Berufsfeld Landwirtschaft: Weiterhin mehr Lernende
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Berufsfeld Landwirtschaft: Weiterhin mehr Lernende
Nach einem Einbruch der Lernendenzahlen im Berufsfeld Landwirtschaft im Schuljahr 2019/20 erholen sich die Zahlen und die positive Entwicklung setzt sich fort. Die Anzahl steigt im Vergleich zum Vorjahr um fast 6%, respektive 208 Lernende.
Der Anstieg ist vor allem dem Beruf Landwirt/Landwirtin sowie den beiden Weinberufen zu verdanken. Total sind derzeit 3756 Personen in einer Ausbildung im Berufsfeld Landwirtschaft. Knapp 85 Prozent davon lassen sich zum Landwirt oder zur Landwirtin ausbilden, 7% haben sich für einen der beiden Weinberufe entschieden, die anderen verteilen sich auf die Spezialberufe in den Sparten Obstbau, Gemüse und Geflügel. Insbesondere in den Spezialkulturen schwanken die Lernendenzahlen von Jahr zu Jahr. Im Weinbau sind in diesem Jahr Rekordzahlen zu verzeichnen. Im Gemüsebau fällt vor allem der hohe Anteil Zweitausbildner auf. Die zweijährige Attestausbildung zum Agrarpraktiker hat in der Bildungslandschaft des Berufsfelds Landwirtschaft etabliert: die Lernendenzahlen sind zwar etwas tiefer als im Vorjahr, bewegen sich aber im Schnitt der letzten drei Jahre.
Vielseitig, abwechslungsreich, selbständig und zukunftsträchtig
Die positive Entwicklung ist erfreulich und hängt damit zusammen, dass das Berufsfeld Landwirtschaft sehr span-nende und vielfältige Ausbildungen bietet. Auch an Neuerungen fehlt es nicht: Digitalisierung und Automatisie-rung schreiten fort und bieten neue Möglichkeiten, die Bereiche Klima, Tier- und Umweltschutz stellen stetig neue Herausforderungen dar und die Zukunft gehört einer Produktion mit möglichst wenig Pflanzenschutzmitteln. Für all diese Herausforderungen braucht die Branche genügend gut ausgebildete Berufsleute mit den richtigen Kom-petenzen. Um auf der Höhe der Zeit zu sein, werden die Bildungspläne regelmässig revidiert, derzeit wird eine To-talrevision vorbereitet. Nachhaltige Produktion sowie agrarpolitische, betriebswirtschaftliche und verkaufsorien-tierte Aspekte bekommen dabei eine immer grössere Bedeutung.
Motivierende Ausgangslage
Die Auszubildenden arbeiten in und mit der Natur, mit Pflanzen und Tieren, aber auch mit moderner Technik. Der Umgang mit Tieren und Maschinen bedeutet, früh viel Verantwortung im Lehrbetrieb zu übernehmen. Die Zu-kunftsaussichten sind zudem sehr gut und die Weiterbildungsmöglichkeiten zahlreich. Auch für Lernende ohne familieneigenen Betrieb sind die Chancen, später selbständig einen Betrieb zu führen, sehr gut.
Lebenslanges Lernen
Mit der Lehre ist die Basis gelegt, danach stehen im Bereich des Agrarsektors viele Wege offen. Mit einer Weiter-bildung, zum Beispiel Berufs- und Meisterprüfung oder auch die Höhere Fachschule mit den Abschlüssen Agro-Kauffrau, Agro-Techniker und Weinbautechnikerin lassen sich die Fachkenntnisse aus der Grundbildung mit be-triebswirtschaftlichem Know-how und unternehmerischem Wissen ergänzen. Auch in der Landwirtschaft und ih-ren Berufen gilt die Leitlinie des lebenslangen Lernens. Die Lehre ist eine optimale Grundlage für den Start in die Arbeitswelt und bietet beste Möglichkeiten in alle Richtungen in und ausserhalb der Landwirtschaft.
Loïc Bardet, Präsident OdA AgriAliForm Tel. 021 614 04 77 Petra Sieghart, Sekretariat OdA AgriAliForm Tel. 056 462 54 31 www.agri-job.ch