Vaterschaftsurlaub: Swissmechanic lehnt Initiative und Gegenvorschlag der Ständeratskommission ab
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SWISSMECHANIC lehnt die Volksinitiative für einen Vaterschaftsurlaub und auch den Gegenvorschlag der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Ständerates ab. Der nationale Arbeitgeber-, Fach- und Berufsverband fordert statt gesetzlicher Einheitsregelungen betriebliche Lösungen, wie sie heute schon in vielen Unternehmen bestehen.
Die Volksinitiative "Für einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub - zum Nutzen der ganzen Familie" verlangt vier Wochen bezahlten Vaterschaftsurlaub. Der Bundesrat beantragt den eidgenössischen Räten, diese Initiative abzulehnen. Die Mehrheit der Sozialkommission des Ständerates hat sich für einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub ausgesprochen und hat der Volksinitiative einen indirekten Gegenentwurf gegenübergestellt. Der bezahlte Vaterschaftsurlaub soll wie die Mutterschaftsentschädigung über die Erwerbsersatzordnung (EO) finanziert werden.
Keine weitere Erhöhung der Lohnnebenkosten
Die Mehrausgaben für den zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub könnten jedoch mit dem heutigen EO-Beitragssatz nicht gedeckt werden. Die Folge: Ein um 0,5 Lohnprozente höherer EO-Beitragssatz, der hälftig auch durch die Arbeitnehmer zu tragen ist, und damit einer neuerlichen Erhöhung der Lohnnebenkosten gleichkommt.
In Anbetracht weiterer, lohnbeitragswirksamer sozialpolitischer Forderungen steht somit eine Zusatzfinanzierung in Milliardenhöhe in Diskussion. Für SWISSMECHANIC ist klar, dass die Sicherung der Renten bzw. die Stabilisierung der AHV-Finanzierung unbedingt priorisiert werden muss. Solange das Rentensystem auf wackeligen Beinen steht, müssen Anliegen, welche der Stabilisierung der AHV entgegenwirken, in den Hintergrund rücken. Deshalb lehnen wir beide Lösungen des Vaterschaftsurlaubs ab.
Betriebliche Lösungen haben zahlreiche Vorteile
SWISSMECHANIC spricht sich nicht grundsätzlich gegen einen Vaterschaftsurlaub aus. Statt gesetzlicher Einheitsregelungen fordern die KMU der MEM-Branche jedoch betriebliche Lösungen, wie sie heute schon von vielen Unternehmen angeboten werden. Mit betrieblichen Lösungen kann auf die finanziellen Möglichkeiten des konkreten Betriebes und auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden Rücksicht genommen werden. Und dies, ohne dass für die Organisation der Abwesenheiten ein grosser administrativer Aufwand betrieben werden muss. Ferner können so auch bereits gewährte Zusatzansprüche wie zum Beispiel übergesetzliche Ferien berücksichtigt werden.
Für weitere Auskünfte:
Roland Goethe, Präsident SWISSMECHANIC, roland.goethe@goethe.swiss, +41 55 646 80 78
Dr. Jürg Marti, Direktor SWISSMECHANIC, j.marti@swissmechanic.ch, +41 71 626 28 00
SWISSMECHANIC ist der führende Arbeitgeberverband der KMU in der MEM-Branche. Die 1400 angeschlossenen Betriebe beschäftigen mehr als 70'000 Mitarbeitende, davon 6000 Lernende, und generieren ein jährliches Umsatzvolumen von rund 15 Milliarden Schweizer Franken. Der Verband ist in 15 regionale Sektionen und eine Branchenorganisation gegliedert.
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