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Forschungsteam der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und Chronix Biomedical entwickeln neuen Bluttest zur frühen Erkennung von Transplantatschäden und Abstoßung

Göttingen (ots)

Wissenschaftler unter der Leitung des Niedersachsenprofessors für Klinische Chemie Prof. Dr.med. Dr.h.c. Michael Oellerich haben einen Bluttest zur frühzeitigen Erkennung der Schädigung transplantierter Organe vorgestellt.

Durch exakte Bestimmung von zell-freier DNA des Transplantats in einer Blutprobe des Empfängers ist die Früherkennung von z. B. Abstoßungsreaktionen möglich. Der kostengünstige und innerhalb eines Arbeitstages durchführbare Test ist von Chronix Biomedical (Göttingen) unter der Leitung von Priv.-Doz. Dr.med. Ekkehard Schütz, auf einem neuartigen digitalen PCR-System (BioRad QX100) entwickelt worden. Erste klinische Ergebnisse wurden auf der diesjährigen Jahrestagung der Amerikanischen Gesellschaft für Klinische Chemie vorgestellt und von der National Academy of Clinical Biochemists prämiert. Zusammen mit dem neuen Leiter der Transplantationschirurgie der UMG, Prof. Dr. Otto Kollmar wurden Patienten unmittelbar nach Transplantation untersucht. Diese Untersuchungen, die in der Fachzeitung Clinical Chemistry publiziert werden, sind Teil einer vom BMBF geförderten Multizenterstudie zu Biomarkern nach Transplantation.

"Wir sind nunmehr in der Lage, auch subklinische Abstoßungen frühzeitig zu erkennen und eine volle Ausprägung durch frühere Intervention zu verhindern", sagt Prof. Dr. Oellerich, "Der Test kann helfen durch bessere Individualisierung der immunsuppressiven Therapie die Langzeitergebnisse zu verbessern.

"Die direkte und empfindliche Messung von Veränderungen des transplantierten Organs wird in der klinischen Praxis eine wirkliche Hilfe, insbesondere auch zur Steuerung der Therapie sein", sagt Prof. Dr. Otto Kollmar.

"Diese neue Methode der "Biopsie aus dem Blut" ist ein Beispiel für die Bedeutung der zell-freien DNA als Biomarker. Wir sind davon überzeugt, dass diese in Zukunft, insbesondere mit den neuartigen Messtechniken, einen festen Platz in der Labordiagnostik haben werden", sagt PD. Dr. Schütz.

In Deutschland, Österreich und Schweiz wurden im Jahr 2012 insgesamt ca. 5800 Transplantationen durchgeführt (Quelle: nationale Statistiken). Das Forscherteam um Prof. Oellerich wird den Test an größeren Patientenkollektiven in multizentrisch angelegten Studien auch für Herz- und Nierentransplantationen zu untersuchen.

Kontakt:

UMG:Prof. Dr. med. Dr. h.c. Michael Oellerich,
FACB, FFPath (RCPI), FRCPath
Niedersachsenprofessor
UNIVERSITÄTSMEDIZIN GÖTTINGEN
Telefon:0551/39-8562;Fax:0551/39-8551;
Email: Michael.Oellerich@med.uni-goettingen.de;

Chronix:
Priv-Doz. Dr. med. Ekkehard Schütz
Chronix Biomedical GmbH
Telefon:0551/37075722
Email: esc@chronixbiomedical.de