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Sind Praxis- und Spitallabor am Ende?
Labormedizin unter Managed Care, Swiss DRG und E-Health

Bern (ots)

DRG, E-Health oder Managed Care sind technische Modelle, die nur Dank dem persönlichen Engagement der Beteiligten funktionieren werden. Der am stärksten automatisierte Bereich im Gesundheitswesen ist die Labormedizin. Der Anteil aller Laborkosten umfasst nur 2 bis 3% der gesamten Gesundheitskosten, doch sind Laboranalysen in ca. 70% aller klinischen Befunde ein wesentlicher Bestandteil der Diagnose.

Geschlecht, Alter, soziale und kulturelle Faktoren haben in der Labormedizin einen erheblichen Einfluss auf die Messwerte. Das Gesundheitswesen zeigt eine starke Tendenz zu personalisierter Medizin und Medikation auf, während die Gesellschaft einen zunehmend individualisierten Lebenswandel pflegt. Wahlfreiheit wird zum obersten Gebot, gleichzeitig steigen Durchschnittsalter und Lebenserwartung.

Das Untersuchungsmaterial steht in der Regel leicht zur Verfügung, Antworten erhält man in immer kürzerer Zeit. Möglich ist das dank einer hochdynamischen technischen Entwicklung. Die Spannweite der Geräte reicht von komplexen Laborstrassen mit tausenden Analysen pro Tag bis zu speziellen Apps für Smartphones.

Am Swiss MedLab Kongress vom 12. bis 14. Juni in Bern werden politische, gesellschaftliche und ökonomische Aspekte der Labormedizin beleuchtet. Die Schweizerische Union für Labormedizin (SULM) vereint alle in der Labormedizin tätigen Fachleute im Kongresszentrum der Bernexpo. Zu hören sind u.a. Andreas Faller, Vizedirektor des BAG; Jean-François Steiert, Nationalrat; Ernst Gähler, Vizepräsident der FMH.

Am Dienstag, 12. Juni ist die Schweizerische Gesellschaft für Gesundheitspolitk (SGGP) zu Gast. Die Referate und Podiumsdiskussionen führen durch Themen wie:

- Den zukünftigen Herausforderungen der Laborbranche im Spannungsfeld von Rahmenbedingungen, Playern und Stakeholdern,

- Qualität im medizinischen Labor, oder

- sind Praxis- und Spitallabor am Ende?

Unter dem Eindruck der vollzogenen oder anstehenden Revisionen der Tarife (Analysenliste, Tarmed) verspricht vor allem der letzte Punkt ein spannender Blick in die Zukunft.

Der Mittwoch, 13. Juni widmet sich der Kernaufgabe des Gesund- oder besser Krankheitswesens; dem Patienten. «Der gläserne Patient und seine Kompetenz» und «Patientenkompetenz im Kontext zur Labormedizin» lauten die Titel der entsprechenden Vorträge. Wir wissen immer mehr, können immer mehr und wollen immer mehr. So viel Information führt einerseits zu Transparenz, andererseits wird es immer schwieriger, den Überblick zu bewahren. Die meist erwünschte Transparenz hat Konsequenzen für die Privatspäre. Patientendaten werden zur Überprüfung der Leistungen von den Krankenkassen immer detaillierter eingefordert. Elektronische Patienten-Dossiers sind in Aussicht, deren Zugriff vom Patienten verwaltet werden soll. Doch was einfach und logisch tönt, wird kompliziert.

In der Daten- und Informationsflut den Überblick zu bewahren wird schwieriger. Es ist heute für den Patienten ein leichtes, die Zweitmeinung mit Google und Co. einzuholen. Ebenso einfach ist es für den Arzt, dank komplexer Labortests, auf einen Schlag eine Fülle von Daten zu erhalten. Doch wo ist der Kompass, wer berät in der Vielfalt der Möglichkeiten, was dient und klärt den Blick, was behindert und verschleiert die Aussicht? Es braucht Kompetenzen, auf beiden Seiten, um aus unzähligen Informationen eine sinnvolle Behandlung abzuleiten.

Der letzte Tag, Donnerstag, 14. Juni, taucht ein in praktische Fragenstellungen. Das Praxislabor generiert rund 40% des gesamten Umsatzes, die Hausärzte mussten jedoch unter der jüngsten Tarifrevision Einbussen von bis zu 30% hinnehmen. Doch ob mit oder ohne Managed Care, Hausärzte werden auch zukünftig eine zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung spielen.«Mehrfachmedikation und Wechselwirkungen in der Altersmedizin» zeigt einen Problemkreis auf, der aus demografischen Gründen an Brisanz gewinnen wird.

Die «Klinischen Auswirkungen des Vitamin D-Mangels» sind zur Zeit ein Thema, das im Sonnenlicht der Aufmerksamkeit steht. Welches sind die Konsequenzen des Mankos, was kann, soll, oder muss man dagegen tun? Der Vortrag will Licht ins Dunkle gegensätzlicher Forschungsresultate bringen.

Ein Laborresultat führt selten zu einer 100-prozentigen Gewissheit, es stützt oder ermöglicht die korrekte Diagnose. Die Methoden müssen exakt sein, Prozesse eingehalten werden, um qualitativ gute Resultate zu erhalten. Folglich ist die Qualitätskontrolle von grosser Bedeutung. Im Symposium «Qualitätskontrolle: Durchgefallen, was nun?» geht es primär darum, dank begangenen Fehlern aufzuzeigen, wie sie zukünftig vermieden werden können.

Swiss MedLab spannt einen grossen Bogen, von sozialen Entwicklungen zu exakter Arbeitsweise. Oft wirkt die Labormedizin etwas versteckt als «Zulieferant», sie ist aber auf fast allen Ebenen der Medizin von entscheidender Bedeutung, und somit auch allen gesundheitspolitischen Entwicklungen ausgesetzt. Verpassen Sie es nicht, sich über Tendenzen, Fakten und zukünftige Entwicklungen der Labormedizin am Swiss MedLab 2012 in Bern zu informieren

Datum: Dienstag, 12. Juni bis Donnerstag, 14. Juni 2012

Ort: BERNEXPO Kongresszentrum, Bern

www.swissmedlab.ch gibt detailliert und aktuell Auskunft zu Anmeldung, wissenschaftlichem Programm und der Ausstellung.Kongresssprachen sind Deutsch, Französisch und teils Englisch. Zahlreiche Vorträge werden simultan übersetzt.

Freier Eintritt zur Ausstellung.

Kontakt:

David Meyle
Kongresssekretariat Swiss MedLab
Tel.: +41/61/331'31'44
E-Mail: willkommen@swissmedlab.ch