Lakeside Labs: Selbstorganisierende vernetzte Systeme - BILD
Klagenfurt (ots)
John Na Brown aus Kanada kennt Heimweh kaum. Er sieht sich in der glücklichen Lage, von Universität zu Universität zu ziehen, obwohl - wie er anfügt - es schon schön wäre, eine Zeit lang eine kleinere Tasche zu tragen.
Ekaterina Peshkova aus Russland erzählt, dass sie schon als Kind neugierig war. Im Rahmen des ICE Programms forscht sie in Klagenfurt auf dem Gebiet der Multi-UAV Systeme (kleine unbemannte Flugroboter) und schätzt die Möglichkeit, mit Menschen unterschiedlichster Kulturen zu arbeiten.
Raheeb Muzaffar, entstammt einer Akademikerfamilie aus Pakistan. Auch wenn er seine Heimat vermisst, stand es für ihn immer außer Frage, dass er in die Welt ziehen würde, um zu studieren und zu promovieren. "Man muss doch immer etwas aufgeben, um etwas Neues zu erreichen", sagt er und lächelt wissend. Er hofft, auch in Zukunft Teil der weltweiten Forschungsgemeinschaft zu sein.
Chitra Hapsari Ayuningtyas, aus Java arbeitet im Bereich der Mustererkennung. Ihre Eltern sind Künstler, und in ihrer Forschung kombiniert sie Technik, Kunst und Design.
Kleine Städte wie Klagenfurt sind für Muhidul Islam Khan seltsam. Er wuchs im Ballungsgebiet der Millionenmetropole Bangladesch auf und wollte eigentlich Schriftsteller werden. Neben seiner Forschung ist Lyrik auch heute noch Teil seines Lebens. Er hofft, diese beiden Interessen in naher Zukunft verbinden zu können. "Klagenfurt ist meiner Frau und mir zur zweiten Heimat geworden - unsere Tochter wurde hier geboren... Eine wunderbare Stadt zum Leben und Arbeiten", fügt er lächelnd hinzu.
Zwtl.: ICE - Interactive and Cognitive Environments
Ein Stipendium im dreijährigen Doktoratskolleg Interactive and Cognitive Environments (ICE) ermöglicht teilnehmenden Doktorandinnen und Doktoranden Forschung und Ausbildung im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik.
Sie studieren an zwei der folgenden Universitäten:
- Universität Genua, Italien - Queen Mary Universität London, Großbritannien - Polytechnische Universität Katalonien, Spanien - Technische Universität Eindhoven, Niederlande - Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Österreich
Zusammen mit dem Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds (KWF) stockte Lakeside Labs das europäische ICE Programm um vier zusätzliche Stellen auf.
John Na Brown und Alexander Gogolev sind nun die ersten, die ihre Doktorarbeit in Klagenfurt mit Erfolg verteidigt und somit ihr Doktoratsstudium abgeschlossen haben. Sechs weitere sollen in naher Zukunft folgen. Die Weichen dazu stellten sie bereits mit zahlreichen Veröffentlichungen in Zeitschriften und auf internationalen Konferenzen.
Lakeside Labs in Klagenfurt ist ein Forschungsverbund für Forschung und Innovationen im Bereich der selbstorganisierenden vernetzten Systeme.
Zwtl.: Selbstorganisierende vernetzte Systeme
Vogel- und Fischschwärme, Ameisenkolonien und Pflanzenformationen - die Natur zeigt und eindrucksvoll, wie das Zusammenspiel kleiner Einheiten Großartiges hervorbringen kann. Dabei setzt die Natur auf Kompetenzverteilung und Selbstorganisation. Lakeside Labs hat sich zum Ziel gesetzt, dieses Konzept auf technische Systeme zu übertragen, was neue Herangehensweisen in Bezug auf Entwicklung und Handhabung vernetzter Systeme erfordern. Eine Umsetzung des Konzepts der Selbstorganisation, wie wir es aus der Natur kennen - Selbstkonfiguration, Selbstoptimierung, Selbstheilung etc. - könnte zu einem Paradigmenwechsel bei IKT-Systemen führen und helfen, die immer komplexer werdenden Herausforderungen auf diesem Gebiet zu meistern. Weltweit geht der Trend hin zur immer enger werdenden Verbindung von Mensch und Computer. Im Fokus der Lakeside Labs steht die Forschung zu Selbstorganisation in vernetzten Systemen im Hinblick auf gesellschaftlich relevante Themen wie beispielsweise Internet of Things und Cyber-Physical Systems.
Weiterführende links: www.lakeside-labs.com www.AAU.at www.icephd.org
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