Neuer Bericht betont Herausforderungen für Europas Stromkonzerne, Gewerkschaften und Betriebsräte
Brüssel (ots/PRNewswire)
Ein neuer Bericht des Internationalen Forschungsinstituts für öffentliche Dienste (Public Services International Research Unit, PSIRU) der Universität von Greenwich befasst sich mit dem Verlauf, den der europäische Energiemarkt seit der Öffnung der Strom- und Gasmärkte genommen hat. Der Bericht zeigt die Herausforderungen für Arbeiter, Gewerkschaften und europäische Betriebsräte auf - unter anderem im Umgang mit Emissionsverringerungen, Problemen mit der Entwicklung im Kernenergiesektor sowie fortwährenden Fusionen und Übernahmen (darunter von Netzen) durch Private-Equity- und staatliche Investition-Fonds. Da Firmen sich auf den verstärkten Wettbewerb durch Kosteneinsparungen, Stellenabbau und Outsourcing vorbereiten, haben sich diese Trends auch deutlich auf die Belegschaften ausgewirkt.
Diese Entwicklungen halten nach wie vor an, während gleichzeitig neue Problematiken hinzugekommen sind: Stromkonzerne müssen ihren COsquared-Ausstoss reduzieren (auch bei erneuerbaren Energien und Kernenergie), sich durch Modernisierung auf intelligente Netze vorbereiten und in neue Infrastruktur investieren - und das in einer wirtschaftlich schweren Zeit, welche zur Konsolidierung zwingt und die Schuldenlast der Unternehmen erhöht.
Diese Entwicklungen sind auch regelmässig diskutierte Themen in europäischen Betriebsräten grosser europäischer Firmen wie CEZ, Delta, EON, EDF, ENEL, EVN, Fortum, GDF Suez, und Vattenfall.
Der neue Bericht "European Works Councils in the energy sector: 2012" ("Europäische Betriebsräte in der Energiebranche: 2012"), verfasst vom Professor of Energy Policy, Steve Thomas vom Public Services International Research Unit (PSIRU) der Universität Greenwich, bietet einen Überblick über die Entwicklung von Unternehmen in den letzten Jahren. Darüber hinaus spricht er eine Reihe wichtiger Entwicklungen, wie folgende an:
- Firmenrichtlinien zur Reduzierung von Treibhausgasen. Der Bericht enthält eine ernüchternde Einschätzung der Aussichten für Neubauten im Kernkraftsektor. Ein Beispiel dafür sind die Probleme, mit denen das französische Unternehmen EDF sich in etlichen Märkten konfrontiert sieht (darunter die USA und Grossbritannien), während zur selben Zeit aktuelle Probleme mit Reaktorbehältern in Belgien für Unruhen sorgen; - Richtlinien zu Verschuldung und Kreditwürdigkeit; - Veräusserung und Übernahme von Vermögenswerten, vor allem in Russland; - Soziale Probleme, die sich aus den steigenden Stromkosten ergeben sowie aus der Einführung "intelligenter Stromzähler". (Wer für die Zähler zahlt und den Datenschutz übernimmt, sind nach wie vor die wesentlichen Fragen in Grossbritannien und haben flämische Regierung zu einer Entscheidung gegen die Einführung der Zähler veranlasst); - Die Auswirkungen einer allgemeineren Übernahme von Elementen der britischen Strommarkt-Reform; - Zuwachs und Einflussnahme von Investoren aus dem nichteuropäischen Ausland - wie zum Beispiel chinesischen Investmentfonds -, vor allem in portugiesischen Netzen; - Veränderungen in den Besitzverhältnissen von Übertragungs- und Vertriebsnetzen, darunter die Entstehung internationaler Netzbetreiber und Private-Equity-/staatlicher Investitions-Fonds.
Der Bericht unterstützt europäische Betriebsräte mit einem Überblick über die aktuellen Geschehnisse bei Stromkonzernen und hilft dabei, die Herausforderungen zu verstehen, die auf Arbeitskräfte und Ihre Gewerkschaften zukommen. Der Bericht steht zum Download bereit unter: http://www.epsu.org/a/8940 [http://www.epsu.org/a/8940_]
Kontakt:
Für weitere Informationen: Jan Willem Goudriaan,
jwgoudriaan@epsu.org +32 2250 1080