Europäische und nationale Staatschefs sowie Gesundheitsexperten und Arbeitsmediziner verlangen nationale Handlungspläne im Hinblick auf Erkrankungen des Bewegungsapparats in Europa
Brüssel (ots/PRNewswire)
Muskuloskelettale Beschwerden kosten Arbeitnehmer und die Wirtschaft jährlich bis zu 240 Mrd. Euro, doch nur wenige Länder verfügen über Pläne oder Infrastrukturen, um die Arbeitskraft der Menschen zu erhalten Lech Walesa, ehemaliger Präsident Polens und Nobelpreisträgerim Jahr 1983 wird globaler Botschafter für "Fit for Work" "Wir müssen auf internationaler Ebene darum kämpfen, das Leben der Menschen zu verbessern, die mit Schmerzen leben- und arbeiten. Doch nur koordiniertes Handeln auf nationaler Ebene wird das Wohlbefinden der Arbeitskräfte soweit sichern, dass sie uneingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Dazu gehört unter anderem, dass sie ihre Arbeitsstellen behalten, für die sie hart gekämpft haben", sagt er auf der Konferenz.
Heute haben sich Politiker, Patienten, Gesundheitsexperten und Arbeitsmediziner der Fit for Work Europe Coalition nationalen Vertretern aus ganz Europa angeschlossen, die fordern, dass ihre Länder entscheidende Schritte einleiten, um die enorme wirtschaftliche Last von 240 Mrd. Euro[1] zu verringern, die aufgrund von chronischen muskuloskelettalen Erkrankungen (MSD) auf der europäischen Gesellschaft ruht.
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http://multivu.prnewswire.com/mnr/prne/fitforwork/52154
Im Rahmen seiner Teilnahme am 3. Jahreskongress von Fit for Work Europe sagte Lech Walesa, ehemaliger Präsident Polens und neuer globaler Botschafter für Fit for Work: "Einhundert Millionen Europäer leiden unter chronischer MSD - über 40 Millionen von ihnen sind Arbeitnehmer - und bis zu 40 % müssen ihre Arbeit aufgrund ihrer Beschwerden aufgeben. Das ist im 21. Jahrhundert nicht akzeptabel, wenn einfache Massnahmen wie ein früheres Einschreiten und koordinierte Pflege auf nationaler Ebene für Menschen, die mit MSD leben, einen grossen Unterschied machen können."
Der Kongress der Fit for Work Europe Coalition wies auch auf jüngste Forschungsergebnisse hin, welche die steigenden Auswirkungen von MSD auf die alternde Bevölkerung Europas zeigen. So ist MSD beispielsweise verantwortlich für knapp die Hälfte (49 %) aller Ausfalltage von Arbeitskräften und für 60 % der Dauerarbeitsunfähigkeit in der Europäischen Union. Mehr als ein Viertel der arbeitenden Bevölkerung berichtet über arbeitsbedingte Rückenschmerzen.[2,3] Den Konferenzteilnehmern wurden wichtige nationale Statistiken zur aktuellen Verbreitung und zu den Auswirkungen von MSD vorgelegt, die im Einzelnen hier eingesehen werden können: online [http://blog.fitforworkeurope.eu/2011/10/17/ne w-ffw-coalition-briefing-paper-maximising-employment-social-inclusion -in-the-eu ] .
Effektive Veränderungen in Politik und Praxis auf nationaler Ebene können nur durch einen gemeinsamen, faktengestützten Ansatz zur Handhabung von MSD bewirkt werden, wurde den Delegierten mitgeteilt. Konkret müssen nationale MSD-Handlungspläne:
- MSD wie andere schwere chronische Beschwerden zu einer Priorität der nationalen öffentlichen Gesundheit machen - angemessene Mittel für die Früherkennung und frühe Behandlung von MSD bereitstellen - die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit als einen fundierten klinischen Massstab für eine erfolgreiche MSD-Behandlung etablieren - für die Einbeziehung der Arbeitsproduktivität (d. h. gesellschaftliche Kosten) bei Bewertungen von Wirtschafts-/Gesundheitstechnologie eintreten
"Aufgrund der institutionellen Unterstützung der Aktivitäten von Fit for Work Europe durch die EU wissen wir heute, dass die EU die Auswirkungen von MSD auf unsere Wirtschaft und die Notwendigkeit, etwas dagegen zu unternehmen, erkennt. Wir müssen uns nun verstärkt auf die Unterstützung der nationalen Regierungen ausrichten und ihnen bei der Argumentation zur Seite stehen, dass MSD und die Gesundheit der arbeitenden Bevölkerung zu einer Priorität des Gesundheitswesens gemacht werden sollte, damit die Ergebnisse in den Bereichen Gesundheit und Arbeit verbessert werden können", sagte Antonia Parvanova, MEP-Gastgeberin des Gipfels in Brüssel und Mitvorsitzende der Koalition. "Nur so unterstützen wir jene Bürger effektiv, die mit chronischen Schmerzen leben."
