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Kommentar zu Telekommunikation
Nokia
Rumänien

Osnabrück (ots)

Karawane im Sand

Wer erinnert sich nicht an den Aufschrei der Empörung aus dem Jahr 2008, als Nokia die Produktion in Bochum einstampfte, ungeachtet der 88 Millionen Euro Subventionen, die der Konzern für den Bau des Werkes erhalten hatte? Und just zur selben Zeit, als Nokia einen Rekordgewinn von 7,2 Milliarden Euro auswies, Ex-Finanzminister Peer Steinbrück nannte das Vorgehen "Karawanen-Kapitalismus".

Nur dreieinhalb Jahre später ist klar: Die Werksverlagerung nach Rumänien war eine krasse Fehlentscheidung des Nokia-Managements. Es hat sich gezeigt, dass der Markt für Basistelefone in Asien und nicht in Osteuropa liegt. Dort hat Nokia 60 Millionen Euro für das Werk und viel Geld für die Umstellung der Lieferketten sinnlos in den Sand gesetzt, obwohl man ja Personal und Produktionskosten sparen wollte.

Nokia hat versucht, die Zitrone weiter auszupressen, ohne sich Gedanken zu machen, woher die Früchte zum Leben in der Zukunft kommen könnten. 2007 galten die Nokia-Handys noch als angesagt, heute befindet sich ihr Marktanteil im freien Fall. Das liegt daran, dass der Konzern den Einstieg in den Markt der internetfähigen Handys völlig verschlafen hat. Weil Nokia dafür nun die Hilfe externer Partner braucht, müssen wieder die eigenen Leute büßen, jene 1300, die weltweit in der Software-Abteilung ihren Job verlieren.

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