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Bundesverband der deutschen Kalkindustrie e.V.

Jahreshauptversammlung des Bundesverbandes der Deutschen Kalkindustrie e.V. am 20. Juni 2008 in Freiburg
Dr. Matthias Stein, Vorsitzender der Fels Werke GmbH in Goslar, erneut zum Vorsitzenden gewählt

Köln (ots)

Auf der Jahreshauptversammlung des Bundesverbandes
der Deutschen Kalkindustrie e.V. am 20. Juni 2008 in Freiburg ist Dr.
Matthias Stein, Vorsitzender der Geschäftsführung der Fels Werke GmbH
Goslar sowie Mitglied der Geschäftsführung der Xella International 
Duisburg erneut einstimmig zum Vorsitzenden des Bundesverbandes der 
Deutschen Kalkindustrie gewählt. Einstimmig wiedergewählt wurde auch 
der stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes der Deutschen 
Kalkindustrie e.V., Herr Michael Liell, Mitglied der Geschäftsführung
der Rheinkalk GmbH in Wülfrath.
Die Absatzsituation der deutschen Kalkindustrie hat sich im 
Geschäftsjahr 2007 weiter positiv entwickelt. So erläuterte der 
Vorsitzende, Dr. Matthias Stein, dass der Absatz gebrannter 
Kalkprodukte sich im Jahr 2007 um 2,7 % auf insgesamt fast 7 Mio. t 
entwickelt hat. Diese positive Entwicklung wurde 2007 von den 
Industrieabnehmern und hier vor allem der Eisen- und Stahlindustrie 
getragen. Da die Eisen- und Stahlindustrie bereits an der 
Kapazitätsgrenze arbeitet, geht der Bundesverband der Deutschen 
Kalkindustrie von einer Stabilisierung auf diesem hohen Niveau aus. 
Der klassische Abnehmerbereich der Baustoffindustrie - Kalksandstein 
und Porenbeton - ist hingegen auch 2007 deutlich rückläufig gewesen. 
So mussten im Kalksandsteinbereich Rückgänge bei der Produktion im 
zweistelligen Prozentbereich hingenommen werden. Dämpfend hat dabei 
noch der Export einiger unserer Mitgliedswerke nach Osteuropa 
gewirkt, ohne den der Rückgang noch höher gewesen wäre. Auch für 2008
ist aufgrund der weiterhin geringen Nachfrage im Baubereich 
allenfalls mit einer Stabilisierung auf diesem niedrigeren Niveau zu 
rechnen.
Ungebrannte Kalkprodukte konnten 2007 um 1,6 % auf fast 23 Mio. t 
gesteigert werden. Hier wurde der Zuwachs vor allem im Baugewerbe 
(Straßenbau) und in der Industrie erzielt.
Ein besonderer Schwerpunkt in den Ausführungen von Herrn Dr. Stein
lag auf den Themen Emissionshandel und Energie. Für die deutsche 
Kalkindustrie ist nicht nur die Entwicklung der Energiekosten 
besorgniserregend, sondern auch die Versorgungslage bei den 
Festbrennstoffen wird immer schwieriger. Das Energie- und 
Rohstoffmanagement ist zu einer der zentralen Fragen der Industrie 
geworden.
Das zweite große Thema für die Kalkindustrie ist der 
Emissionshandel, vor allem für die Zeit nach 2012. Hierbei machte Dr.
Stein deutlich, dass die von der Kommission der Europäischen 
Gemeinschaft vorgelegten Änderungen der Emissionshandelsrichtlinie 
wie sie ab dem Jahr 2013 greifen sollen, eine dramatische Veränderung
für die Kalkindustrie in Deutschland und in Europa bedeuten würde. 
Die Vorschläge der Kommission würden für den Bereich der 
Kalkindustrie dazu führen, dass die Kalkherstellung in Europa 
drastisch verteuert würde, ohne dass die Kalkindustrie die 
Möglichkeit hätte, die überwiegend aus dem chemischen Prozess 
resultierenden CO2-Emissionen tatsächlich zu mindern. Realistische 
Folge wäre die Verlagerung von Investition und Produktion in 
CO2-handelsfreie Länder, wie Nordafrika, die arabische Halbinsel, 
Russland und die ehemaligen GUS-Staaten, in denen hochwertige 
Kalksteinvorkommen vorhanden und abbaubar sind. Herr Dr. Stein machte
in besonderer Weise darauf aufmerksam, dass aber global kein CO2 
eingespart würde, im Gegenteil, der Verzicht auf die hocheffizienten 
Anlagen der deutschen Kalkindustrie und der Transport von Kalk nach 
Europa würde insgesamt zu höheren CO2-Emissionen führen. Dr. Stein 
appellierte nachdrücklich an die Mitglieder der Bundesregierung und 
die Mitglieder des Europäischen Parlaments, der Richtlinie in dieser 
Form nicht zuzustimmen und Regelungen zu treffen, die sowohl den 
Klimazielen als auch einer notwendigen wirtschaftlichen 
Entwicklungsmöglichkeit der energieintensiven Industrien gerecht 
werden.
Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen 
Kalkindustrie e.V., Martin Ogilvie, stellte neben der neuen Struktur 
der Verbandsgeschäftsstelle vor allem die umfangreichen derzeitigen 
Aktivitäten des Bundesverbandes im Bereich des Emissionshandels dar, 
um der deutschen und europäischen Kalkindustrie dauerhaft eine 
wirtschaftlich tragfähige Basis in Deutschland zu erhalten.
Der Technische Geschäftsführer, Dr. Bernhard Oppermann, der 
altersbedingt zum Ende des Jahres ausscheidet, stellte in seinem 
Rückblick über 38 Jahre Kalkindustrie, vor allem die technischen und 
internationalen Entwicklungen in den Vordergrund. Durch die 
anwendungsorientierte Forschungsarbeit des BVK konnte z.B. im Bereich
des Umweltschutzes der Absatz von Kalk von 300 Tt in den 70er Jahren 
auf heute 1,5 Mio. t gesteigert werden.
Verleihung der Preise für Arbeitssicherheit
Auch in diesem Jahr wurden auf der Mitgliederversammlung wieder 
die Preise im Ar-beitssicherheitswettbewerb verliehen.
Sieger des seit 1970 stattfindenden Arbeitssicherheitswettbewerbs 
des Bundesverbandes ist in diesem Jahr - wie im Vorjahr - die Firma 
SCHAEFER KALK GmbH & Co. KG in Diez mit ihrem Werk Hahnstätten. 
Silberne Urkunden erhielten die Werke Flandersbach und Dornap der 
Rheinkalk GmbH, Wülfrath. Urkunden in Bronze gingen an die Rheinkalk 
Grevenbrück GmbH, das Werk Steeden der SCHAEFER KALK GmbH & Co. KG, 
Diez und das Grevenbrücker Kalkwerk GmbH & Co. KG.
Der stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes, Michael 
Liell, machte in seiner Laudatio deutlich, dass vorbeugende 
Arbeitsschutzmaßnahmen der Unternehmen der Kalkindustrie über das 
gesetzliche Maß hinaus in besonderer Weise der sozialen 
Verant-wortung unserer Unternehmen entspricht, aber auch deutliche 
wirtschaftliche Vorteile für die Unternehmen bedeutet. Schon durch 
einfache Verbesserungsmaßnahmen lassen sich Wettbewerbsfähigkeit, 
Rentabilität und Mitarbeitermotivation deutlich steigern.
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V.i.s.d.P.: Martin Ogilvie, Hauptgeschäftsführer,
E-Mail: martin.ogilvie@kalk.de