbanken abspringen, zu besetzen.
Bei den Auslandsbanken ist die Situation uneinheitlich. Bei den kleineren Auslandsbanken dürfte die unbefriedigende Ertragslage zu Jobabbau führen. Die Börsenstimmung sowie die Euro/Dollar-Krise werden den Trend beschleunigen.
Mehr offene Versicherungsjobs
Etwas entspannter geht es bei den Versicherungen zu. Hier ist der Spardruck zwar auch sehr hoch, die Ertragssituation ist aber noch nicht ganz so problematisch wie bei den Banken. Der Kampf um das beste Personal wird sich hier noch verstärken.
Die führenden Versicherer zeigen sich uneinheitlich. Per Ende Juli waren in der Versicherungsbranche aber wiederum mehr Stellen offen als vor 2 Monaten. Der Trend ist weiter zunehmend. Zürich Financial Services (113) und AXA (109) sind weiterhin auf hohem Niveau. Ein markantes Wachstum von plus 47 offenen Stellen findet bei Swiss Re statt und zwar im Investment Management und HR. Das Investment Management ist im Zusammenhang mit den schwindenden Renditen bei Staatsobligationen stärker gefordert, was zu erhöhtem Bedarf an der Stellenfront führt.
Im Aufwind: Beraterbranche baut stark aus
Der JobDirectory-Barometer bestätigt die sehr gute Lage bei den Big-4-Beratungs- unternehmen (PWC, Ernst & Young, Deloitte und KPMG). Die Branche wuchs im letzten Jahr mit eindrücklichen 5,6%. Der Branchenverband Asco hat den auch erklärt, dass die Branche 2011 rund 1'000 Neueinstellungen plant. Wichtigste Treiber des respektablen Wachstums sind dabei die ganz grossen Unternehmensberatungen sowie Nischenanbieter, die markant zulegen konnten. Wie die Asco-Studie 2011 belegt, sei mit dem Ausklang der Wirtschaftskrise der Bedarf an professionellen Consultants stark gestiegen. Die Studie rechnet mit einem Wachstum von 4 bis 6%.
«In allen von uns durchleuchteten Industrien sind im Untersuchungszeitraum neue Wachstumsambitionen formuliert und darauf ausgerichtete Strategien erarbeitet worden», erklärt Asco-Vorstandsmitglied Roberto Busin.
Ein Trend der sich auch auf unseren Tabellen ablesen lässt. So hatten drei der Big-4-Wirtschaftsprüfer von Mai bis Juli einen weiter steigenden Bedarf an der Stellenfront verzeichnet. Ernst & Young mit 120 offenen Stellen bietet nun zum ersten Mal mehr offene Stellen als PWC an. Als Ausnahme steht PWC da, mit einem Rückgang von 30% an offenen Stellen seit Ende Mai. Die Reduktion an offenen Stellen betrifft vor allen die klassischen Berufe im Audit und Tax. Das Wachstum an neuen Stellen in HR, Compensation und Payroll konnte den viel grösseren Abbau im den klassischen Berufen (40% seit April) bei weitem nicht wettmachen.
Der nächste Jobbarometer erscheint Anfang September 2011
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