Slowenischer Minister befürwortet Bau von South Stream
Slowenien (ots/PRNewswire)
Der slowenische Minister für Infrastruktur und Raumplanung Samo Omerzel hat sich heute voll hinter die South Stream-Pipeline gestellt. Bei einer Ansprache auf einer Konferenz in Ljubljana sagte der Minister: "Das South Stream-Projekt ist im Interesse von Slowenien und anderen beteiligten Ländern und hat die volle Unterstützung der slowenischen Regierung."
Auf der Konferenz wurden Details zum aktuellen Planungsstand in Slowenien vom stellvertretenden Leiter für Projektmanagement bei Gazprom, Alexander Syromyatin, und Marjan Eberlinc, CEO der örtlichen Partnerfirma Plinovodi, Betreiber der Erdgas-Infrastruktur in Slowenien, bekannt gegeben.
"South Stream ist für Plinovodi ein Projekt mit Priorität. Die räumliche Planung und die begleitenden technischen, ökologischen, geschäftlichen und finanziellen Tätigkeiten sind anspruchsvoll. Das Projekt muss im Rahmen aller Vereinbarungen und Verträge zwischen den Vertragsparteien Gazprom und Plinovodi sowie zwischen den Regierungen der Russischen Föderation und Sloweniens umgesetzt werden", sagte Eberlinc auf der Konferenz unter dem Titel South Stream: The Evolution of a Pipeline.
Laut Eberlinc wurden in der Bauplanung für die Pipeline bereits erhebliche Fortschritte gemacht. "In Slowenien sieht man zwar extern noch nicht viel Fortschritt, intern wird jedoch schon eine enorme Menge Arbeit erledigt. Pipelines werden gemäss der nationalen Raumplanung angelegt und unterliegen demgemäss der Jurisdiktion des Ministeriums für Infrastruktur und Raumplanung, mit dem wir hervorragend zusammenarbeiten konnten. South Stream ist in Slowenien auf dem Weg zur Realisierung", sagte er.
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Arbeiten an der North Stream-Pipeline konzentriert Gazprom nun sein gesamtes Bemühen auf South Stream. Die Pipeline, die sieben europäische Länder durchquert und sich 925 Kilometer in türkischen Gewässern durch das Schwarze Meer erstreckt, ist eines der ambitioniertesten Infrastrukturprojekte aller Zeiten mit entsprechend grossen technischen und ökologischen Fragen.
"South Stream wird die Gasversorgung von Russland nach Europa weiter ausbauen, schädliche Emissionen dank der Umweltfreundlichkeit von Erdgas reduzieren und dazu beitragen, die südeuropäische Wirtschaft aus ihrer aktuellen Krise herauszuführen. South Stream soll die Energiesicherheit erhöhen und vor allem zusätzliche Erdgaslieferungen nach Europa gewährleisten", sagte Alexander Syromyatin, für den South Stream das grösste Infrastrukturprojekt der Welt ist.
Er erwarte, dass das South Stream-Projekt in Slowenien den Status eines Projekts von besonderer Wichtigkeit bekommen werde, wie es schon in Serbien der Fall sei.
Minister Omerzel, der unmittelbar nach seiner Grundsatzrede nach Moskau abreiste, wo er plant, sich mit dem Chef von Gazprom Alexei Miller über das Projekt auszutauschen, sagte:
"Die slowenische Politik will letztendlich, dass das Projekt umgesetzt wird - trotz gewisser Einwände." Er merkte an, dass andere Partnerländer, einschliesslich Italien und Serbien, die optimistische Sicht auf das Projekt teilen.
"Sloweniens Diskussionen mit der Europäischen Kommission sind äusserst intensiv. Es sollte allgemein anerkannt werden, dass Slowenien Teil der EU ist und es in unserem Interesse ist, die Investition in das Projekt zu einem guten Ende zu bringen."
Es wird damit gerechnet, dass der europäische Erdgasverbrauch bis 2030 um 25 Prozent steigt, wobei 80 Prozent des Erdgases importiert werden. Ausserdem, wie Syromyatin anmerkte, wird das in Europa produzierte Gasvolumen sinken, da die Gasproduktion in der Nordsee rückläufig ist. "2030 wird die Nordsee nur noch die Hälfte der Gasmenge liefern, die sie heute liefert. South Stream wird bis zu 63 Milliarden Kubikmeter Erdgas liefern und bildet damit ein sicheren Ersatz dafür."
Die South Stream-Pipeline wird eine Länge von 2385 Kilometern haben, wovon 266 Kilometer durch Slowenien verlaufen. Laut Rick Gill, leitender Direktor von Natural Gas Europe, wird das South Stream-Projekt viele Vorteile für die Wirtschaft mit sich bringen, erfordert jedoch den Konsens der neun Länder, durch deren Territorien sie verlaufen wird.
Dr. Anton Bebler, Präsident des Euro-Atlantik-Rats von Slowenien, stimmte zu, dass ein Wirtschaftsboom zu den Vorteilen der Pipeline gehört. Er sagte: "Sobald das Projekt in Gang kommt, wird es unseren Bauingenieursektor diversifizieren."
Die heutige Konferenz in Ljubljana wurde von Natural Gas Europe gemeinsam mit slowenischen Partnern, dem Euro-Atlantik-Rat von Slowenien und dem International Institute of Social Science and Energy Research veranstaltet. Andere Redner auf der Konferenz waren Dragutin Matanovic, Berater des Premierministers von Serbien, Bojidar Patinov, Leiter des Handels- und Wirtschaftsbüros der Republik Bulgarien, Leonid Grigoriev, Berater der russischen Regierung zu Energiefragen, und Danila Bochkarev vom Ost-West-Institut.
Zu dem Abschnitt von South Stream, der durch Slowenien verläuft, gab es eine Umfrage. Sie zeigte, dass 57 Prozent der Slowenier das Projekt befürworten. Die Gründe gemäss der Umfrage sind in erster Linie die Wiederbelebung des Bauingenieursektors und die resultierende Schaffung von Arbeitsplätzen, ein geringeres Preisniveau für Erdgas und die Sicherheit der Erdgasversorgung.
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