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Expeditionsteam entdeckt 150 Dodoknochen in einem "Dodo Massengrab" auf Mauritius

Leiden, Niederlande (ots/PRNewswire)

Bei einer Ausgrabung durch
ein gemeinschaftliches europäisch-mauritianisches Forschungsteam
wurden im Rahmen des Dodo-Forschungsprogramms in Mare aux Songes auf
Mauritius beinahe 150 fossile Knochen des Dodo entdeckt. Diese
Knochen stellen nur einen Teil der mehr als 4000 Knochen dar, die von
einer ausgestorbenen Wirbeltierspezies auf Mauritius stammen. Zu
dieser Spezies gehören der Riesenpapagei (Lophopsittacus), der
Riesenskink (Didosaurus) und die rote Ralle (Aphanapteryx).
Zwei beinahe vollständige Dodo-Skelette und zwei teilweise
gegliederte, ausgestorbene Riesenschildkröten wurden an dem
Ausgrabungsort gefunden. Dies lässt vermuten, dass das fossile
Material bei Mare aux Songes besonders gut erhalten ist und als
solches einen wichtigen Schlüssel zum Verständnis der Geschichte und
Entwicklung der auf Mauritius einheimischen Flora und Fauna
darstellt. Zusätzliche Funde umfassen einen kompletten Unterkiefer
eines Dodo und ungewöhnliches Schädelmaterial der ausgestorbenen
Papageien.
Neben der Identifikation des Materials für die morphologische
Analyse wurden Knochenproben entnommen, die mit althergebrachten DNS-
und Massenspektrometrie-Methoden analysiert wurden. Das Ziel ist das
Studium der DNS-Erhaltung in Mare aux Songes und Einblick in den
Abbau der DNS im Laufe der Zeit zu gewinnen; eine Frage, die vor
allem in feuchten tropischen Gebieten brisant ist. In Zusammenarbeit
mit MSIRI wurden Wasser-, Boden- und mikrobiologische Proben
entnommen, um die Bedingungen für die aussergewöhnlich gute fossile
Erhaltung in Mare aux Songes zu untersuchen. Neben fossilen Knochen
wurden auch versteinerte Baumstämme, Äste und Wurzeln ausgegraben, zu
denen ausgestorbene oder aktuell bedrohte Arten auf Mauritius
gehören. Zur Rekonstruktion der Vegetation und Ökologie in Mare aux
Songes-Gebiet von vor 4000 Jahren wird eine holzanatomische
Untersuchungsmethode eingesetzt. Wachstumsringe im Holz bieten
wertvolle Hinweise auf das Klima in der Vergangenheit im Gebiet des
Indischen Ozeans. Die Ausgrabung war so erfolgreich und brachte
soviel Material zutage, dass die Ressourcen zur Bearbeitung fehlten.
Die Ausgrabung wurde daher vorzeitig abgebrochen.
Die Ergebnisse lassen vermuten, dass es sich beim Schutzgebiet von
Dodofossilien bei Mare aux Songes um eine der weltweit ergiebigsten
Fossilablagerungen auf einer Insel im Ozean handelt. Der Standort ist
nur mehrere tausend Jahre alt und ist das jüngste ungestörte
Ökosystem der Welt. Das Schutzgebiet der Dodofossilien ermöglicht es
Forschern, einen einzigartigen Einblick in die Funktionalität eines
nativen Ökosystems zu einer Zeit zu erhalten, die vor der Besiedlung
durch den Menschen liegt.
Dr. Beth Shapiro von der Oxford University (GB) und The
Pennsylvania State University (USA) sammelten in Zusammenarbeit mit
den Mitarbeitern des Mauritius Museums Council zusätzliche Proben von
vorherigen Ausgrabungen auf Mauritius, um diese DNS-Untersuchungen zu
unterziehen. Dazu gehörte eine Probe des einzigen gänzlich
vollständigen Dodoskeletts, das sich im Naturhistorischen Museum auf
Mauritius befindet. Weitere Proben wurden von dem kürzlich
entdeckten, beinahe vollständig erhaltenen, Dodoskelett "Fred"
entnommen. Man hofft, dass diese Proben, zusammen mit denen in Mare
aux Songes Ausgegrabenen, hochqualitative DNS ergeben, um die
Entwicklungs- und Populationsstruktur des Dodo mit modernen
genetischen Techniken nachzuvollziehen.
Mithilfe der Geological Service of the Netherlands-TNO wurde die
Ausgrabung mit einer holländischen Koog-Entwässerungsmethode
ermöglicht. Mit dieser Methode konnte der Wasserspiegel gesenkt und
die fossilen Schichten in situ freigelegt werden. Dadurch konnten die
wissenschaftlichen Informationen in ihrem geologischen und
umweltbestimmten Kontext erfasst werden. Dank dieses Systems können
Ausgrabungen vom Festland mehr als 1 Meter unterhalb des natürlichen
Wasserspiegels vorgenommen werden.
Die Ausgrabung wird vom WWF Niederlande, dem National Natural
History Museum Naturalis, MTMD, University of Amsterdam-IBED, der
British Royal Society, dem Percy Sladen Centenary Fund, von
BotanicAll und vom Geological Survey of the Netherlands/TNO
finanziert. Die Ausgrabung wurde vom Natural Heritage Fund of
Mauritius sowie von den Landbesitzern der MTMD genehmigt.
Naturalis
Hinweise für die Redaktion
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Pressekontakt:

Bitte kontaktieren Sie für weitere Informationen Susanne van Straaten
vom Marketing bei Naturalis +31-71-56-87-529

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