Ausstellungen 2022 im Textilmuseum St.Gallen
Im Jahr 2022 präsentiert das Textilmuseum St. Gallen drei Ausstellungen, die den Facettenreichtum des Textilen widerspiegeln: Regionale Themen treffen auf globale Fragestellungen, Historisches verbindet sich mit Zeitgenössischem, künstlerische Arbeiten stehen neben Industrieprodukten.
Den Auftakt macht am 11. März die Eröffnung einer Einzelausstellung zum Werk der renommierten japanischen Textildesignerin Sudō Reiko, die Fragen der Nachhaltigkeit ins Zentrum ihres langjährigen Schaffens stellt. Ab dem 22. April ist «Gut. Der Anfang ist weisses Gold» zu sehen, eine freie künstlerische Interpretation, die der Designer Martin Leuthold der reichen Textilgeschichte seiner Ostschweizer Heimat widmet. Ab dem 7. Oktober gastiert die «8. Europäische Quilt-Triennale» im Textilmuseum»: Zu sehen sind 50 Werke zeitgenössischer Textilkunst aus ganz Europa.
Gerne machen wir Sie auf unsere Ausstellungen 2022 aufmerksam:
SUD ō REIKO – Making NUNO. Textile Innovation aus Japan
Die Ausstellung « Sudō Reiko – Making NUNO» beleuchtet das Werk der renommierten japanischen Textildesignerin Sudō Reiko, deren innovative Herangehensweise die Grenzen der herkömmlichen Textilproduktion sprengt und neuen Methoden der nachhaltigen Herstellung den Weg bereitet.
Sudō Reiko, ausgebildete Industriedesignerin und seit mehr als dreissig Jahren Designdirektorin der Textilfirma NUNO, verbindet in ihrer Arbeit traditionelles japanisches Handwerk mit neuen Technologien und ungewöhnlichen Materialien. Sie kombiniert so unterschiedliche Rohstoffe wie Abfallprodukte der Seidenherstellung, handgeschöpftes Papier, Nylonband oder Thermoplastik. Ein besonderes Augenmerk legt die Designerin auf die Nachhaltigkeit von Materialien und Verfahren, auf regionale Wertschöpfung und die Bewahrung althergebrachter Handwerkskunst.
In der Ausstellung NUNO erwarten den Besucher fünf grossformatige Installationen, die den komplexen Herstellungsprozess der von Sudō Reiko entworfenen Stoffe vor Augen führen. Begleitend werden Zeichnungen, Skizzen, Rohmaterialien und Design-Prototypen gezeigt.
Die Auseinandersetzung mit dem Werk der japanischen Textildesignerin offenbart, dass Innovation und Kreativität die Nachhaltigkeit der globalen Textilproduktion vorantreiben können. Entwürfe von Sudō Reiko finden sich in internationalen Museen wie dem MoMA in New York und dem Victoria & Albert Museum in London.
Eine Ausstellung des Centre for Heritage, Art and Textiles (CHAT), Hong Kong und des Japan House London
Textilmuseum St. Gallen, 11. März 2022 bis 18. September 2022
«GUT». DER ANFANG IST WEISSES GOLD – GESCHICHTEN DER
TUCHHERSTELLUNG IN ST. GALLEN 1250 BIS 2050
St. Gallen kann auf eine viele hundert Jahre währende Textilgeschichte zurückblicken, die ihren Anfang im Mittelalter nimmt. Die hohe Qualität begründet einst den Ruhm der St. Galler Leinwand; als « Weisses Gold» wird sie zu einem Mythos, der bis heute nachwirkt: Die Konzept- und Aktionskünstler Frank und Patrik Riklin vom St. Galler Atelier für Sonderaufgaben nehmen textile Traditionen auf und verleihen ihnen mit «Bignik», einer jährlich wachsenden sozialen Skulptur, neue Bedeutung.
In einer freien künstlerischen Interpretation verbindet Martin Leuthold, selbst Ikone zeitgenössischer Textilgestaltung, textile Vergangenheit und Gegenwart und kreiert eine raumgreifende Installation, die im ersten Obergeschoss des Textilmuseums zu sehen sein wird. Die textile Auslegung «BIGNIK» wird anlässlich ihres 10-jährigen Jubiläums im Juni 2022 im Zentrum von St. Gallens stattfinden.
Textilmuseum St. Gallen, 22. April 2022 bis 29. Januar 2023
BIGNIK: Nähatelier in der Lounge des Textilmuseums, 4. April 2022 bis zum 12. (19.) Juni 2022 / Auslegung in St. Gallen, 12. Juni 2022 (Ausweichtermin: 19. Juni 2022)
DIE 8. EUROPÄISCHE QUILT-TRIENNALE IM TEXTILMUSEUM ST. GALLEN
Aus mehr als 150 Einsendungen wählte eine international besetzte Jury, der auch die Schweizerin Judith Mundwiler angehörte, fünfzig Werke aus, die eindrücklich belegen, dass Kreativität, künstlerische Inspiration und zeitkritische Aussagen nicht allein Malerei, Bildhauerei, Grafik und Fotokunst vorbehalten sind – sondern auch in dieser traditionellen Volkskunst zum Ausdruck gebracht werden können.
Politisch motivierte Arbeiten reflektieren Themen wie «Black Live Matters» oder die Lage der Frauen in Afghanistan. Naturgemäss nimmt auch die globale Pandemie und ihre vielschichtigen Folgen sowohl für den Einzelnen wie auch die Gesellschaft einen breiten Raum im Schaffen der Künstler:innen ein. Andere Werke betonen das ästhetische Moment und widmen sich gestalterischen Fragestellungen, dem Spiel mit Farbe, Form und Materialien.
Die « 8. Europäische Quilt-Triennale » wird von der Textilsammlung Max Berk/ Kurpfälzisches Museum Heidelberg ausgerichtet und ist im Rahmen einer Ausstellungstournee vom 7. Oktober 2022 bis 8. Januar 2023 im Textilmuseum St. Gallen zu sehen
Textilmuseum St. Gallen, 7. Oktober 2022 bis 8. Januar 2023
Textilmuseum St. Gallen Vadianstrasse 2 9000 St. Gallen Schweiz info@textilmuseum.ch www.textilmuseum.ch