Das Europäische Parlament hat die Bemühungen von Fit for Work Europe zur Kenntnis genommen. Jerzy Buzek, Präsident des Europäischen Parlaments, sagte in seinem Kommentar zur bisherigen Arbeit der Koalition und zum dritten Jahreskongress: "Partnerschaften wie Fit for Work Europe sind grossartige Beispiele dafür, wie die EU und ihre Mitgliedstaaten ehrgeizige Ziele gemeinsam erreichen können. EU-Institutionen, und speziell wir im Europäischen Parlament, unterstützen die Bemühungen von Fit for Work, denn wir möchten gewährleisten, dass jeder Mitgliedstaat die erforderlichen Informationen hat und schliesslich die Mittel bereitstellt, um MSD zu einer Priorität in Sachen Gesundheit zu machen."
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte http://www.fitforworkeurope.eu
Redaktioneller Hinweis:
Über muskuloskelettale Erkrankungen
Der Begriff muskuloskelettale Erkrankung umfasst über 200 Erkrankungen der Muskeln, Gelenke, Sehnen, Bänder, peripheralen Nerven und unterstützenden Blutgefässe, die bei Betroffenen zu Schmerzen und Funktionsstörungen führen (Punnett et al, 2004)
Über Fit for Work Europe
Fit for Work Europe bemüht sich um den Dialog zwischen verschiedenen Interessensvertretern im Bereich muskuloskelettaler Erkrankungen (MSD) mit dem Ziel, die klinische Praxis und die Gesundheits- und Arbeitspolitik im Hinblick auf die Qualität des Arbeitslebens für Menschen mit MSD zu verbessern. Fit for Work ist eine Partnerschaft zwischen Unternehmen und Privatpersonen. Sie erfreut sich der Patronate von The Work Foundation, UN's Bone and Joint Decade, European League Against Rheumatism (EULAR) und RAND Europe und der Unterstützung einer Reihe von Interessensvertretern, einschliesslich der European Agency for Social Inclusion, European Federation of Nurses Associations, Association Internationale de la Mutualité, Enterprise for Health, Arthritis Ireland, Association of Chartered Certified Accountants, UniEuropa und anderer, die Monat für Monat neu hinzukommen. Die Fit for Work Europe Coalition wird durch eine fortlaufende Subvention von Abbott - einem Gründungspartner - und einer unterstützenden Subvention von GE Healthcare unterstützt.
Über die Fit for Work Europe Coalition
Die Fit for Work Coalition ist eine einzigartige Zusammenkunft von Patienten, Ärzten, Politkern und Vertretern der Gesellschaft, die allesamt von der Wichtigkeit der Früherkennung, der Prävention und des Managements von MSD am Arbeitsplatz überzeugt sind. Sie verfolgen die Vision, die Einstufung von MSD als eine Krankheit, die zu Arbeitsunfähigkeit führt, dahingehend zu verändern, dass MSD als Erkrankung anerkannt wird, mit der Betroffene am Arbeitsplatz zurechtkommen können. So soll sichergestellt werden, dass mehr Menschen in Europa ihre Arbeit trotz MSD weiterführen können und das europäische Gesundheits- und Sozialsystem nachhaltig verbessert wird. Spezifisch zielt die Koalition darauf ab:
- aktive Führung zu bieten, um MSD auf EU- und nationaler Ebene zu einer Priorität in den Bereichen Gesundheit und Arbeit zu machen - die Arbeitsaktivitäten zu setzen, um klinische, wirtschaftliche und politische Projekte zu unterstützen, welche den Zielen von FfW förderlich sind - fortlaufend eine standfeste Beweisgrundlage zur Verfügung zu stellen, um die Vision von Fit for Work in Bezug auf Früherkennung und entsprechende Behandlung zu stützen - über die gute fachliche Praxis in nationalen Aufstellungen zu informieren und erfolgreiche Initiativen zur Einführung auf nationaler Ebene zu übernehmen, mit dem Ziel, nationale Pläne für MSD in jedem einzelnen Land aufzustellen
Die Berichte und Positionspapiere von Fit for Work wurden unabhängig von der Gründungsorganisation The Work Foundation erstellt, die allein für die vollständige redaktionelle Bearbeitung verantwortlich ist. Für weitere Informationen über Europe Fit for Work und die Gelegenheit, eigene Kommentare, Blogs und Erfahrungsberichte zum Thema abzugeben, besuchen Sie bitte http://www.fitforworkeurope.eu oder folgen Sie uns auf Twitter (@FfWEurope)
1. Die Untersuchungen von Fit for Work haben ergeben, dass MSD die EU jährlich zwischen 0,5 % und 2 % des BIP kosten. Das Gesamt-BIP der EU27 betrug insgesamt 12,3 Billionen Euro. Ein Verlust von 2 % entspricht etwa 240 Mrd. Euro. Die Angaben stammen von Europe in Figures - Eurostat Jahrbuch 2009, veröffentlicht am 18. September 2009.
2. Fit for Work? Musculoskeletal Disorders in the European Workforce. The Work Foundation. Brüssel, 30. September 2009.
3. Maximising Employment and Social Inclusion, ein Data Briefing Paper von Fit for Work Europe, 19. Oktober 2011.
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