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Sozialpartner der MEM-Industrie wollen das inländische Fachkräftepotenzial optimal nutzen

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Zürich (ots)

Die Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) ist aufgrund der aktuellen Frankenstärke und der Fachkräftesituation mit grossen Herausforderungen konfrontiert. Die vier Arbeitnehmerorganisationen Angestellte Schweiz, Syna - die Gewerkschaft, Kaufmännischer Verband Schweiz, SKO und der Arbeitgeberverband Swissmem stehen deshalb in einem kontinuierlichen Dialog und haben Ende März einen weiteren runden Tisch durchgeführt. Am gemeinsamen Ziel, den Werkplatz Schweiz zu stützen und Arbeitsplätze möglichst in der Schweiz zu erhalten, arbeiten sie gemeinsam weiter. Die Sozialpartner haben beschlossen, die Chancen der Digitalisierung und die nötigen Bildungsmassnahmen gemeinsam vertieft zu beleuchten. Eine neue Arbeitsgruppe widmet sich zudem spezifisch den älteren Mitarbeitenden, damit ihr Potenzial besser genutzt werden kann.

Auch wenn sich der Eurokurs aktuell leicht erholt hat, setzt die starke Überbewertung des Schweizer Frankens viele Unternehmen der exportorientierten MEM-Branche nach wie vor unter grossen Druck. Gemäss einer Umfrage von Swissmem sind im vergangenen Jahr mehr als ein Drittel der Unternehmen in die operative Verlustzone geraten.

Der Gesamtarbeitsvertrag (GAV) der MEM-Industrie bildet das Rückgrat der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeziehungen und legt die Grundlage für verschiedenste Möglichkeiten zur Linderung der aktuellen Schwierigkeiten. Er ist somit einer der Garanten für einen erfolgreichen Werkplatz Schweiz. Im Rahmen dieses GAV stehen die genannten Verbände in einem guten und konstruktiven Dialog. Neben dem regelmässigen Austausch in den Unternehmen werden auch auf Stufe der Verbände Wege gesucht, um den Werkplatz Schweiz zu stützen. Dies zuletzt an einem Präsidententreffen. Folgende Punkte werden gemeinsam durch die Sozialpartner vertreten:

   - Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, muss das inländische 
     Potenzial bestmöglich ausgeschöpft werden. Gerade die älteren 
     Mitarbeitenden über 50, die Frauen und der Nachwuchs liegen im 
     Fokus der Branche. Dazu hat die MEM-Branche in den letzten 
     Jahren eine Fachkräftestrategie ausgearbeitet. Neben 
     hochstehenden Aus- und Weiterbildungen sieht diese weitere 
     Lösungsansätze vor, um das inländische Fachkräftepotenzial 
     bestmöglich auszuschöpfen. Im Rahmen dieser Strategie fokussiert
     sich eine neue Arbeitsgruppe der MEM-Sozialpartner nun 
     insbesondere auf die älteren Mitarbeitenden und die 
     Herausforderungen, die sich bei der Beschäftigung dieser 
     wichtigen Arbeitskräfte stellen. In diesem Zusammenhang wollen 
     die Sozialpartner verstärkt zur kontinuierlichen Erhaltung der 
     Arbeitsmarktfähigkeit und Weiterbeschäftigung von älteren 
     Arbeitnehmenden beitragen.
   - In diesen schwierigen Zeiten beurteilen die Sozialpartner die 
     Reduktion des Mittelwachstums im Bereich der Bildung innerhalb 
     der BFI-Botschaft kritisch. Insbesondere für die Entwicklung des
     Berufsbildungssystems muss mit Blick auf die künftigen 
     Herausforderungen eine ausreichende Finanzierung bereitgestellt 
     werden. Dies bedeutet eine Investition in eine hochqualifizierte
     Erwerbsbevölkerung und damit den Werkplatz Schweiz.
   - Ein grosses Potenzial birgt Industrie 4.0 für die MEM-Industrie.
     Die Sozialpartner sind überzeugt, dass dieser digitale Wandel 
     eine grosse Chance für die Schweizer Industrie darstellt. Neben 
     den technologischen Lösungen ist es auch notwendig, die 
     Auswirkungen der Digitalisierung auf die Branche und die 
     Arbeitnehmenden besser zu verstehen und Bildungsaspekte zu 
     berücksichtigen. Dazu vertiefen die Sozialpartner diese Themen 
     in einem Workshop.
   - Die Sozialpartner respektieren die Unabhängigkeit der 
     Schweizerischen Nationalbank (SNB). Diese infrage zu stellen, 
     führt lediglich zu deren Destabilisierung, womit ihre 
     Handlungsfähigkeit empfindlich eingeschränkt wird. Das ist nicht
     im Interesse des Werkplatzes Schweiz. Die Sozialpartner erwarten
     aber von der SNB, bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv zu bleiben 
     und sicherzustellen, dass sich der Kurs des nach wie vor 
     überbewerteten Frankens zu den wichtigsten Währungen beständig 
     in einer vernünftigen Bandbreite bewegt.
   - Innovationen sind mittelfristig der beste Hebel, um die 
     Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und somit die Arbeitsplätze
     in der Schweiz zu sichern. Die MEM-Sozialpartner sind erfreut 
     über die positiven Signale aus dem Wirtschaftsdepartement von 
     Bundespräsident Johann Schneider-Ammann, der zusätzliche Mittel 
     für die Kommission für Technologie und Innovation KTI 
     bereitstellen will. Diese zusätzlichen Mittel sollen 
     sicherstellen, dass die von der KTI genehmigten Gesuche der 
     stark unter Druck stehenden KMU im Rahmen der Sondermassnahmen 
     finanziert werden können.
   - Die EU ist mit Abstand der wichtigste Absatzmarkt der 
     MEM-Industrie. Aus diesem Grund müssen die bilateralen Verträge 
     erhalten und der diskriminierungsfreie Zugang zum wichtigsten 
     Absatzmarkt sichergestellt bleiben. Die Umsetzung der 
     Masseneinwanderungsinitiative darf dies nicht gefährden. Zudem 
     befürworten die Sozialpartner zur Sicherung des 
     Forschungsabkommens Horizon 2020 die rasche Erweiterung der 
     Freizügigkeit auf Kroatien, welche nun in den Händen des 
     Parlaments liegt.

Angestellte Schweiz, Syna - die Gewerkschaft, Kaufmännischer Verband Schweiz, SKO und Swissmem bekräftigen ihren Willen, sich weiterhin im Interesse der Unternehmen sowie deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam für einen starken Werkplatz in der Schweiz einzusetzen und werden den konstruktiv geführten Dialog konsequent fortsetzen.

Kontakt:

Swissmem:
Ivo Zimmermann, Leiter Kommunikation
E-Mail: i.zimmermann@swissmem.ch, Tel.: 044 384 48 50

Angestellte Schweiz:
Stefan Studer, Geschäftsführer
E-Mail: stefan.studer@angestellte.ch, Tel.: 044 360 11 11

Syna - die Gewerkschaft:
Mathias Regotz, Vizepräsident / Leiter Sektor Industrie
E-Mail: mathias.regotz@syna.ch, Tel.: 044 279 71 26

Kaufmännischer Verband Schweiz:
Karin Oberlin, Leiterin Sozialpartnerschaft
E-Mail: karin.oberlin@kfmv.ch, Tel.: 044 283 45 54

Schweizer Kader Organisation SKO:
Jürg Eggenberger
E-Mail: j.eggenberger@sko.ch, Tel.: 043 300 50 66

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