Keimfreies Wasser durch dezentrale Mikrodesinfektion
Neuartiges System stellt hohe Wasserqualität und hygienisch einwandfreies Wasser in Medizin, Pharmazie und Lebensmittelbranche sicher
Rheinbach (ots)
In Kooperation mit der Innovatec Gerätetechnik GmbH und dem Institut für Solarforschung beim DLR arbeitet Prof. Dr. Gerd Knupp von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) an einem neuartigen System zur Entkeimung von Wasser bzw. wasserführenden Anlagenteilen. "micrOzone" soll eine hohe Wasserqualität und hygienisch einwandfreies Wassers in Medizin, Pharmazie und Lebensmittelbranche sicherstellen.
Kernstück der Innovation ist eine von Innovatec Gerätetechnik entwickelte zylinderförmige Elektrolysezelle mit Durchmesser und Höhe von nur einigen Millimetern. Sie enthält spezielle Materialien, die Wasser bei sehr geringem Stromverbrauch nicht wie üblich zu Wasserstoff und Sauerstoff, sondern zu Wasserstoff, Sauerstoff und Ozon zersetzt. Ozon wird schon länger für die Desinfektion von Wasser eingesetzt, indem in Anlagen an zentraler Stelle Ozon hinzugefügt wird. Im Unterschied dazu kann mit dem neu entwickelten Mikrodesinfektionssystem an jedem mikrobiologisch kritischen Punkt eines Wasserverteilsystems Ozon hergestellt und durch eine bedarfsgerecht geregelte Dosierung eine einwandfreie Wasserqualität gewährleistet werden.
Das mit über 800.000 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Vorhaben enthält eine Vielzahl von Fragestellungen, die zur Zulassung und Vermarktung dieser Ozon-Mikrozelle geklärt werden müssen. Das sind konstruktive und werkstofflichen Verbesserungen sowie der Bau eines kostengünstigen Sensors (Innovatec Gerätetechnik und DLR). Drei Forschergruppen an der H-BRS beschäftigen sich mit Leistungsvermögen, Sicherheit und Langzeitverhalten des Systems:
Neben den eingangs genannten ergeben sich weitere Anwendungen für die micrOzone-Zelle wie Legionellenbekämpfung oder Verkeimungsschutz von Frischwasserbehältern etwa in Wohnmobilen oder Zügen sowie in Geschirr- und Industriespülmaschinen. Mit einem namhaften Getränkehersteller wurde ein Partner gefunden, bei dem das neuartige Verfahren vor der Markteinführung in der Praxis erprobt werden könnte.
Kontakt:
Prof. Dr. Gerd Knupp
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften
Tel. +492241865-633
E-Mail: gerd.knupp@h-brs.de